Saug-Wisch-Roboter mit allen Extras
Roborock S8 Pro Ultra im Test: Mehr Komfort geht nicht
Roborock schickt sein neues Flaggschiff ins Rennen: Der S8 Pro Ultra erledigt die Bodenreinigung nahezu im Alleingang. Zeigt er im Test auch Schwächen?

Ein Saug-Wisch-Roboter, den man gar nicht bemerkt – dieses Ziel hatte Roborock bei der Entwicklung seines Topmodells S8 Pro Ultra vor Augen (UVP: 1.499 Euro). Um es vorwegzunehmen: Der neue Bot kommt diesem Ideal verdammt nahe.
Basis saugt Staub ab und wechselt Wischwasser
Zentrum des Reinigungsmanagements ist die überarbeitete Basisstation, die mit drei einfach entnehmbaren Behältern ausgestattet ist: einen für den eingesaugten Abfall, einen für Frischwasser, einen für Abwasser. Damit ist der Roborock weitgehend autark: Nach Reinigung der Wohnung fährt er zurück zur Basis, leert den Staubbehälter und wechselt das Wischwasser. Zudem spült er das Mikrofasertuch aus und trocknet es auf Wunsch mit moderat warmer Luft. Das alles automatisch und ohne Sauerei – im Test war kein Tropfen Wasser außerhalb der Bodenabdeckung zu sehen. Wir hatten im Test zwei Stunden Trocknungszeit ausgewählt, danach war nur noch wenig Restfeuchte im Wischtuch. Wer’s ganz trocken will, wählt drei oder vier Stunden. Wie das alles funktioniert, zeigt Roborock mit schönen Animationen auf der Webseite.

Was der Mensch ab und zu tun muss: Den Frischwassertank auffüllen, das Abwasser wegschütten, den Filter im Staubbehälter auswaschen und die beiden weichen Bodenwalzen aus Gummi kontrollieren. Lange Haare wickeln sich um deren Aufhängung, sonst waren bei den Testläufen keinerlei Rückstände zu sehen.
Zwei gegenläufig drehende Bodenwalzen
Die Walzen drehen sich gegenläufig, um eine bessere Reinigungswirkung zu erzielen. Der Plan geht auf: Unsere sehr verstaubten Böden (Holz und Fliesen) waren nach dem ersten Durchgang mit normaler Saugstärke tadellos sauber. Es gibt vier Stufen: Leise, Normal, Turbo und Max. Bei Letzterer erreicht der S8 Pro Ultra 6000Pa.
Auch Kanten fährt er gewissenhaft ab und sammelt alles ein, was in seiner Reichweite liegt. In alle Ecken und hinter jede Engstelle kommt der Roborock natürlich nicht, doch derart gründlich geht beileibe nicht jeder Sauger ans Werk. Zudem arbeitet der S8 Pro Ultra im Normalmodus vergleichsweise leise.



Exzellente Hinderniserkennung
Dabei klappt die Hinderniserkennung vom Stand weg exzellent: Der S8 Pro Ultra arbeitet mit strukturiertem 3D-Licht und Infrarot-Bilderfassung, auch in dunklen Räumen. Im Test näherte er sich allen Möbeln und Hindernissen mit Bedacht, bremste stets rechtzeitig ab, umkreiste etwa Stuhlbeine akribisch und schlängelt sich vorsichtig in enge Stellen. Dabei schätzt er ab, was geht und wo er sich besser raushält. Das hat im Test prima funktioniert.
Auch hat er sich nirgends festgebissen, sondern geht Problemstellen intelligent an. Eine mit hohem Rand versehene Gummimatte für Schuhe, die viele andere Sauger stupide attackieren, ließ er in Frieden, das Gestänge des Wäscheständers hat er nicht über-, sondern umfahren – hier klettern die meisten Konkurrenten mühsam in mehreren Anläufen darüber. Von Kabeln hielt er sich fern. Leichtere Fußmatten verschiebt er zwar gerne mal ein Stück, fährt sie aber ab und schaltet in den Teppichmodus, sprich er verstärkt die Saugleistung.
Hebt auf kleinen Teppichen den Mopp an
Apropos Teppich: In der App lässt sich festlegen, wie mit Textilbelägen umgegangen wird. Liegen nur Matten oder kleine Teppiche in der Wohnung, wählt man die Einstellung „Dynamischer Hub“ – dann hebt der S8 Pro Ultra den Moppteil bei Befahren des Teppichs automatisch um 5mm an. Wer größere Teppichflächen hat, wählt umfahren. Der S8 Pro Ultra erkennt Teppiche automatisch, man kann aber auch händisch No-Go-Zonen einrichten.
Einrichtung einfach, Raumaufteilung floppt
Die Ersteinrichtung des S8 Pro Ultra hat reibungslos funktioniert, unser WLAN wurde sofort erkannt, der Bot eingebunden und ein Firmware-Update geladen. Zur Raumerfassung nutzt Roborock einen LiDAR-Laser, der in einem Aufbau sitzt und die Umgebung scannt. Das tut er bei jeder Fahrt aufs Neue und passt die Route entsprechend an.
Um eine Karte in der App zu erstellen (vier Ebenen sind möglich), bietet der Roborock zwei Varianten: einmal im Schnelldurchlauf ohne Reinigung, einmal inklusive Reinigung. Der Schnelldurchlauf ist wirklich schnell – 9 Minuten für 88 m2 erkannte Reinigungsfläche. Die Erfassung lief korrekt, allerdings hat die Raumunterteilung nicht funktioniert. Die ganze Wohnung, bestehend aus einem großen Wohn-Ess-Bereich mit Küche, zwei weiteren Zimmern, Flur und zwei Bädern wurde weitgehend zusammengefasst – nur das Arbeitszimmer war im Plan abgeteilt.
Nächster Versuch inklusive Reinigung: Hier reduzierte sich die Fläche auf 78 m2, da der S8 Pro Ultra nicht alle Bereiche auch wirklich befahren kann. Dafür brauchte er 111 Minuten und unterschied anschließend drei Räume. Nicht ideal, aber immerhin. In der App lassen sich Räume oder Bereiche per Hand abteilen, was nicht immer auf Anhieb klappt. Aber mit etwas Geduld hatten wir am Ende die Kartenaufteilung, die wir brauchen.


Tolle App, starker Wischmopp
So lässt sich dann der volle Funktionsumfang der herausragenden App nutzen: Wählt man die individuellen Einstellungen, kann man für jeden Raum festlegen, wo mit welcher Intensität gesaugt und/oder gewischt werden soll. Sehr nützlich bei unterschiedlichem Bodenmaterial – etwa geöltem Parkett im Wohnbereich und Fliesen in Bad und Küche. Hier spielt auch der anhebbare Mopp seine Trümpfe aus, der nur dort wischt, wo er soll. Die Bereiche, in denen die Nassreinigung deaktiviert ist, bleiben trocken.
Man kann also in Küche und Bad eine hohe Wischintensität einstellen, ohne dass auf dem Weg von einem zum anderen der Boden dazwischen nass wird – was im Test super funktioniert hat. Der Mopp ist mit zwei Vibrationsmodulen ausgestattet und bringt beim Schrubben einiges an Kraft auf den Boden. Die meisten Flecken waren weg, vor allem auf Fliesen.
Stark ist auch die Akkulaufzeit: Auf unseren rund 80 Quadratmetern zu reinigender Fläche kam der S8 Pro Ultra nie auch nur in die Nähe der Erschöpfung. Zudem fand der Sauger stets auf geradem Weg zurück zur Ladestation.
Fazit: Wir sind beeindruckt!
Der Roborock S8 Pro Ultra kümmert sich weitgehend autark um die Bodenpflege. Dank der vielfältigen Einstellmöglichkeiten lässt er sich ideal auf jeden Bereich in der Wohnung abstimmen. Der anhebbare Mopp ist Gold wert, wenn neben Fliesen empfindliche Beläge wie Kork oder geöltes Parkett im Spiel sind. Die App, die Hinderniserkennung und die Navigation sind exzellent. Einzig die Raumaufteilung sollte Roborock verbessern.
Bis 10. Mai bei Media Markt/Saturn 100 Euro sparen
Zum Start ist der Roborock S8 Pro Ultra bei folgenden Händlern zum Einführungspreis von 1.399 Euro statt 1.499 erhältlich:
- Media Markt vom 27. April bis 10. Mai
- Saturn vom 27. April bis 10. Mai
- Amazon vom 27. April bis 9. Mai
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