Spiegellose Vollformat-Systemkamera
Sony Alpha A7 und A7R im Praxistest
Sony hat das Geheimnis um seine neuen spiegellosen Vollformat-Systemkameras A7 und A7R gelüftet. Bei der Vorstellung in Berlin hatte Horst Gottfried Gelegenheit, für ColorFoto erste Eindrücke zu gewinnen.

Hinweis: Labortest zur Sony A7 und A7R finden Sie hier
Sony macht mit der 24-Megapixel-Alpha A7 und der 36-Megapixel-Alpha A7R echt ein neues Fass auf, um es mal salopp zu formulieren - und bringt mit den relativ kompakten wie preisgünstigen Gehäusen selbst bisherige Vollformat-Skeptiker wie mich ins Grübeln, und die Konkurrenz hoffentlich auch. Der Deutsche an sich kauft erfahrungsgemäß gerne Möglichkeiten - könnte ja sein, dass man es mal braucht. So gesehen könnte der Sony-Plan mit der A7 und A7R ein Erfolg werden und ein bisschen frischen Wind in bislang von den konservativen Platzhirschen Canon und Nikon dominierten Markt bringen.
Beim ersten leibhaftigen Kennenlernen zeigen die Spiegellos-Alphas A7 und A7R eine im Vollformat bisher nicht gekannte Kompaktheit. Hier profitiert gerade das große 24x36-mm-Format vom Wegfall des Rückschwingspiegels und des großen Sucherprismas. Gegen die A7 und A7R wirken selbst viele herkömmliche APS-C-SLRs wie Ballast in der Hand, von anderen Vollformat-SLRs ganz zu schweigen.
Die Sony A7 und A7R gleichen in der Größe etwa den spiegellosen Micro-Four-Thirds-Modellen Olympus OM-D E-M oder Panasonic G/GH. Was natürlich bei Vollformat zwingend folgt, sind mehr Größe, Gewicht und auch Kosten, wenn es um Objektive, speziell um Lichtstärke geht. Da fordert das volle Format dann auch spiegellos seinen Tribut. Das ist bei den verlockenden Einstiegspreisen von 1.500 Euro für die A7 und 2.100 Euro für die A7R zu bedenken.

Nicht billig, aber handlich sind die Festbrennweiten wie das Zeiss Sonnar T* 2,8/35 mm, mit dem die A7-Nachtaufnahmen der illuminierten historischen Berliner Gebäude entstanden, und auch das Sonnar T* 1,8/55 mm, das bei einigen Innenaufnahmen zum Einsatz kam. Ansonsten entstanden die Fotos mit dem bildstabilisierenden Sony FE-Standard-Zoom 3,5-5,6/28-70 mm OSS. Da bei Alpha A7 und A7R die Bildstabilisierung nicht mehr per Sensor-Shift, sondern im Objektiv erfolgt, müssen die Zeiss-Objektive leider ohne auskommen. Viel Lichtstärke ist ja schön, aber Lichtstärke plus Bildstabilisierung wäre noch schöner.

Zum Ausgleich zeigen schon die ersten Fotos, entstanden jeweils mit A7- und A7R-Vorserien-Modellen mit noch nicht finaler Firmware, einen schönen Spielraum bei der Nutzung höherer Empfindlichkeiten. ISO-Werte bis 6.400 sind selbst mit der A7R und ihren kleineren Pixeln in der normalen Fotografie problemlos nutzbar, und selbst ISO 25.600 ist für mehr als nur Doku-Fotos brauchbar, wie das Foto der Reiter-Statue aus dem Bode-Museum zeigt (Galerie A7R). Die ISO-Reihe mit den 100%-Ausschnitten, aufgenommen mit der A7R, lässt in den höheren ISO-Werten ab ISO 6.400 natürlich einen Detailverlust erkennen, der sich aber immer noch im vertretbaren Rahmen hält.
Sony A7R: Testfotos
Der erste Gesamteindruck, wie ihn die Bildbeispiele in den Bildergalerien trotz der ihrer in der Darstellung begrenzten Größe vermitteln, ist hinsichtlich, Farbe, Schärfe und Dynamik jedenfalls vielversprechend. Speziell die automatische Kontrastbereichsoptimierung scheint gute Dienste zu leisten.
Sony A7: Testfotos
Bei der Bedienung hat Sony dazugelernt. Es machen sich beim angenehmen Handling der kompakten Gehäuse nicht nur die zahlreichen Direkt-Einstellmöglichkeiten positiv bemerkbar, sondern auch die überarbeitete Sony-Menüstruktur. Besonders praktisch für den Schnellaufruf etwa der ISO-Verstellung war die Fn-Taste auf der Rückseite. Ein besonderes Lob verdienen die hochauflösenden, scharfen elektronischen Sucher, die mich keinen optischen Prismensucher mehr vermissen lassen. Vielleicht hilft die SLR-artige Gehäuseausbuchtung oben auf den Kameras ja dem ein oder anderen konservativen Fotografen nun - neben der gebotenen Qualität - über den Trennungsschmerz vom Prismensucher hinweg. Und einen klappbaren Monitor, wie ihn die neuen Alphas bieten, möchte ich auch nicht mehr missen.
Praktische Unterschiede beim Autofokus - die A7 kommt mit Hybrid-AF, die A7R "nur" mit Kontrast-AF - fielen unter den beim Berliner Shooting herrschenden Bedingungen nicht auf. Aber wie schon jüngst bei der Nikon D610 zeigte sich wieder, dass beim Umgang mit dem Autofokus gerade in der Kombination "Vollformat plus lichtstarkes Objektiv" erhöhte Aufmerksamkeit hinsichtlich des AF-Zielpunktes gefragt ist.

Um die Frage "Welche kaufen - A7 oder A7R" zu beantworten, reichen ein paar schnelle Fotos im Vorbeigehen natürlich nicht, wie wir sie in Berlin machen konnten. Hier wird unser Labortest sobald wie möglich fundierte Entscheidungshilfe bringen. Generell erscheint mir die Sony A7 mit ihren 24 Megapixeln und dem Hybrid-AF die richtige Wahl für den alltäglichen Allround-Einsatz oder auch die schnelle Reportage. Die Sony A7R ohne ihren Tiefpass-Filter ist wohl eher etwas für Fans höchster Auflösung und Schärfe und vielleicht sogar eine Mittelformat-Alternative für dynamische Mode-Fotografen.
A7R-Fotografen müssen dann aber, um die theoretische Leistung der Kamera auch praktisch auszunutzen, im Zweifel noch etwas mehr Geld für Objektive einkalkulieren und unbedingt bereit sein, öfter mal ein Stativ mitzuschleppen, um die teurer erkaufte Leistung letztlich im Bild wieder zu finden.
Kaufberatung: So finden Sie die richtige spiegellose Systemkamera
Fazit
Wie auch immer, bei mir haben beide Modelle, Sony A7 wie Sony A7R, jedenfalls einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und mit ihrer praktischen wie innovativen Art Erinnerungen an beste Minolta-Traditionen geweckt. Mein persönliches Fazit, auch ohne das Ergebnis des kommenden Labortests zu kennen, lautet nach diesen ersten Erfahrungen "Wenn Vollformat, dann spiegellos."
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