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Praxistests - Teil 2

Autor: Reinhard Otter • 23.5.2011 • ca. 2:10 Min

Die Konkurrenz lauert Mit all diesen Angeboten hat sich IPTV ein noch überschaubares, aber wachsendes Stück vom deutschen TV-Kuchen abgeschnitten. Doch inzwischen droht Konkurrenz aus einer anderen Richtung: Immer mehr TV-Geräte sowie Set-Top-Boxen bieten ebenfalls Online-Dienste an. Solche "H...

Die Konkurrenz lauert

Mit all diesen Angeboten hat sich IPTV ein noch überschaubares, aber wachsendes Stück vom deutschen TV-Kuchen abgeschnitten. Doch inzwischen droht Konkurrenz aus einer anderen Richtung: Immer mehr TV-Geräte sowie Set-Top-Boxen bieten ebenfalls Online-Dienste an. Solche "Hybrid-Geräte" empfangen über das Internet zwar kein Live-TV, sie bieten aber Zugang zu Online-Videotheken oder zeigen die Mediatheken großer TV-Sender wie ZDF oder ARTE.

So mancher TV-Hersteller ist so gerade dabei, die IPTV-Anbieter in Sachen interaktive Online-Dienste rechts zu überholen: So unterstützen etwa Viera Connect von Panasonic und der Smart-TV-Hub von Samsung Skype-Videotelefonate, während T-Home im IPTVReceiver nur einen E-Mail-Dienst bietet.

TV-Geräte gewähren teilweise Zugang zu verschiedenen Online-Videotheken wie Maxdome, Acetrax oder Viewster, und Sony bietet mit Qriocity gar einen eigenen, Geräte übergreifenden Video-Marktplatz an. In den IPTV-Boxen dagegen ist die Auswahl immer auf den jeweiligen DSL-Anbieter begrenzt.

Kurzum: Während die IPTV-Anbieter noch dabei sind zu demonstrieren, dass man über das Internet auch richtig gut fernsehen kann, zeigen die TV-Hersteller, was man mit dem TVGerät alles im Internet anstellen kann.

Mit dem europäischen Internet-TVStandard HbbTV (Hybrid Broadband Broadcast TV) schließlich dient sich ein gemeinsames System bei Fernsehern, Set-Top-Boxen und TV-Sendern an, um Internet-Inhalte Hersteller übergreifend zu präsentieren; die Akzeptanz von HbbTV wächst derzeit rasant.

Allerdings hat sich bisher kein IPTV-Anbieter über Pläne zur HbbTVIntegration in seine Empfangsgeräte geäußert. Dabei würde sich das anbieten: Die IPTV-Box ist sowieso mit dem Internet verbunden. Das ist bei modernen Online-TVs längst nicht selbstverständlich.

Zu guter Letzt darf man die Triple-Play-Konkurrenz der Kabelnetz-Betreiber nicht vergessen: Sie bieten immer häufiger Telefon, Internet und TV-Empfang aus einer Hand an. Dazu kommen in immer mehr Regionen Online-Videotheken, die ihre Filme über einen Kabelfernsehkanal über die letzten Meter ins Haus schicken. So wird Video on Demand unabhängig von der DSL-Datenrate.

Basis-IPTV mit Videothek

Beim Telefonanbieter Alice wird Flexibilität seit jeher großgeschrieben. So ist auch das erste IPTV-Angebot in Deutschland monatsweise zum Alice-Anschluss zubuchbar und lässt sich auf Wunsch auch wieder kündigen. Allerdings muss man dann die Empfangsbox kaufen - wahlweise als normalen IPTV-Receiver oder mit eingebauter Festplatte. Die TV-Grundgebühr ist mit 4,90 Euro Aufpreis zum DSL-Anschluss überschaubar.

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Alice TV bietet alle wichtigen TV-Sender einschließlich fünf HDTV-Kanälen. Die Bedienung über das schmucklose Menü wirft keine Fragen auf - nur etwas schneller könnte es gehen. Die Online-Videothek hat sich indes gemausert: Alice bietet viele Top-Filme auf Wunsch auch in Originalfassung an - in HD-Qualität sowieso.

Pro: Günstig, flexible Laufzeiten, HDTVSender, gute Filmausstattung in der Online-Videothek, teils 5.1-Kinoton. Mittelprächtige SD-Bildqualität, recht träge Steuerung, wenige Online-Dienste und Mediatheken.

Contra: Günstig, flexible Laufzeiten, HDTVSender, gute Filmausstattung in der Online-Videothek, teils 5.1-Kinoton. Mittelprächtige SD-Bildqualität, recht träge Steuerung, wenige Online-Dienste und Mediatheken.

Das Zusatzangebot neben Film und TV ist aber bescheiden: Außer einer Wetter-App und der Tagesschau-Mediathek gibt es nur noch einige Gratis-TV-Sendungen. "Großstadtrevier" und andere Clips schlummern teils aber schon lange im Archiv. Innovation geht anders.

Fazit

Günstiges IPTV-Angebot für Gelegenheits-TV-Zuschauer - für Heimkino-Fans nicht scharf genug.