Philips Fidelio E5 im Test
Mehr zum Thema: PhilipsMit einem Handgriff wird aus den aktiven Stereoboxen ein waschechtes Surround-Set. Wie klingt das Philips Fidelio E5 im Test?

Von Philips kommt in diesem Jahr das innovativste und vielseitigste Konzept für einfachsten Musik- und Filmtongenuss: das E5, in der internen Nomenklatur etwas sperrig CSS7235Y genannt. Es sieht zunächst wie ein klassisches aktives 2.1-Set mit Subwoofer und zwei säulenförmigen, gefällig verrund...
Von Philips kommt in diesem Jahr das innovativste und vielseitigste Konzept für einfachsten Musik- und Filmtongenuss: das E5, in der internen Nomenklatur etwas sperrig CSS7235Y genannt. Es sieht zunächst wie ein klassisches aktives 2.1-Set mit Subwoofer und zwei säulenförmigen, gefällig verrundeten Satellitenboxen aus. Erfreulich ist die Vielfalt an Zuspielmöglichkeiten, denn neben den klassischen Analog- und Digitaleingängen bietet das Set Bluetooth und HDMI-Eingänge, was es vor allem für den Gelegenheits-Cineasten interessant macht.
Diese dürften sich auch durch den Clou des Sets überzeugen lassen: Die oberen, metallen verkleideten Teile der Satelliten lassen sich abnehmen und bilden dann zwei drahtlos angesteuerte und mit eigener Batterie-Power gespeiste Rear-Lautsprecher für vollwertigen Surround-Klang. Für den Filmabend platziert man diese am besten hinter oder neben den Hörern, im Stereobetrieb lagern sie unauffällig auf den Frontboxen und laden zugleich ihren Akku nach.
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Alle Signalkabel docken an der linken Box an, die Stromversorgung dagegen an der rechten; beide werden über ein proprietäres Multicore-Kabel verbunden, das für manche Wohnzimmer-Anordnungen mit breitem TV-Board aber etwas zu kurz sein könnte. Der zum Set gehörende Subwoofer mit 16-cm-Chassis und Bassreflex im Downfire-Modus benötigt dagegen nur Stromzuführung und bezieht seine Signale von der linken Box aus per Funk.
Fernbedienung
Über die mitgelieferte Fernbedienung lässt sich das E5 einfach bedienen, über eine mehrfarbige LED in der linken Box werden die jeweiligen Betriebsarten angezeigt. So kann man zum Abhören allzu dynamischer Filme bei Normalpegeln einen Dynamikkompressor einschalten, im Extremfall sogar einen Night-Modus mit begrenztem Subwoofer.
Das An-/Abschalten des Surround-Betriebs bezieht sich nur auf eine künstliche Raumklang-Erweiterung bei aufliegenden Rear-Boxen. Wenn diese abgenommen werden, produziert das Set auch bei Stereo-Quellen immer eine Dolby-Prologic-ähnliche Raumklangsimulation. Zusätzlich lassen sich über die Fernbedienung noch die Klangregler anpassen sowie bei Fernsehern mit hoher Bildlatenzzeit ein Lip Sync einstellen.

Hörtest
Im Hörtest lief der 3D-Klassiker Avatar. Das Set bot einen ungeahnt gewaltigen Klang. Vor allem der fette und durchsetzungsstarke Bass, aber auch die kraftvolle und dennoch unangestrengte Spielweise erreichten locker den Filmspaß um ein Mehrfaches teurerer Anlagen.
Ein wenig vermissten die Testhörer einen Center-Kanal, denn die Dialoge wie alle vorne platzierten Schallereignisse klangen ein wenig diffus räumlich und waren bei geringen Pegeln auch nicht immer verständlich. Dafür zauberte das Philips-System bei atmosphärischen Film-Soundtracks eine Weiträumigkeit in den Raum, die das Testteam mitten ins Geschehen versetzte und die weder Stereo-Sets noch kleine Surround-Projektoren auch nur annähernd erreichen können.
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Die kraftvolle Art punktete auch bei Musik mit erstaunlich sattem Fundament, konnte aber nicht ganz so überzeugen wie bei Filmen: Stevie Wonders Live At Last klang weiträumig wie ein Stadionkonzert und fett wie eine Hip-Hop-Disco. Es wurde wiederum erstaunlich laut, wobei Basspräzision und Spritzigkeit fehlten. Für Konzert-DVDs- und -Blu-rays sollten die Rear-Speaker unbedingt weit genug vom Hörer platziert werden können, sonst spielen sich Publikum und Raumhall allzu stark in den Vordergrund (eine Pegelanpassung ist nicht vorgesehen).
Zurück auf den Satelliten, lieferte das E5 in Stereo eine musikanhängige Performance: Klangfülle und Räumlichkeit überzeugten ebenso wie die unaufdringliche Lockerheit. HiFi- Fans wird das Set dagegen ein wenig zu wenig transparent und präsent vorkommen. Nichtsdestotrotz ein unvergleichlich cleveres und günstiges Gesamtpaket mit echtem Surround.