Gratis WLAN-Hotspots sicher nutzen - 5 wichtige Tipps
Wer mit Smartphone, Tablet oder Notebook regelmäßig in öffentlichen WLAN-Netzen unterwegs ist, setzt sich zusätzlichen Gefahren aus, da Hacker die übertragenen Datenpakete abfangen und auslesen können. Mit unseren Praxistipps tricksen Sie die Datendiebe zukünftig aus.

Ganz gleich, ob in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Café oder am Flughafen – GratisWLANs sind inzwischen omnipräsent. Auch im Urlaub spielt das WLAN eine wichtige Rolle. Eine im Auftrag von Bitkom durchgeführte Umfrage ergab, dass 73 Prozent der deutschen Urlauber große...
Ganz gleich, ob in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Café oder am Flughafen – GratisWLANs sind inzwischen omnipräsent. Auch im Urlaub spielt das WLAN eine wichtige Rolle. Eine im Auftrag von Bitkom durchgeführte Umfrage ergab, dass 73 Prozent der deutschen Urlauber großen Wert auf einen WLAN-Zugang legen.
Wer in fremden WLANs unterwegs ist, sollte jedoch wissen, dass das nicht immer ungefährlich ist: Alle vom Notebook und Mobilgerät gesendeten und empfangenen Daten werden in der Regel unverschlüsselt über den Router des Hotspot-Anbieters geleitet. Das öffnet dem Missbrauch Tür und Tor.
Besonders kompliziert ist das Abhören dieser Daten nicht. Hacker müssen lediglich eine Spezialsoftware wie den WLANSniffer NetStumbler oder das Allround-Tool Cain & Abel installieren, die entsprechenden Routinen einrichten und können dann den kompletten Netzwerkverkehr aufnehmen und in aller Ruhe analysieren.
Was beim Surfen keine große Gefahr darstellt, sieht beim Senden und Empfangen von EMails, beim Shoppen im Web und beim HomeBanking ganz anders aus. Werden diese Daten unverschlüsselt übertragen, lassen sich Kennwörter von E-Mail-Accounts, ShoppingPortalen und Online-Bankkonten relativ einfach ausspähen. Gleiches gilt für all die Apps, die Sie auf Ihrem Smartphone und Tablet installiert haben.
Doch Sie sind dem Treiben nicht schutzlos ausgeliefert. Beachten Sie dazu folgende Tipps, um kostenlose WLAN-Hotspots sicher zu nutzen.
Tipp 1: Testen Sie, ob Sie mit dem richtigen WLAN verbunden sind
Sitzen Sie in einem Schnellrestaurant, in einer Filiale einer bekannten Cafékette oder in der Straßenbahn, müssen Sie sich im Normalfall wenig Sorgen machen. Zwar lassen sich unverschlüsselt übertragene Daten auch hier ausspähen, allerdings ist nicht davon auszugehen, dass Restaurantbetreiber, Unternehmer oder die Stadt an Ihre Daten wollen.
Bevor Sie aber eine neue Verbindung zu einem Gratis-WLAN herstellen, sollten Sie zumindest einen Blick auf den – auch als SSID bezeichneten – Namen des Drahtlosnetzwerks werfen. Ein beliebter Trick von Hackern ist nämlich, dem WLANNetzwerk eine ähnlich klingende Bezeichnung zu verpassen.
Tipp 2: Keine automatische Verbindung zu offenen WLANs
Viele Mobilgeräte sind in der Lage, automatisch eine Verbindung zu ungeschützten WLANs herzustellen. Prinzipiell ist diese Funktion als hilfreich anzusehen, da dadurch sichergestellt wird, dass Smartphones und Tablets auch ohne Zutun des Nutzers über ein Drahtlosnetzwerk online gehen können. Da aber die meisten Nutzer ihre E-Mail-Apps so eingestellt haben, dass sie automatisch nach neuen Mails suchen, bedeutet dies, dass die Zugangsdaten über unbekannte Hotspots gesendet werden.
Lesetipp: WLAN überall gratis - so finden Sie kostenlose Hotspots
Wer hier auf Nummer sicher gehen will, muss das WLAN komplett ausschalten. Sobald sich der Nutzer wieder in Reichweite eines bekannten Gratis-WLANs befindet, schaltet er die Funktion wieder ein.
Tipp 3: Notebook und Tablet gehen über das Handy online
Wer mit seinem Notebook oder Tablet unterwegs ist, hat in den meisten Fällen sein Smartphone auch in der Tasche. Und da moderne Smartphones das Tethering unterstützen, also selbst einen Internetzugang für andere Geräte bereitstellen können, ist es kein Problem, sein eigenes WLAN auf die Beine zu stellen, über das Sie mit dem anderen Gerät online gehen.

Bei iPhones gelangen Sie an diese Funktion, indem Sie zu den Einstellungen wechseln und Persönlicher Hotspot auswählen. Auf AndroidSmartphones tippen Sie in den Einstellungen unter Netzwerkverbindungen auf Tethering und Mobile Hotspot. Da Sie bei Nutzung von Tethering über das Mobilfunknetz online gehen, ist diese Vorgehensweise nur dann zu empfehlen, wenn in Ihrem Handyvertrag eine Flatrate inklusive ist.
Tipp 4: HTTPS anstatt HTTP – für deutlich mehr Sicherheit
Auch wenn immer mehr Webseiten inzwischen auf die verschlüsselte Datenübertragung setzen, was Sie daran erkennen, dass die URL mit https, anstatt mit http beginnt, sind unverschlüsselte Online-Angebote in der Mehrzahl. Um potenziellen Datendieben das Leben zu erschweren, sollten Sie beim Surfen über ein Gratis-WLAN davon absehen, unverschlüsselte Webseiten, auf denen Sie sich mit Benutzernamen und Kennwort anmelden müssen, zu besuchen.
Tipp 5: Stets über eine VPN-Verbindung online gehen
Die sicherste Lösung, um Gratis-WLANs unbeschwert zu nutzen, führt über VPN. Hierbei nehmen alle Daten den Umweg über den Server des VPN-Anbieters. Der Vorteil: Die über diese, auch als VPN-Tunnel bezeichnete, Verbindung gesendeten Daten sind verschlüsselt.
Um aber VPN auf Notebooks und Mobilgeräten nutzen zu können, müssen Sie eine Zusatz-App installieren und Geld für die Nutzung des Services ausgeben. Empfehlenswert, weil günstig, einfach zu bedienen und für Android, iOS und Windows zu haben, sind CyberGhost VPN (ab 3,50 Euro im Monat), Hide My Ass (ab 5,99 Euro/Monat) und VyprVPN (ab rund 4 Euro/Monat).

Nicht ganz unwichtig ist, dass Sie bei Nutzung von VPN auch im Ausland mit einer deutschen IPAdresse unterwegs sein können. So etwas spielt dann eine Rolle, wenn in Ihrem Urlaubsland bestimmte Webseiten oder Dienste wie Twitter gesperrt sind. Netter Nebeneffekt: Bietet der VPN-Service auch ausländische Server an, können Sie dadurch Geo-IP-Sperren umgehen und Services nutzen, die in Deutschland eigentlich gar nicht angeboten werden.