Erwachsenes Action-Rollenspiel
Final Fantasy XVI im Test für PlayStation 5
Im Final Fantasy XVI Test für PlayStation 5 schauen wir uns das Action-Rollenspiel von Square Enix im Detail an und kommen zu einem klaren Fazit.

Obwohl die Rollenspiel-Reihe Final Fantasy hierzulande erst mit dem siebten Serienteil im Jahr 1997 Bekanntheit erlangte, erfreuen die RPGs Spielerinnen und Spieler in Japan bereits seit 1987. Mit dem nunmehr 16. Hauptteil erfindet sich das JRPG, rund fünf Jahre nach dem letzten Ableger (unser Test) einmal mehr neu.
Ob sich das lange Warten auf den neuen Serienteil gelohnt hat, klärt unser Final Fantasy XVI Test für PlayStation 5.
FINAL FANTASY XVI "ASCENSION" - YouTube
Final Fantasy XVI im Test: Die Story
Nachdem wir bereit im April die Möglichkeit hatten, den Titel als Preview in Hamburg anzuspielen, ließ uns das neue Action-Rollenspielen mit vielen Fragen zur Story zurück.
Rund 45 Stunden lang haben wir uns in der Haut von Protagonisten Clive Rosfield durch das Königreich Valisthea gekämpft und mittlerweile sind selbst die letzten Unklarheiten ausgemerzt. Tatsächlich wartet das Action-Rollenspiel mit der komplexesten Handlung in der Geschichte der Reihe auf, die wir aus Spoilergründen nur grob anreißen.
Clive ist der erstgeborene Sohn des Großherzogs von Rosaria und wird im jungen Alter zur Leibwache seines jüngeren Bruders Joshua ausgebildet. Im Gegensatz zur Hauptfigur ist Joshua ein sogenannter Dominus und damit in der Lage, sich in eine extrem mächtige Esper – in diesem Falle ein Phoenix – zu verwandeln.
Als die Festung eines Nachts von Eindringlingen überrannt wird, müssen wir tatenlos mit ansehen, wie ein riesiger Feuer-Esper unserem Bruder den Garaus macht, womit die Handlung des Spiels ihren Lauf nimmt.

Diese jugendliche Vorgeschichte dient in Final Fantasy XVI als Tutorialabschnitt, in dem uns das Rollenspiel mit der Steuerung und den allgemeinen Spielmechaniken vertraut macht. Kurz darauf springt die Handlung 13 Jahre in die Zukunft.
Mit verfeindeten Königreichen, gewaltigen Kriegen und einem riesigen Cast an Charakteren erinnert das Spiel in vielen Belangen an die Kult-Serie Game of Thrones und kommt ähnlich komplex und verzweigt daher. Zumal viele Zusammenhänge und Begriffe nicht direkt zu Beginn erklärt werden.
Komplexe und wendungsreiche Handlung
Das sorgt gerade in den ersten Spielstunden dafür, dass wir nicht alles verstehen, was da gerade auf dem Bildschirm vor sich geht. Viele Zusammenhänge erschließen sich uns zudem nur, wenn wir im Spiel auf das Kompendium zurückgreifen, in dem sich wichtige Charaktere, Orte und Details zu den Königreichen nachschlagen lassen. Hier wäre vielleicht ein bisschen weniger tatsächlich mehr gewesen.
Dem Spielspaß tut das aber keinen Abbruch, zumal die Final Fantasy XVI Story nicht nur äußerst spannend erzählt wird, sondern noch dazu wendungsreich daherkommt. Was in den ersten rund 20 Spielstunden als klassische Rache-Geschichte angerissen wird, geht kurz darauf in eine ganz andere, unerwartete Richtung.

Gleichzeitig präsentiert sich die Story so erwachsen wie nie zuvor in der Geschichte von Final Fantasy. Vom Tod wichtiger Figuren über jede Menge roten Lebenssaft bis hin zu abgetrennten Gliedmaßen oder sinnlichen Momenten zwischen Schlüsselfiguren verfeindeter Fraktionen, steht das Rollenspiel der Fantasy-Serie um Jon Snow und Co in Nichts nach.
Final Fantasy XVI Gameplay: So actionreich wie nie zuvor
Der 15. Serienteil hatte mit seinem Echtzeit-Kampfsystem bereits die Weichen für ein schnelleres, moderneres Spielgefühl gestellt. Final Fantasy XVI legt allerdings noch einmal mehrere Schippen obendrauf.
Den Einfluss von Devil May Cry 5-Designer Royta Suzuki spüren wir dabei von der ersten Sekunde an. In Windeseile verketten wir Nahkampf- und Magieangriffe zu mächtigen Kombos, behalten unsere Ziele per L1 stets im Visier und weichen feindlichen Attacken im letzten Moment aus.
Ganz so komplex und fordernd wie in den Actionspielen Suzukis fallen die Kämpfe allerdings erfreulicherweise nicht aus. Dafür flechtet Square Enix ein paar andere, spannende Mechaniken in die Kämpfe ein.
So verfügen beispielsweise besonders stärkere Kontrahenten über eine Willenskraft-Leiste, die wir durch wiederholte Treffer leeren. Ist diese aufgebraucht, sinken unsere Feinde wie ein nasser Sack zu Boden und liefern uns die Chance, wuchtige Treffer zu landen.
Außerdem dürfen wir uns selbst die Kraft der Esper zu Nutze machen und unseren Feinden mit mächtigen Elementarfähigkeiten zusetzen. Der Phoenix setzt vor allem auf Feuerangriffe und erlaubt es uns, uns per Knopfdruck zu weit entfernten Feinden zu teleportieren. Wind-Esper Garuda hingegen zieht Gegner zu sich heran und setzt diesen mit scharfen Krallen zu. Im Verlauf der Handlung von Final Fantasy XVI kommen noch weitere Esper hinzu, die allesamt ihre ganz eigenen Fähigkeiten mit sich bringen.

Der Clou an der Sache ist, dass wir im Kampf zwischen mehreren Espern wechseln und ihre Fähigkeiten so miteinander kombinieren. Das wird gerade im späteren Spielverlauf auch äußerst wichtig, wenn wir es mit bildschirmfüllenden Bossgegnern zu tun bekommen.
Die Kämpfe in Final Fantasy XVI spielen sich hervorragend, taktisch und sind exzellent in Szene gesetzt. Im Gegensatz zu den Vorgängern steuern wir darin aber nur Clive selbst, alle anderen Party-Mitglieder werden von der KI übernommen. Mit Ausnahme unseres Hundes Torgal, dem wir Kommandos zum Angriff erteilen oder ihn anweisen, uns im Eifer des Gefechts zu heilen.
Beeindruckende Esper-Duelle, simple RPG-Mechaniken
Neben den normalen Kämpfen streuen die Entwicklerinnen und Entwickler im Spielverlauf immer wieder Esper-Duelle ein, die sich offensichtlich von Godzilla inspiriert zeigen. In der Haut des Feuer-Esper Ifrit nehmen wir es mit Garuda und anderen Giganten auf und lassen die Fäuste fliegen.
Waren wir in der Vorschau-Version noch wenig angetan von den simplen Kämpfen, die sich vor allem aus Quick-Time-Events zusammensetzten, legt das finale Spiel erfreulicherweise auch hier noch einmal spürbar zu – wenn auch ebenfalls erst ab der Mitte des Spiels.
Zumal Final Fantasy XVI hier bei der Inszenierung ein Effektfeuerwerk auf dem Bildschirm entfesselt, das wir in ähnlicher Form auf der PlayStation 5 noch nicht gesehen haben.

Deutlich entschlackt zeigen sich jedoch die Rollenspiel-Mechaniken des 16. Hauptteils. Besiegte Feinde bescheren uns Erfahrungspunkte, mit denen wir im Level aufstiegen. Mit Fertigkeitspunkten kaufen wir eine Handvoll neuer Talente und investieren unser Gold bei Händlern oder Schmieden in neue Ausrüstung. Diese umfasst allerdings nur unsere Waffe, sowie drei Rüstungsslots und bis zu drei Schmuckstücke.
Dadurch präsentiert sich das Rollenspiel aber auch einsteigerfreundlicher als die vorangegangenen Teile, da das reine Gameplay einen deutlich größeren Stellenwert einnimmt als die Charakterentwicklung und -anpassung. Uns gefällt’s.
Die Spielwelt von Final Fantasy XVI enttäuscht etwas
Doch Moment mal. Im Gameplay-Abschnitt haben wir bislang nur über die Kämpfe von Final Fantasy XVI gesprochen. Was gibt’s denn noch so? Erstaunlicherweise relativ wenig. Mini-Spiele wie Angeln aus Teil 15, Blitzball aus FF 10 oder ähnliches suchen wir im neuen Serienteil vergebens.
Auch abseits der Kämpfe gibt es, mit Ausnahme weniger versteckter Schatztruhen und blau leuchtender Crafting-Materialien, nicht viel zu entdecken, was schade ist. Tatsächlich machen die Kämpfe einen großen Teil des Spielkonstrukts aus, die restliche Zeit bereisen wir die Spielwelt, unterhalten uns oder lehnen uns für minutenlange Zwischensequenzen entspannt zurück.
Das dürfte mit Sicherheit nicht jedem Fan der Serie gefallen, denn trotz des frischen Kampfsystems fällt Final Fantasy XVI erstaunlich linear aus. Was nicht nur für das Gameplay, sondern auch für die Spielwelt gilt.
Die meisten Umgebungen präsentieren sich als schlauchartige Gänge, die immer wieder durch größere Bereiche unterbrochen werden, in denen wir es mit Feinden zu tun bekommen. Ab und zu durchstreifen wir zwar deutlich größere, offene Areale, wirklich viel zu entdecken gibt es hier abseits des Hauptpfades aber leider auch nicht.

Für ein paar optionale Feinde oder Schatztruhen, die ohnehin nur Ressourcen beinhalten, verlassen wir schon nach wenigen Spielstunden nicht mehr freiwillig den vorgegebenen Weg. Sehr schade, hier lässt das Action-RPG leider eine Menge Potenzial lieg.
Auch die optionalen Nebenmissionen fallen kaum spannender aus. Mal müssen wir eine Lieferung Chocobo-Futter zu einem Stall bringen, mal ein paar Holzplanken für Reparaturen ausliefern und mal Bodenproben aus einem Weingut sammeln. Wirklich motivierend ist das auf Dauer leider nicht, weswegen wir uns weiter an die packende Haupthandlung halten. Einige Nebenaufgaben sollten jedoch trotzdem erledigt werden, da wir beispielsweise nur dann unser Reittier freischalten.
Final Fantasy XVI im Test: Die Technik
Die beeindruckende Inszenierung und die aufwändigen Zwischensequenzen waren seit jeher ein Aushängeschild der Final Fantasy-Reihe. Erfreulicherweise behält Teil 16 diese Aspekte weiter und schustert auch drumherum eine technische Umsetzung, die fast auf ganzer Linie überzeugt.
So besticht Final Fantasy XVI mit teils detailverliebten Charaktermodellen, wunderschönen Umgebungen und beeindruckenden Spezial- und Partikeleffekten. Gerade in den Kämpfen geht, auch aus grafischer Sicht, mächtig die Post ab, wenn wir Feinden mit Feuerattacken zusetzen oder ein Gewitter beschwören.
Vor allem in den Esper-Duellen übertreibt es Square Enix aber gerne mit den Spezialeffekten, worunter nicht selten die Übersichtlichkeit leidet. Auf der anderen Seite kaschiert die bombastische Inszenierung aber die eine oder andere matschige Textur in den Umgebungen.
Die Ruckler und Framedrops der Anspiel-Fassung wurden im fertigen Spiel erfreulicherweise ausgemerzt und so flimmert das Rollenspiel mit einer konstanten Bildwiederholrate angenehm flüssig über den Bildschirm.

Hier stehen uns zudem zwei Grafik-Modi zur Wahl: Neben einer 4K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde entscheiden wir uns auf Wunsch für einen Performance-Modus mit 1440p und 60 fps. Ein Wechsel zwischen den Modi ist jederzeit möglich. Beeindruckend niedrig, da quasi nicht vorhanden, fallen zudem die Ladezeiten aus.
Großes Lob gebührt einmal mehr der Vertonung des Rollenspiels. Vom treibenden, mitunter sogar epischen Soundtrack bis hin zur größtenteils hervorragenden deutschen Synchronisation gibt es aus akustischer Sicht nichts zu beanstanden.
Final Fantasy XVI im Test: Fazit
Mit Final Fantasy XVI erfindet sich die altehrwürdige Spielereihe einmal mehr neu. An der Neuausrichtung werden sich vermutlich jedoch die Geister scheiden, denn obwohl das Action-RPG vieles richtig macht, reicht die Qualität nicht an zeitlose Klassiker wie die Teile 7, 9 oder 10 heran.
Zu den größten Stärken des Spiels gehört zweifelsohne das rasante und taktische Echtzeit-Kampfsystem, das mit seinen vielen Möglichkeiten zum Experimentieren einlädt und den Adrenalinspiel in schwindelerregende Höhen katapultiert.
Auch die emotionale, erwachsene und erstaunlich düstere Story hat uns, nicht zuletzt dank ihrer Wendungen, wirklich gefesselt. Wenngleich es eine ganze Weile dauert, bis wir sämtliche Zusammenhänge verstanden haben.
Auf der anderen Seite lässt der Titel beim Drumherum aber viele Chancen liegen. So hat die Spielwelt abseits der Haupthandlung zu wenig zu bieten, während die schlauchartigen Areale nicht mehr zeitgemäß wirken. Und auch die Nebenmissionen bieten kaum spielerischen Mehrwert.
Wie schwer diese Ecken und Kanten wiegen, hängt jedoch von den persönlichen Erwartungen und Vorlieben ab. Im Kern bleibt Final Fantasy XVI ein sehr gutes Action-Rollenspiel, das mit seiner düsteren Story vor allem Fans von Game of Thrones und mit seinem flotten Kampfsystem Action-Fans sehr gut unterhalten dürfte.
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