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Smart-TV-Stick

Amazon Fire TV Stick im ersten Test

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Der Fire TV Stick von Amazon ist bald auch in Deutschland erhältlich. Worin liegen die wesentlichen Unterschiede zur großen Schwester, der Fire TV Box? Und kann der Entertainment-Dongle von Amazon mehr als Googles Chromecast? Wir haben den Test gemacht.

Autor: Andreas Stumptner • 9.4.2015 • ca. 3:00 Min

Amazon Fire TV Stick
Amazon Fire TV Stick
© Josef Bleier

Google legte im letzten Jahr mit Chromecast vor: Statt klobiger Settop-Boxen reichte plötzlich ein kleiner, fast unsichtbarer HDMI-Stick mit WLAN-Verbindung, um einen Flachbildferseher um zahlreiche smarte Funktionen, Videoportale und Apps zu erweitern. Amazon zog ein Jahr nach Google in den USA mi...

Google legte im letzten Jahr mit Chromecast vor: Statt klobiger Settop-Boxen reichte plötzlich ein kleiner, fast unsichtbarer HDMI-Stick mit WLAN-Verbindung, um einen Flachbildferseher um zahlreiche smarte Funktionen, Videoportale und Apps zu erweitern. Amazon zog ein Jahr nach Google in den USA mit dem Fire TV Stick nach. Ab Mitte April ist der Dongle nun auch hierzulande verfügbar. Regulärer Preis: 39 Euro. Amazon-Prime-Kunden zahlen in der Startaktion nur 19 Euro. Prime-Neukunden lediglich sieben Euro.

Bessere Performance als Chromecast

Zuerst einmal sprechen im direkten Vergleich mit Chromecast (Test) glasklare Fakten für den neuen Kandidaten: Amazon liefert in der Pappbox neben Netzteil, HDMI-Verlängerung und USB-Kabel gleich die physische Fernbedienung mit. Ein Dual Core Prozessor beim Fire TV steht einem One Core bei Chromecast gegenüber. Der Fire-TV-Arbeitsspeicher ist mit einem Gigabyte doppelt so groß. WLAN läuft über eine Dualbandantenne gegenüber Singleband bei Google. Die von Amazon bereits bei der Fire TV Box eingeführte Sprachsuche innerhalb der Amazon-Videodienste gibt es auch beim Stick, allerdings nicht integriert in die beigepackte Fernbedienung, sondern über die kostenlose Android- und iOS-App, mit der sich der Stick ebenfalls prima steuern lässt.

Amazon Fire TV Stick
Neben dem kleinen Fire TV Stick liegt auch eine Fernbedienung in der Packung.
© video

Die Inbetriebnahme des Sticks dauert nur wenige Minuten und läuft im Test fehlerfrei: Anschluss ans Stromnetz, Andocken an einen freien HDMI-Steckplatz des Fernsehers, schon sucht der Dongle nach verfügbaren WLAN-Netzen. Nach Eingabe des Passworts ist der Mini-Entertainer startklar. Ein Einführungsvideo erklärt die wichtigsten Funktionen. Danach erscheint bereits die Benutzeroberfläche, die Käufern der Box bereits vertraut sein dürfte.

Unterschiede zur Fire TV Box

Apropos Fire TV Box (Test): Worin liegen die größten Unterschiede, nebst der Preisdifferenz von 60 Euro? Wie bereits erwähnt wurde die Sprachsuchfunktion in der Fernbedienung weggelassen. Weiter fehlen im Vergleich zur Box der optische Audioausgang, der USB-Port und der Ethernet-Port. Ansonsten kommt der Stick jedoch als ebenso vollwertiger Programmlieferant daher: Mit dem Videodienst Amazon Prime Instant Video (Test), sowie hunderten Apps und Games. Neben Amazons VoD-Angebot gibt's auch Netflix und Viewster sowie kostenlose Filmportale wie Netzkino als App, sowie auch die hierzulande extrem beliebten Mediatheken von ARD und ZDF, arte, Servus TV und diversen dritten Programmen. Für Musikfans ist die komplette Bandbreite von Spotify Connect über das Internetradioportal TuneIn und den Clipplayer Putpat bis hin zur Schlagerschleuder namens Deutsches Musikfernsehen vorhanden. Dank Apps wie "Air Buddy" lässt sich auch die Airplay-Funktion von Apple-Geräten nutzen.

Amazon Fire TV Stick
Zum Zubehör gehört außerdem ein Netzteil. Das sollte man unterwegs nicht vergessen!
© video

Die Gaming-Performance ist schwächer, als bei der teureren Box. Letztere ist mit ihrem Quad-Core-Prozessor und zwei Gigabyte Arbeitsspeicher einfach besser für Casual Games geeignet. Auch im alltagsüblichen Handling via Fernbedienung wird der Unterschied in der Ausstattung deutlich. Während das Scrollen durch Benutzeroberfläche und Menüauswahl bei der Box leichter und schneller vonstattengeht, als bei jedem Spitzenklasse-Smart-TV, wirkt es beim Fire TV Stick ein wenig behäbiger und unruhiger. Dennoch reagiert das Modul unterm Strich immer noch erfreulich zügig.

Das Videobild liefern Box und Stick gleichermaßen maximal in Full-HD-Qualität (1080p). Während bei Konkurrent Chromecast in Kombination mit einigen Flat-TVs die Umwandlung der US-amerikanischen 60-Hz-Bildfrequenz ein Ruckeln erzeugen kann, bleibt Amazons Dongle an dieser Stelle durchweg fehlerfrei - ausreichend schnelle Internetverbindung vorausgesetzt. Das Abspielen des bei Amazon Prime und Netflix vorhandenen Ultra-HD-Contents ist nach wie vor nur über die jeweilige Smart-TV-App auf 4K-tauglichen Fernsehgeräten möglich.

Amazon Fire TV Stick

Fazit

Der Amazon Fire TV Stick ist ein echter Preisknaller. Er ist im Vergleich zur größeren und teureren Box besser tragbar und insbesondere dank seiner Fähigkeit, verschlüsselte Hotel-WLANs zu erkennen, ein prima Reisebegleiter. Wer diesen Dongle (plus Netzteil, nicht vergessen!) in der Tasche hat, ist stets und überall mit vollumfänglichem Entertainment ausgestattet. Seinem Konkurrenten Chromecast ist er in Sachen Leistungsfähigkeit deutlich überlegen.

Video-Streaming
Amazon Fire TV

Doch aufgepasst: Für Amazon ist die kleine Hardware vor allem Mittel zum Zweck. Vordergründig locken attraktive Video-on-Demand-, oder Musikdienste. Doch viele Inhalte kosten zusätzlich Geld. Ob Filme, Serien, oder In-App-Käufe. Und natürlich steht dahinter ein Fight um die Vormachtstellung im Netz. Nur wer die Kunden und ihren privaten Content hat, hat die Macht. Deshalb überlegen Sie sich gut, ob Sie ihre Privatfotos und Videos lieber in der Amazon Cloud, auf Google Drive, oder in Apples iCloud bunkern.

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