Final Fantasy 15 Windows Edition im Test: Eine Tolle PC-Umsetzung
Bei Portierungen von Konsolenspielen, ist Ärger oft nicht weit. Gut, dass Final Fantasy 15 als Windows Edition wirklich toll geworden ist, wie unser Test zeigt.

Final Fantasy 15 ist seit mehr als einem Jahr für PS4 und Xbox One erhältlich, jetzt schiebt Square Enix die PC-Version hinterher. Daher konzentrieren wir uns für den Test von Final Fantasy 15 Windows Edition vor allem auf die Eigenheiten der PC-Version. Und gleich vorweg: Wer über einen potente...
Final Fantasy 15 ist seit mehr als einem Jahr für PS4 und Xbox One erhältlich, jetzt schiebt Square Enix die PC-Version hinterher. Daher konzentrieren wir uns für den Test von Final Fantasy 15 Windows Edition vor allem auf die Eigenheiten der PC-Version. Und gleich vorweg: Wer über einen potenten Rechner verfügt, dem offenbart Final Fantasy 15 ein wahres Grafik-Feuerwerk.
Final Fantasy 15 Windows Edition im Test: Grafik
Wer auf höchsten Details spielt, der kann sich auf größtenteils knackig scharfe Texturen freuen, auf volumetrischen Nebel, Spezialeffekte oder dynamische Licht- und Schatteneffekte. Nur, wenn die Kamera weiter hinaus zoomt kommt es zu Pop-Ups. Etwas schade sind teils matschige Texturen, die einfach nicht zu den sonstigen hochwertigen Texturen passen. Da hängen teilweise matschige Landkarten neben knackscharfen Pfannen. Das fällt leider schnell ins Auge.
Besonders opulent: Final Fantasy 15 für PC unterstützt nicht nur 4k, sondern sogar 8k-Auflösungen! Dazu kommen HDR, Ultrabreitbild-Support und mehr. Wer auf maximalen Details spielen will, der benötigt allerdings entsprechend Power. Eine GeForce GTX 1080 und 16 GB RAM sind da schon nah am Limit.
Doch selbst der beste Rechner schafft die langen Ladezeiten nicht ab, die teilweise wirklich nerven und mehrere Minuten dauern können. Wer indes rund 150 GB Speicherplatz auf einer SSD frei hat, der kann die Ladezeit etwas drücken. Die 150 GB werden dann erreicht, wenn das High-Res-Paket installiert wird, das es kostenlos zum Download gibt.

Besitzer von Nvidia-Grafikkarten profitieren von besonderen Features wie Nvidia Flow, HairWorks oder ShadowLibs. Diese bitten teilweise atemberaubende Effekte wie dynamische Flüssigkeiten, Grasdarstellung und Haare, realistische Schatten oder eine verbesserte Tiefendarstellung. Manche Effekte kommen übrigens auch Besitzern von AMD-Grafikkarten zu gute, andere sind hingegen ausschließlich mit Nvidia-Karten nutzbar.
Final Fantasy 15 Windows Edition im Test: Individualisierung und Umfang
Durchaus lobenswert ist die individuell anpassbare Steuerung. Sowohl die Tastatur- als auch die Controller-Belegung ist nahezu beliebig veränderbar. Nur die Maus macht hin und wieder Zicken. So gibt es beispielsweise keinen Mauszeiger! Das macht vor allem die Bedienung der Menüs und der Spielkarte unnötig kompliziert. Wer einen Eintrag weiter runter will, der muss die Maus nach unten ziehen. Das wäre deutlich einfacher zu lösen gewesen. Doch sind wir ehrlich, ist das nur ein sehr kleiner Wermutstropfen, denn ansonsten gibt sich Final Fantasy 15: Windows Edition stark.
Sämtliche bisher für Konsolen erschienene Patches sind bereits enthalten, genau wie der gesamte erste Season Pass. In der PC-Version können wir außerdem in die Ego-Perspektive wechseln, was zwar in ruhigen Momenten wirklich toll aussieht, in hektischen Momenten aber viel zu unruhig ist. Als Sahnehäubchen sind übrigens auch die drei jeweils knapp zwei Stunden langen Zusatzepisoden Ignis, Gladiolus und Prompto dabei. Und oben drauf gibt es sogar noch eine Kirsche! Nämlich den Multiplayer-Modus „Gefährten“.
Technisch gesehen ist Final Fantasy 15: Windows Edition ein echtes Brett. Vor allem, weil uns das Spiel während des Tests nicht ein einziges Mal abgestürzt ist. Auch der Umfang ist wirklich gelungen. Wer bis hierhin noch nicht überzeugt ist, für den gehen wir neben den PC-spezifischen Neuerungen zumindest noch kurz auf das Spiel an sich ein.
Final Fantasy 15 Windows Edition im Test: Spiel

In Final Fantasy 15 verfolgen wir die Abenteuer einer vierköpfigen Gruppe inklusive des Hauptprotagonisten Prinz Noctis Lucis Caelum. Die Begleiter sind Gladiolus Amicitia, Ignis Scintia und Prompto Argentum. Wir brechen auf ins Nachbarreich, um in der Stadt Altissia unsere alten Freundin Lunafreya Nox Fleuret zu heiraten. Das soll helfen, einen schwelenden Streit zwischen den beiden Reichen zu schlichten. Was wie ein toller Road Trip beginnt, mündet schnell in einem erbitterten Kampf gegen das verfeindete Imperium. Schade ist, dass die Story des Spiels vor allem im ersten großen Spielabschnitt, mit offener, frei begehbarer Spielwelt und zahllosen Nebenquests leidet. Der zweite Spielabschnitt fällt deutlich linearer aus, hier kommt auch die Story voran. Dafür entschädigt wiederum die riesige Spielwelt, die teilweise mächtig abwechslungsreich daherkommt. Vor allem die Monster sind besonders opulent gestaltet, hinzu kommen zahlreiche Dungeons, von denen kaum einer dem anderen gleicht.
Besonders hervorzuheben ist das gelungene Kampfsystem, das zwar simpel wirkt, in Wahrheit aber sehr komplex ist. Das bedeutet? Der Einstieg ist leicht, die Lernkurve aber durchaus steil. Sind die ersten Gegner noch leicht zu besiegen, bedarf es nur wenig später echter Taktik. Darüber hinaus sind die Ausstattung und die Position der Helden im Kampf essentiell. Stehen wir beispielsweise hinter einem Gegner, sind Überraschungsangriffe möglich. Mit einem leichten Einhänder können wir schnelle Kombos auslösen, große Zweihandwaffen sind deutlich behäbiger. Dafür können wir mit diesen besonders starke Attacken auslösen, die Gegner wiederum unterbrechen können. Ist einer der Kumpels in der Nähe können zudem Partnerangriffe ausgelöst werden. Und natürlich darf ein ausgeklügeltes Skill-System nicht fehlen. Diese sorgen für noch mehr Abwechslung.
Final Fantasy 15 Windows Edition im Test: Fazit
Square Enix ist mit der PC-Version von Final Fantasy 15 ein echtes Highlight gelungen. Die technische Umsetzung ist in allen Belangen vorbildlich. Zusätzlich punktet die Fassung mit sämtlichen bisher erschienenen Inhaltserweiterungen und einem kurzweiligen Mehrspielermodus. Die grafische Opulenz setzt allerdings einen besonders leistungsstarken, wenngleich nicht utopisch ausgestatteten PC voraus.