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Assassin's Creed Mirage im Test: Back to the roots

Assassin's Creed Mirage will mit alten Tugenden und kleinerem Umfang punkten. Schafft das Spiel in unserem Test der PC-Version den mutigen Sprung?

Autor: Laura Pippig • 25.10.2023 • ca. 5:50 Min

Mirage Basim
Assassin's Creed Mirage will zurück zu den Wurzeln.
© Screenshot: Connect Living / Ubisoft

Mit Assassin's Creed Mirage erschien im Oktober ein neuer Ableger der beliebten Attentäter-Reihe von Ubisoft. Statt eines Vollpreis-Titels mit riesiger Open-World gibt es dieses Mal allerdings ein Spiel mit deutlich weniger Umfang, das sich auf alte Stärken fokussieren soll.Ubisoft versucht h...

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Pro

  • Fokus auf Schleichen und Attentate
  • weniger störende Open-World-Aktivitäten
  • unverbrauchtes Setting
  • wunderschöne Spielwelt
  • stabile Performance

Contra

  • reduzierte Spielmechaniken
  • blasser Hauptcharakter und schwache Inszenierung
  • automatisches Parkour-System steht sich selbst im Weg

Fazit

Assassin's Creed Mirage schafft es leider nicht ganz, das Spielgefühle der besten Tage der Reihe aufleben zu lassen. Trotzdem kommen der Fokus auf heimliches Vorgehen, der geringere Umfang und das Setting dem Spiel zugute und machen es zu einem gelungenen Ableger.

  Gut

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Mit Assassin's Creed Mirage erschien im Oktober ein neuer Ableger der beliebten Attentäter-Reihe von Ubisoft. Statt eines Vollpreis-Titels mit riesiger Open-World gibt es dieses Mal allerdings ein Spiel mit deutlich weniger Umfang, das sich auf alte Stärken fokussieren soll.

Ubisoft versucht hiermit, den Geist der beliebten Ezio-Reihe zu beschwören und setzt ein Zeichen für die Fans, die der Reihe bereits den Rücken gekehrt haben. Gelingt dieser Versuch aber? Und wie schlägt sich Assassin's Creed Mirage auf dem PC?

Diese Fragen wollen wir in unserem Test klären und geben einen Ausblick darauf, ob sich der Kauf lohnt und für wen das Spiel am Ende geeignet ist.

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Assassin's Creed Mirage im Test: Die Story

In Mirage spielen wir keinen unbekannten Assassinen, sondern den aus Assassin's Creed Valhalla bekannten Attentäter Basim Ibn Ishaq. Diesen begleiten wir bei seinen Anfängen in der Bruderschaft und auf seinem Weg, der fähige Assassine zu werden, den Eivor viele Jahre später trifft.

Dabei unterstützt uns vor allem die Mentorin Roshan, die Basim unter ihre Fittiche nimmt und seine Ausbildung übernimmt. Im Anschluss kehrt Basim in seine Heimatstadt Bagdad zurück, um dort den Orden der Verborgenen (also das Gegenstück zum Templer Orden mal wieder) zu entlarven und zu bekämpfen.

Die Story von Mirage führt dabei in und um Bagdad zu verschiedenen Orten, die wir vom Einfluss der Verborgenen befreien müssen. Basim wird aber auch von den Geistern seiner Vergangenheit gequält und muss herausfinden, was die merkwürdigen Visionen bedeuten, die durch ein Artefakt ausgelöst wurden.

Assassin's Creed Mirage: Story-Trailer | Ubisoft Forward

Quelle: Ubisoft

Alles in allem haben wir hier also eine klassische Assassin's Creed Story. Das geschichtliche Setting von Mirage wird mit Verschwörungen, Morden und Geheimnissen angereichert und macht auch Abstecher ins Übernatürliche. Hierbei spielen natürlich auch wieder die Isu eine Rolle, wenn auch weniger aufdringlich eingesetzt als in manch anderen Ablegern der Reihe.

Basim bleibt dabei als Hauptcharakter etwas blass und kommt leider mit relativ wenig eigener Persönlichkeit daher. Zwar wird er uns als loyaler und risikobereiter Mann präsentiert, doch selten erleben wir mit ihm Momente, die uns so lange im Kopf bleiben werden wie die mit Ezio oder Altair. Zudem ist das Ende seiner Geschichte recht vorhersehbar, wenn man Valhalla bereits gespielt hat.

Andere Charaktere kommen auch nur wenig zur Geltung, da die Story recht rasch voranschreitet und wenig Raum für Entwicklungen lässt. Nur die Mentorin Roshan hat einen guten Eindruck hinterlassen, was aber sicherlich auch am ebenso markaten Auftreten wie Stimme liegt. Auch die Inszenierung der Figuren ist oft etwas steif und lässt die eindrucksvollen Sequenzen aus früheren Teilen vermissen.

Mirage
Im Laufe der Story gilt es einige Strippenzieher der Verborgenen zu eliminieren.
© Screenshot: Connect Living / Ubisoft
Mirage Roshan
Im Gedächtnis wird uns vor allem die Assassinen-Mentorin Roshan bleiben.
© Screenshot: Connect Living / Ubisoft

Assassin's Creed Mirage im Test: Das Gameplay

Für Serien-Veteranen bringt Assassin's Creed Mirage durchaus einige Stärken der alten Teile zurück. Der Fokus beim Gameplay wird ganz klar auf Schleichen gesetzt, was in den meisten Missionen am ehesten zum Ziel führt (auch wenn es Ausnahmen gibt).

Das merkt man daran, dass Basim relativ wenige direkte Treffer aushält, und dass die meisten seiner Fähigkeiten darauf ausgelegt sind, einzelne Ziele zu attackieren und schnell zu fliehen. Dazu gibt es auch einige nützliche Hilfsmittel wie Wurfmesser, Rauchbomben oder mit Gift gespickte Pfeile.

Diese Änderung im Vergleich zum actionlastigeren Open-World-Ansatz moderner Ubisoft-Spiele ist durchaus willkommen. Viele Fans der Reihe haben sich den Fokus auf Stealth gewünscht und bekommen durchaus ein Spiel, in dem sie das ausleben können.

Assassin's Creed Mirage: Gameplay-Überblick | Ubisoft Forward

Quelle: Ubisoft

In der Realität fällt es aber gerade zu Beginn des Spiels noch schwer, den aufmerksamen Wachen zu entkommen. Wurden wir erst einmal entdeckt, ist direkt die Hölle los und Basim kommt gefühlt nur langsam in die Gänge, um rechtzeitig zu fliehen.

Danach braucht es auch relativ lange, bis die Wachen ihre Aufmerksamkeit wieder auf andere Dinge lenken. Derweil hocken wir im Heuhaufen und ärgern uns, dass wir nicht besser aufgepasst haben und zu lange warten müssen, bis es endlich wieder weitergehen kann. Das nervt.

Zudem steigt mit jeder Konfrontation unser "Fahndungslevel". Der gibt an, wie schnell Wachen uns angreifen, teilweise schreien uns auch Zivilisten an, wenn sie uns als Verbrecher erkennen. Um das Level zurückzusetzen, bleibt uns nichts anderes übrig, als erstmal die sporadisch verteilten Poster zu entfernen oder jemanden bestechen.

Mirage
Verschiedene Hilfsmittel wie Wurfmesser oder Rauchbomben helfen mit der Heimlichkeit.
© Screenshot: Connect Living / Ubisoft
Mirage
Unser Fahndungsbild finden wir mehr oder weniger gut getroffen. Es könnte aber ruhig mehr davon geben.
© Screenshot: Connect Living / Ubisoft

Heimliches Vorgehen ist also eindeutig das A und O. Daran orientiert sich auch das Missionsdesign, denn hier müssen wir meist einen bestimmten Ort infiltrieren, eine Zielperson ausfindig machen oder hervorlocken und dann eliminieren. Am besten ohne entdeckt zu werden, denn sonst droht der Reload.

Im Grunde ist das genau die Art Gameplay, die wir auch in früheren Assassin's Creed Teilen hatten. Wir kommen aber nicht umhin, zu bemerken, dass irgendetwas fehlt. Zwar machen wir genau das, was man von einem Assassinen erwarten würden, doch in vielen Momenten fühlt sich Basim doch limitiert an.

Das mag daran liegen, dass wir Basim in seinen Anfängen erleben. Doch für das Gameplay bedeutet das, dass wir weniger Möglichkeiten haben, mit den Gegnern fertig zu werden, vor allem wenn es zu viele auf einmal sind. Im starken Gegensatz dazu steht Basims neue Fähigkeit, mehrere Ziele zu markieren und gleichzeitig per Attentat auszuschalten. Das macht das spätere Spiel fast schon absurd leicht, auch wenn die Fertigkeit nach Gebrauch aufladen muss.

Mirage
Die Missionen in Mirage erlauben in der Theorie verschiedene Vorgehensweisen. Im Grunde sollen wir aber immer schleichen und unentdeckt bleiben.
© Screenshot: Connect Living / Ubisoft
Mirage
Unser treuer Raubvogel hilft uns dabei, Gegner und Missionsziele zu entdecken.
© Screenshot: Connect Living / Ubisoft

Auch das Parkour-Gameplay ist nicht mehr das, was es früher mal war. Da Ubisoft immer noch auf das automatisierte System setzt, bei dem wir meistens nur zwei Tasten halten und in die richtige Richtung zielen müssen, haben wir weniger Kontrolle darüber, was Basim macht.

In den meisten Fällen kommen wir zwar damit ans Ziel, doch hin und wieder gibt es auch Totalausfälle, bei denen man ungewollt in Gegner oder Heuhaufen springt, an einer Kante hängen bleibt oder weniger elegant aufkommt als gewollt. Das ist schade, denn die Spielwelt ist geradezu ausgelegt auf Parkour, steht sich dann aber doch selbst im Weg.

Ubisoft

Assassin's Creed Mirage im Test: Die Technik

A propos Spielwelt: Optisch macht Mirage wirklich etwas her. Auch wenn das Setting nicht ganz unbekannt wirkt, da wir mit Assassin's Creed Origins bereits einen Abstecher in die Wüste machen durften, ist das arabische Setting auch sehr gut gelungen. Auch die reduzierte Größe der Spielwelt, die auf eine Stadt und dessen Umgebung beschränkt ist, tut dem Spiel gut.

Dennoch mangelt es nicht an Abwechslung, denn egal ob wir in einem geschäftigen Färberviertel, einem kleinen Dorf oder einer Oase mitten in der Wüste landen: Mirage sieht wirklich toll aus. Passende Lichststimmungen und Effekte tun ihr übriges, um die Spielwelt lebendig wirken zu lassen.

Mirage
Die Spielwelt von Mirage besteht vor allem aus Bagdad, kleineren Siedlungen, Wüsten und Oasen.
© Screenshot: Connect Living / Ubisoft

Weniger gut gefallen haben uns oft die Charaktere. Denn viele Nebenfiguren wirken in den Zwischensequenzen nicht wie echte Menschen, sondern mit ihren nahezu leblosen Augen eher wie Puppen. Da kaum geblinzelt wird und nur wenige mit einer besonderen Optik auffallen, hätten wir uns etwas mehr Mühe in diesem Aspekt gewünscht.

Bei der Performance auf dem PC gab es in unserem Test nichts zu meckern. Das Spiel lief jederzeit flüssig und wirkte gut optimiert, was besonders in Anbetracht anderer aktueller Releases eine positive Überraschung war.

Assassin's Creed Mirage im Test: Fazit

Mit seinem reduzierten Umfang und dem Fokus auf Schleich-Gameplay schafft Assassin's Creed Mirage das, was es sich vorgenommen hat: Zurück zu den Wurzeln der Reihe zu gehen und diejenigen abzuholen, die von neueren Teilen der Ubisoft-Marke enttäuscht wurden.

Daher hat uns Mirage deutlich besser gefallen als Valhalla, das sich in Open-World-Aktivitäten schnell verzettelt hat. Dennoch ist Mirage kein perfektes Spiel, denn gerade beim Gameplay merkt man, dass es nicht unbedingt reicht, die älteren Teile einfach nachzuahmen.

Im Kern fehlt Assassin's Creed Mirage nämlich das, was insbesondere die Ezio-Reihe ausgemacht hat: Das Herz. Hauptcharakter Basim und auch die Nebenfiguren bleiben zu uninteressant, und auch ein echter Gegenspieler fehlt, um die Story zumindest etwas besser zu machen. Insgesamt lohnt sich Mirage aber für den Preis, vor allem wenn man Lust auf Stealth-Missionen und das Setting hat.

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