Aldi Nord Aktionsware überzeugt im Test
Roku TV im Test: sehr guter Streaming-Stick
Mit einem eigenen TV-Betriebssystem und viel Erfahrung in Sachen Streaming macht Roku Amazon und Google Konkurrenz – und hat sogar handfeste Vorteile.

Mit dem Siegeszug von Netflix und Co hat sich die Art, wie Fernseher heutzutage genutzt werden, extrem verändert. Das lineare TV-Programm verliert an Bedeutung, stattdessen werden immer mehr Inhalte auf Abruf geschaut (Video-on-Demand).
Sticks bringen ältere TVs online
Wer einen schon etwas betagteren Fernseher hat, wird das Problem kennen: Wenn überhaupt, dann stehen nur sehr rudimentäre Smart-TV-Funktionen zur Verfügung. An eine komfortable Nutzung von Streaming-Diensten ist damit nicht zu denken. Lösen kann man dieses Problem mit einem Streaming-Stick. Er wird einfach in einen HDMI-Eingang am Fernseher eingesteckt, mit dem heimischen WLAN verbunden und stellt über eine eigene Benutzeroberfläche mit verschiedenen Applikationen den Zugang zu Streaming-Portalen und anderen Smart-TV-Funktionen bereit.
Als kostengünstigste Lösung, um alte Fernseher oder einen Beamer smart zu machen, werden üblicherweise die Fire TV Sticks von Amazon empfohlen (hier geht's zu unserer Kaufberatung). Sie starten regulär ab 30 Euro. Wer Zeit hat, wartet am besten auf rabattierte Angebote, beispielsweise zum „Black Friday“ Ende November.
Konkurrenz für Amazons Fire TV Sticks
Mit einer Sonderaktion bei Aldi Nord von 2. bis 15. Februar unterbietet Roku schon zum wiederholten Mal sogar die 20-Euro-Marke. Das allein ist schon Grund genug, sich das Angebot einmal näher anzusehen: Der Roku SE ist eine baugleiche Sonderversion von Rokus Einsteigermodell „Express“ und kostet im Aktionszeitraum nur 18 Euro (statt 30 Euro).
Dafür bekommt man ein kleines Kästchen mit Fernbedienung sowie ein High-Speed-HDMI-Kabel und ein USB-Stromkabel. Ein Netzteil ist wie üblich nicht dabei, stattdessen erfolgt die Stromversorgung über eine entsprechende USB-Buchse am Fernseher. Die Installation ist dann auch denkbar einfach: Man steckt die beiden Kabel ein, und schon kann es losgehen. Allerdings kommt man auch bei Roku nicht um einen obligatorischen Account mit hinterlegter E-Mail-Adresse herum.

Steuerung über Fernbedienung oder Smartphone
Parallel zur beiliegenden Fernbedienung kann man die kleine Streaming-Box auch mit einer Applikation auf dem Smartphone steuern („The Roku App (Official)“ für Android ab Version 7.0 und iOS ab Version 14.0). Die App bietet außerdem interessante Zusatzfunktionen wie Sprachsuche und Sprachsteuerung sowie die Möglichkeit, mit „Audio über Kopfhörer“ (Englisch: „private listening“) den TV-Ton am Smartphone auszugeben.
Die Verbindung ins Internet erfolgt per WLAN, wobei der Roku SE nur den schon etwas älteren Standard 802.11b/g/n unterstützt, der aber völlig ausreicht. Die teureren 4K-Modelle beherrschen bereits „ac“. Und da wären wir auch gleich beim nächsten Unterschied: Genau wie die günstigeren Fire TV Sticks gibt der Roku SE Bilder nur in Full-HD-Auflösung mit normalem Dynamikumfang (kein HDR) aus. Das ist aber genau auf den Anwendungsfall zugeschnitten. Die Streaming-Box ist damit prädestiniert für ältere TV-Modelle, die sowieso noch kein Ultra-HD beherrschen.

Eigenes Betriebssystem Roku OS
Der große Vorteil ist, dass Roku selbst keine eigenen Inhalte anbietet, die man – anders als Amazon oder Google – dem Zuschauer ständig aufdrängen müsste. Im Gegenteil: Das Betriebssystem namens Roku OS ist eine Eigenentwicklung und soll einen möglichst übersichtlichen und weitgehend gleichberechtigten Zugang zu allen Angeboten bieten. Und das ist aktuell auf dem Vormarsch: Nachdem vor gut zwei Jahren die ersten Streaming-Boxen und Streaming-Sticks von Roku in Deutschland auf den Markt kamen, setzen mittlerweile sogar die ersten TV-Hersteller auf das neue Betriebssystem. Wer will, kann die Benutzeroberfläche und die Systemtöne sogar mit zahlreichen Designpaketen individuell an seinen persönlichen Geschmack anpassen.
Alle großen Streaming-Dienste verfügbar
Die Auswahl an klassischen TV-Apps ist gut, aber noch nicht umfassend. Alle großen Streaming-Dienste sind jedoch vorinstalliert und übersichtlich gruppiert auf der Startseite zu finden. Roku berücksichtigt dabei lokale Gegebenheiten und hat gleich nach Netflix, Prime Video, Disney+, und Apple TV+ RTL+, die Apps von ZDF und ARD inklusive Mediatheken-Zugriff, sowie Live-TV-Apps von Pro 7, Sat.1 und Kabel Eins platziert.
Auch Wow, das Streaming-Portal von Sky, ist verfügbar. Geht man in die Details, fehlen aber zum Beispiel Joyn oder die Arte Mediathek.Wer gleich ganz auf Fernsehen via Internet umsteigen will, hat ebenfalls nur eine eingeschränkte Auswahl. Roku kooperiert exklusiv mit Waipu.tv, andere IP-TV-Angebote wie MagentaTV oder Zattoo sind aktuell noch außen vor.
Tipp: Passend zur AIdi-Aktion gibt es ein Schnupperangebot für Waipu.tv: Bis Ende Februar kann man sich für eine drei Monate lange kostenlose Nutzung registrieren. Alle Details zum Angebot finden sich hier.

Daneben bietet Roku noch unzählige weitere „Streaming-Channels“, die nach Themen gegliedert sind. Das schier unerschöpfliche Angebot reicht von Apps mit hochwertigen, dann aber meist auch kostenpflichtigen Inhalten über freie Spartenkanäle voller Amateurvideos bis hin zu simplen Spielereien wie abgefilmten Kaminfeuern, in dem man sich leicht verlieren kann.
Streaming-Angebote im Überblick
- Amazon Prime
- Disney+
- Netflix
- Apple TV
- Crunchyroll
- RTL+
- Paramount Plus
- Rakuten TV
- WOW
- Plex
- Pluto TV
- waipu.tv
- discovery+
- Kika
- ARD Mediathek
- ZDF Mediathek
- NBA
- Kabel Eins - Nur Live!
- Sat.1 - Nur Live!
- ProSieben - Nur Live!
- uvm.
Musik & Radio
- Spotify
- Apple Musik
- Vevo
- Radioplayer
- uvm.
Die volle Channel Liste finden Sie auf Roku.com!
Gut gemachte Suchfunktion
Die Suche hilft dabei, sich bei der großen Auswahl zurechtzufinden. Sie orientiert sich in erster Linie an den Inhalten und zeigt dann in einer Übersicht, bei welchen Anbietern und zu welchen Konditionen sich der gesuchte Film oder die gesuchte Serie abrufen lassen. So sieht man zum Beispiel auf den ersten Blick, wo der neueste Blockbuster am günstigsten zu haben ist. Erstaunlich oft stolpert man dabei auch über interessante Filme und Serien, die kostenlos verfügbar sind.
Smartphone-Bildschirm auf den TV
Auch der Bildschirm des Mobiltelefons kann über die kleine Box auf dem Fernseher angezeigt werden. Das klappt nicht nur mit Android-Smartphones reibungslos per Miracast, auch Apple-Nutzer finden den Roku SE sofort unter den verfügbaren Airplay-Geräten. Damit ist die kleine Streaming-Box die mit Abstand günstigste Möglichkeit, um einen Fernseher, Monitor oder Beamer mit Airplay aufzurüsten. Bei den Fire TV Sticks funktioniert dagegen nur die Übertragung vom Android-Smartphone direkt während man sich für Airplay mit einer App behelfen muss.
Fazit: sehr gute Vorstellung
Mit dem Roku SE kann man nichts falsch machen. Die kleine Streaming-Box ist eine echte Alternative zu den beliebten Fire TV Sticks von Amazon und macht im Handumdrehen einen älteren Fernseher smart, sogar inklusive Airplay-Funktionalität. Dazu bevorzugt Roku – anders als Amazon – keine bestimmten Inhalte oder Anbieter, im Gegenteil: Die Suche funktioniert gut und vergleicht sogar, zu welchen Konditionen ein bestimmter Inhalt bei verschiedenen Anbietern abgerufen werden kann. Alles in allem machte der Roku SE im Check damit eine „sehr gute“ Figur.