Soulslike-Abenteuer
Lies of P im Test für PC: Knallharte Pinocchio-Adaption
Mit Lies of P bekommen Fans knallharter Soulslike-Abenteuer neues Futter. Was die düstere Pinocchio-Adaption auf dem Kasten hat, klärt unser Test der PC-Version.

Bereits seit der ersten Ankündigung sorgte das düstere Soulslike-RPG des südkoreanischen Entwicklers Neowiz für Aufsehen, adaptiert das Abenteuer doch die berühmte Originalgeschichte der Holzpuppe Pinocchio aus der Feder des italienischen Autors Carlo Collodi.
Und auch auf der Gamescom 2022 konnte das Action-Rollenspiel Lies of P gleich drei Preise einheimsen. Jetzt ist das Abenteuer endlich fertig. Ob sich das Warten gelohnt hat, klärt unser Test der PC-Version von Lies of P.
Lies of P - Official Launch Teaser Trailer
Lies of P im Test: Die Story
In Lies of P schlüpfen wir in die Haut der bekannten Kinderbuchfigur Pinocchio und werden ohne tiefgreifende Erklärungen direkt in das Geschehen geworfen. Pinocchio, im Spiel P genannt, läuft zu Spielbeginn mit dem Zug im Bahnhof des düsteren Örtchens Krat ein.
Bevor wir den Wagon verlassen, müssen wir uns für einen von drei Kampfstilen entscheiden, die wahlweise Geschicklichkeit oder Stärke in den Vordergrund stellen oder einen ausgeglichenen Mittelweg wählen. Doch keine Sorge, denn im weiteren Spielverlauf verschwimmen die Grenzen je nach gewählter Ausrüstung.
Ist die Entscheidung gefallen, stellen wir uns auch schon den gefährlichen Roboter-Puppen, die die Straßen des einstmals friedlichen Fischerdörfchens bevölkern. Erst nach dem Besiegen des ersten Bossgegners, der in Lies of P als Abschluss des Tutorials dient, verrät uns der Titel mehr Details zur Story.

Die lässt sich auch sehr schnell zusammenfassen: Wirtschaftlicher und technologischer Fortschritt verwandelte Krat in eine pulsierende Metropole. Doch, wie so oft, führte der Wohlstand zu neuen Problemen. Denn die Roboter-Puppen, die die Bevölkerung ursprünglich unterstützen sollten, wandten sich irgendwann gegen ihre menschlichen Erbauer.
Damit greift der Titel auf eine Handlung zurück, die wir gefühlt schon tausende Male gesehen, gelesen oder gespielt haben. Glücklicherweise (für uns Spieler) wird die Metropole aber noch von einer zweiten Katastrophe heimgesucht. Eine mysteriöse Versteinerungskrankheit rafft die Bevölkerung dahin, das potenzielle Heilmittel verwandelt die Menschen in Zombies.
Und so liegt es im Verlauf der rund 30- bis 40-stündigen Handlung an P, die Hintergründe des Desasters ausfindig und den dahinterstehenden Drahtzieher dingfest zu machen. Den Auftrag dafür erteilt Puppenvater Gepetto höchstselbst.

Denn Lies of P orientiert sich tatsächlich nur sehr lose an der Geschichte der berühmten Marionette Collodis. Stattdessen versteht sich der Titel vielmehr als Hommage, die einige der Charaktere wie Gepetto oder Jiminy aufgreift. Auch die Lügen der Holzpuppe spielen im Verlauf des Abenteuers eine wichtige Rolle.
Lies of P im Test: Gameplay und Spielwelt
Aus spielerischer Sicht ist Lies of P ein Soulslike durch und durch, wenn auch eines der härteren Natur. Und das in einem Genre, das ohnehin bereits für einen knackigen Schwierigkeitsgrad bekannt ist.
Mit seiner düsteren Optik, der vom Steampunk inspirierten Spielwelt und dem schnellen Gameplay erinnert der Titel am ehesten an den Genre-Klassiker Bloodborne von FromSoftware.
Die Kämpfe gegen Standard-Feinde, die einen großen Teil der Spielerfahrung ausmachen, bestreitet P beispielsweise ohne Zuhilfenahme eines Schildes und verlässt sich vielmehr auf Blocks, Paraden und Konter, die schnelle Reaktionen und ein perfektes Timing voraussetzen.

Vielmehr noch spielt in die Kämpfe eine zusätzliche Komponente mit ein. Gegner, die gut beackert wurden, beginnen weiß zu blinken. Das zeigt an, dass diese überwältigt werden können. Nun öffnet sich ein Zeitfenster, in dem wir besonders effektiv angreifen – was vor allem bei Bossgegnern sehr nützlich ist.
Am schnellsten überwältigen lassen sich Gegner jedoch durch perfekt getimte Blocks und hier liegt eines der Probleme, mit denen Lies of P zu kämpfen hat. Denn das Timing beim Blocken, Parieren und Kontern lässt sich nur sehr schwer einschätzen. Zudem bleibt uns deutlich weniger Zeit als bei den meisten Genrekollegen, was den Schwierigkeitsgrad unnötig in die Höhe treibt.
Selbst gestandene Souls-Veteranen werden hier schnell an ihre Grenzen kommen, da im weiteren Spielverlauf ohne flinke Reaktionen nichts mehr geht. Anfänger kommen erst recht ins Schwitzen oder werden gefrustet.
Viel Bloodborne, wenig eigene Ideen
Auch ansonsten orientiert sich Lies of P an den Konventionen des Genres. So bleibt nach eurem Ableben das Ergo, hier das Gegenstück zu den Seelen, auf dem Boden liegen, das wir einmalig wieder einsammeln können. Dieses benötigt wir, um die Marionette im Spielverlauf mit neuen Fähigkeiten und Kampftechniken auszustatten.
Das funktioniert in der Praxis auch alles recht gut, lässt aber eigene Ideen vermissen. Zumal sich auch die Spielwelt sehr stark an Bloodborne orientiert und wir uns nicht selten an die Areale in und um Yharnam erinnert fühlen.
Ab Abwechslung und Opulenz der Bühnenbilder mangelt es dem Titel allerdings erfreulicherweise nicht. Dennoch fühlt sich die Spielzeit etwas zu stark gestreckt an. Besonders, wenn wir immer wieder durch sich sehr ähnlich sehende Innenareale stapfen.

Enttäuschend empfinden wir allerdings, dass die als Kernelement angepriesene Lügen-Mechanik letztlich nicht wirklich ausgegoren wirkt. Im Verlauf von Lies of P stellt uns der Titel immer wieder vor die Wahl, potenzielle Verbündete anzuflunkern oder ihnen die Wahrheit zu sagen.
Wirklich spürbare Auswirkungen auf das Gameplay oder die laufende Handlung hat dies jedoch leider nicht. Auch wenn es immerhin unterschiedliche Enden gibt, die wir mit der einen oder anderen Wahl freischalten und erleben können.
Motivierendes Crafting
Das Crafting-System der Waffen ist das vielleicht wichtigste Alleinstellungsmerkmal, das Lies of P zu bieten hat. Im Verlauf des Abenteuers finden wir stets neue Waffen, deren Klingen und Griffe wir frei miteinander kombinieren.
Das hat mitunter deutliche Auswirkungen auf unsere offensiven und defensiven Fähigkeiten und lädt zum Experimentieren ein. Diese Vielfalt kombiniert das Soulslike darüber hinaus mit den sogenannten Legionswaffen, die als Armprothese unserer linken Extremität unterschiedliche Zusatzeffekte mit sich bringen.
Damit setzen wir unseren Kontrahenten mal mit Feuer zu oder setzen diese mit Elektroschocks kurzerhand unter Strom. Mit der Puppenschnur hingegen lassen sich Gegner kurzerhand heranziehen.

Allerdings verbrauchen all diese mächtigen Legionsangriffe Ladung und stehen uns nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung. Zudem sollten wir stets die Haltbarkeit unserer Waffen im Auge behalten, denn diese nutzen sich im Laufe der Zeit ab und wollen geschärft werden.
Das geht erfreulicherweise nicht ganz so schnell wie in The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom und markiert eine zusätzliche Komponente, die bei der Erkundung bedacht werden muss. In großen Teilbereichen müssen wir gleich mehrfach den Wetzstein einsetzen, um voranzukommen.
Lies of P im Test: Die Technik
Wie bereits erwähnt, erinnert die fiktive Metropole Krat mitunter frappierend an den Schauplatz von Genrekollegen Bloodborne. Mit dem von Steampunk und der Belle Époque inspirierten Szenario hebt sich Lies of P allerdings dennoch immer wieder von der offensichtlichen Vorlage ab.
Dieses wird durch ein mitunter beeindruckendes Licht- und Schattenspiel, sowie ansehnliche Spezialeffekte gekonnt in Szene gesetzt, was die düstere Atmosphäre des Abenteuers gekonnt unterstreicht.
In Verbindung mit dem beeindruckenden Gegnerdesign und den gelungenen Animationen kann Lies of P aus grafischer Sicht überzeugen. Auch die Bildwiederholrate bleibt stets konstant, was viele Spitzen im Schwierigkeitsgrad etwas abmildert, dafür leidet die Welt oft unter langsam nachladenden Texturen.

Auch die Vertonung steht dem in Nichts nach, wenngleich der Soundtrack erst in Bosskämpfen so richtig aufdreht. Vielmehr sind es die Soundeffekte, die die dichte Atmosphäre gekonnt unterstreichen und für Spannung sorgen.
Lies of P im Test: Fazit
Auch wenn sich Lies of P mitunter stark an Bloodborne orientiert und nicht alle Spielideen aufgehen, gehört das düstere Soulslike-Abenteuer zu den besseren Vertretern des Genres. Das verdankt der Titel vor allem seiner dichten Atmosphäre und dem motivierenden Crafting-System, das tatsächlich für Abwechslung sorgt.
Aus spielerischer Sicht lässt der Titel aber vielerorts eigene Ideen vermissen, während die Handlung zu stark im Hintergrund steht. Wirklich störend empfanden wir dies jedoch nicht.
Einzig der selbst für ein Soulslike sehr hohe und unausgegorene Schwierigkeitsgrad stößt wirklich sauer auf, was vor allem auf die sehr knappen Parade-Zeitfenster und nicht immer nachvollziehbaren Gegner-Animationen zurückzuführen ist. Fans knüppelharter Action-Rollenspiele werden mit der Pinocchio-Adaption ihre Freude haben.
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