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Blu-ray-Rekorder

Panasonic DMR-BCT950 im Test

Mehr zum Thema: Panasonic

Panasonic setzt seine Siegesserie fort und führt mit dem DMR-BCT950 einen Blu-ray-Festplattenrekorder ein, der noch mehr Features bietet als sein Vorgänger und damit die Markt- und Qualitätsführerschaft sichern soll.

Autor: Roland Seibt • 8.9.2015 • ca. 5:30 Min

Panasonic DMR-BCT950
Zu Gast im video-Testlabor: Der Blu-Ray-Festplattenrekorder Panasonic DMR-BCT950.
© Panasonic

Wir haben den Blu-ray-Recorder Panasonic DMR-BCT950 im Test. Was verbirgt sich hinter dem Festplattenrekorder? Panasonic nennt die Geräteklasse einfach Blu-ray-Recorder, doch was an technischen Optionen hier verfügbar ist, entspricht eher der Unterzeile im Datenblatt: Video Home Server. Es...

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Pro

  • Dreifachtuner
  • DVB->IP-Server
  • Fernprogrammierung und -Streaming
  • viele Netzwerkfunktionen

Contra

  • nicht ganz billig

Fazit

Testurteil: sehr gut; Preis/Leistung: gut

83,0%

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Wir haben den Blu-ray-Recorder Panasonic DMR-BCT950 im Test. Was verbirgt sich hinter dem Festplattenrekorder? Panasonic nennt die Geräteklasse einfach Blu-ray-Recorder, doch was an technischen Optionen hier verfügbar ist, entspricht eher der Unterzeile im Datenblatt: Video Home Server. Es geht nicht mehr einfach darum, Fernsehsendungen aufzuzeichnen, um sie später anschauen oder archivieren zu können.

Neben der gekonnten Verwaltung dieser TV-Aufnahmen fungieren Geräte wie der Panasonic DMR-BCT950 natürlich als gute Blu-ray-, DVD- und CD-Player, speichern aber auch Musik, Fotos und Camcorderfilme auf ihre Festplatten. Die mannigfaltigen Netzwerkfunktionen machen sie des Weiteren zu Mediaplayern (hier sogar in Ultra-HD-Auflösung und mit HighRes Audio) und rüsten einen älteren TV durch HbbTV sowie ein Internetportal auf, das viele Video-on-Demand-Dienste enthält.

Im Gegenzug stellt der Rekorder seine Aufnahmen und Medieninhalte, ja sogar Live-TV im Netzwerk zur Verfügung. Der Clou ist dabei Panasonics Dienst „TV Anywhere“, bei dem der Rekorder und die App „Panasonic Media Center“ (iPhone und Android) angemeldet werden können. Er schafft eine Verbindung zwischen den Geräten, auch wenn man sich nicht mehr im lokalen Privatnetz befindet. Dann kann der Rekorder aus der Ferne programmiert werden, wozu er seine EPG-Daten zur Verfügung stellt.

Funktionsmenü des Panasonic DMR-BCT950
Panasonic DMR-BCT950: Im Funktionsmenü gelangt man zu allen wichtigen Aktionen, die man durchführen möchte. Ob man Filme von der Festplatte anschauen will, neue Timer programmieren oder Inhalte sichern. Dem Keyword-Recording, also der Autoaufnahme von Filmen, die ein Stichwort enthalten, wurde eine eigene Kachel gewidmet.
© Weka/ Archiv

Ferner lassen sich Aufnahmen und sogar Live-TV auf der ganzen Welt genießen. Und weil eine gute HD-Sendung mit bis zu 14 Megabit pro Sekunde ausgestrahlt wird und die Bandbreite unserer DSL-Netze vor allem des Uploads ja nicht optimal ist, kann der Panasonic DMR-BCT950 die Inhalte verkleinern und herunterrechnen (transkodieren), sodass alles durch die Leitung passt. Insgesamt ist die schiere Anzahl an tollen Medienfunktionen, die diese Topklasse-Rekorder bieten, absolut überwältigend.

Am Anfang war die Aufnahme

Ausstattungstechnisch lässt Panasonic sich beim neuen Spitzenmodell DMR-BCT950 natürlich nicht lumpen. Wir testen die Kabel-TV-Variante, die genau wie ihr Satellitenbruder stolze drei Tuner eingebaut hat, inklusive zweier CI-plus-Schächte zum Anschauen von Pay-TV. So funktionieren bis zu drei Aufnahmen gleichzeitig. Oder einzelne Tuner verschicken nebenbei Live-TV ins Netz und empfangen, was man gerade anschauen möchte. Dabei gibt es jetzt ganz neu die DVB-via-IP-Funktion.

Video-Menü des Panasonic DMR-BCT950
Die Aufnahmen werden schön in Gruppen, Serien und bereits Angeschautes unterteilt und übersichtlich im Auswahlmenü „Inhalte auf HDD“ angezeigt.
© Weka/ Archiv

Das heißt, die TV-Programme werden nicht nur als DLNA-UPnP-Heimserver angeboten, sondern der Panasonic kann auch komplette Tunerzüge einiger TV-Geräte oder anderer Rekorder über das Heimnetz (vorzugsweise LAN) versorgen – neben Bild und Ton in Originalqualität auch mit EPG-Daten, Videotext, Untertiteln, Tonspuren, also allem, was die Quelle so zu bieten hatte. Praktisch, dass spezielle Sat->IP-Apps auf Smartphones und Tablets dann auch den Programmführer anzeigen und in Topqualität streamen.

Weil man mit dem neuen Panasonic DMR-BCT950 so viel aufnehmen kann, wurde auch eine mit zwei Terabyte ordentlich große Festplatte integriert. Deren nahezu tausend Stunden HDTV-Kapazität (je nach Sende-Bitrate) füllen sich schneller als gedacht, vor allem aufgrund der superben Aufnahmetimerfunktionen. Der Panasonic DMR-BCT950 unterstützt nicht nur die klassischen Serienaufnahmen (täglich, wöchentlich, werktags) und packt die Sendungen in eigene Ordner, er bietet auch eine Stichwortsuche an.

Video-on-Demand-Inhalte
Das weltweite Netz steht dem Panasonic DMR-BCT950 offen. Bei den vielen Apps wird großer Wert auf Video-on-Demand-Inhalte gelegt. Auf der Fernbedienung befindet sich eine Netflix-Taste. Sogar HbbTV gibt es zu den Sendeinhalten.
© Weka/ Archiv

Findet er einen passenden Begriff im Sendungsnamen oder der Beschreibung, wird automatisch ein Timer programmiert. So werden sogar Lieblingsschauspieler gefunden, solange der Programm-anbieter die Beschreibung richtig füllt. Der Hit ist diese Funktion bei wechselnden Sendezeiten von Serien.

Sobald die Festplatte voll ist, werden erst schon geschaute Sendungen, dann die ältesten gelöscht. Dagegen kann man beliebige Filmhighlights, die man behalten möchte, auch schützen. Leider lassen sich Aufnahmen nicht so einfach auf eine externe Festplatte verschieben, auf beschreibbare Blu-ray-Discs hingegen natürlich schon. Das Archivieren ist ja eine Kernkompetenz von Rekordern.

App
Mit der App „Panasonic Media Center“ kann man das Gerät fernsteuern. Dabei sind nicht nur Timerprogrammierungen möglich, sondern sogar das Streaming von Aufnahmen und Live-TV. Das alles klappt aufgrund der „TV-anywhere“-Funktion sogar außerhalb der eigenen vier Wände. Der Rekorder transkodiert die Filme auf die gewünschte Bandbreite herunter, wenn Inhalte aus dem Web abgerufen werden.
© Weka/ Archiv

Panasonic schränkt die Medienverarbeitung auf die passenden Quellen ein. So lassen sich von einer SD-Karte (3D) Fotos und Camcorderaufnahmen (auch 3D und Ultra-HD 30Hz) auf die Festplatte ziehen. Musik im MP3-Format hingegen gehört von einer USB-Quelle (oder Daten-DVD/CD) kopiert. Das Rippen von Audio-CDs wird nicht unterstützt. Dafür ist die Wiedergabeeinheit genauso wie der DLNA-Server des Panasonic ausgelegt auf hochauflösende Musikdateien in den Formaten FLAC, DSD und ALAC.

Als Player spielt der DMR-BCT950 ganz vorne mit. Er besitzt viele Attribute von Panasonics angesehenen Topmodellen. Beispielsweise die doppelt vorhandene HDMI-Buchse, die zum einen ein Topbild in Ultra-HD-Auflösung an den Fernseher schickt, während ein AV-Receiver ohne 3D- oder 4K-Durchschleifung am anderen Port mit unverfälschtem Klang versorgt wird. Die Qualität des Upscalings auf Ultra HD ist gut, jedoch bei aktuellen Top-TVs kaum nötig. Die Wiedergabe von Fotos und 4K-Camcorderaufnahmen in ultrahoher Auflösung bereitet viel Freude und zeigt, dass man technisch ganz vorn ist, wenn es auch für die Maximalfrequenz von HDMI 2.0, also 60Hz, nicht reicht.

Panasonic BCT950 Innenleben
Der Panasonic DMR-BCT950 von innen.
© Panasonic

Die Qualität

Ansonsten schlägt sich der Panasonic als Player hervorragend. Bei der kritischen Blu-ray-Wiedergabe stimmen Farbdekodierung und Helligkeitspegel peinlich genau und die Schärfe ist gut. Wo von anderen Herstellern die Farbkanäle gern schwächer gefiltert sind und an feinen Details Säume hinterlassen, softet Panasonic sie schön ab – vielleicht etwas zu schön. Immerhin entsteht so ein ruhigeres Bild bei langsamen Schwenks. Mit dieser exzellenten Technik im Hintergrund gelingt auch die Wiedergabe von TV-Aufnahmen, Mediendateien und Internetdiensten makellos. Auch für den guten Ton hat Panasonic in die Trickkiste gegriffen.

Seit Entwicklung der DVD-Audio-Technologie, die in diesem Gerät nicht unterstützt wird, halten Panasonics Klangtüftler die Algorithmen zum „Re-Mastering“ und den „Digital Tube Sound» bereit, die hier zum Einsatz kommen. Mit Noise-Shaping und eigentlich unhörbaren künstlichen Obertönen wird das Spektrum angereichert, das den Sound frischer und intensiver macht. Diese Funktionen sind fein justierbar.

Panasonic BCT950 Rückseite
Panasonic DMR-BCT950: Die Rückseite.
© Panasonic

Leider hatten wir nur wenige Tage, um in unserem Labor alle Spielarten der Medienverwaltung durchzuspielen. Normalerweise würde man einige Wochen brauchen, um wirklich jedes Detail zu würdigen. Selbst in diesem Artikel können wir nur die wichtigsten Funktionen anreißen. Dass er auch einen DVB-T-Tuner hat, haben wir beispielsweise bisher verschwiegen und auch nicht getestet. Das System wird in Deutschland in den nächsten Jahren ja durch DVB-T2 ersetzt.

Lestipp: Der Vorgänger Panasonic DMR-BCT940 im Test

Als klare Empfehlung sollte der Panasonic DMR-BCT950 an einem LAN-Kabel betrieben werden. Sein WLAN-n reicht auch im Dualband nicht aus für HDTV-Streams, wenn wie bei uns auch andere Geräte gleichzeitig Daten tauschen wollen. Fest verbunden, klappt das Streaming in Heimnetzen toll, auch über den WLAN-Router ans Tablet. Versuche mit TV Anywhere, also dem Streamen in die große weite Welt, zeigten, dass die Qualität doch enorm leidet, wenn die DSL-Bandbreite bröckelt, teils bis zu Aussetzern der Filme. Im Grunde kann Panasonic aber nichts dafür.

Panasonic BCT950 Bedienelemente
Die Bedienelemente beschränken sich auf das Unvermeidliche. Doppelt CI-plus sichert das Maximum an Pay-TV.
© Panasonic

Fazit

Panasonic kann mit dem DMR-BCT950 den sogar etwas teureren Vorgänger toppen und definiert unangefochten die Spitze der Aufnahmetechnik. Die Funktionsvielfalt ist schier unglaublich und dabei ist alles qualitativ sehr gut umgesetzt. Das Beste ist, dass dieser tolle Video Home Server noch erstaunlich leicht bedienbar bleibt.

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