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WLAN-Tipps

Praktische Tools für schnelles und sicheres WLAN

Jeder IT-Profi braucht ein paar nützliche Werkzeuge, um sein WLAN schnell und sicher zu halten. PC Magazin stellt die wichtigsten Programme vor und zeigt Ihnen Tipps, Tricks und Tools dazu.

Autoren: Thomas Bär und Frank-Michael Schlede • 7.10.2014 • ca. 3:20 Min

Internet Breitband-Download
Internet Breitband-Download
© Nmedia - Fotolia.com

Erst kürzlich warb ein großer Provider aus Deutschland im Fernsehen, dass ein Internet-Anschluss ohne ein gutes WLAN nutzlos sei. Erfahrene IT-Profis dürften bei einer solchen Aussage sicherlich nur mit dem Kopf schütteln. Die Werbeaussage macht aber deutlich, dass der Normalanwender in erster...

Erst kürzlich warb ein großer Provider aus Deutschland im Fernsehen, dass ein Internet-Anschluss ohne ein gutes WLAN nutzlos sei. Erfahrene IT-Profis dürften bei einer solchen Aussage sicherlich nur mit dem Kopf schütteln.

Die Werbeaussage macht aber deutlich, dass der Normalanwender in erster Linie auf Funknetzwerke setzen wird, anstelle einer klassischen Ethernet-Verkabelung. Zwar ist das WLAN auch nur ein weiteres Netzwerk, dennoch bedarf es der richtigen Werkzeuge, um das Funknetzwerk sicher und zuverlässig zu betreiben.

Tipp 1: Freie Kanäle finden

Die Anzahl von Funkkanälen ist begrenzt. Wer in einer Umgebung mit vielen verschiedenen Funknetzwerken wohnt oder arbeitet, wird versuchen, ein möglichst freies Band, ohne Überlagerung, für seine eigenen Übertragungen zu entdecken. Bei der Suche nach bereits belegten Frequenzen ist besonders ein mobiles Arbeitsgerät wie ein Android-Tablet oder -Smartphone hilfreich.

Da Androiden von Haus aus per WLAN mit dem Internet verbunden sind, muss nicht einmal ein zusätzlicher Schalter umgeworfen werden, ehe eine Analyse sichtbar ist. Als besonders praktisch, schnell, klein und kostenlos hat sich der WiFi Manager​ herausgestellt.

WLAN
Nützliches WLAN-Tool für Android: Anschaulich zeigt der WiFi Manager Kanäle und Access-Points.
© Hersteller / Archiv

Bis auf einige wenige Zusatzfunktionen ist die Software kostenlos und arbeitet ab Android Version 1.6. Das grafische Radar zeigt anschaulich die verschiedenen Kanäle und deren eventuelle Überschneidungen untereinander.

Die mitgelieferten und bis zu einem gewissen Grad sogar konfigurierbaren Widgets erlauben den schnellen Zugriff auf das WLAN, einschließlich dessen Deaktivierung, vom Home-Bildschirm aus. Die zusätzlichen käuflich zu erwerbenden Features beinhalten unter anderem ein Widget WiFi Network Switcher und erweiterte Netzwerkoptionen.

Tipp 2: WLAN-Netzwerk analysieren

Wer tiefer in die Datenströme im WLAN schauen möchte, dem werden die kleineren Hilfsprogramme für engagierte Amateure nicht mehr ausreichen. Netzwerkanalyse auf Datenpaketebene bietet beispielsweise die Software CommView for WiFi 7.0 von TamSoft. CommView bietet umfangreiche Sniffing-Funktionen für 802.11 a/b/g/n- und ac-Netzwerke und kommt auch mit aktuellen Netzwerkadaptern wie dem Intel Dual Band Wireless-AC 7260 problemlos zurecht.

Die Software erfasst drahtlos gesendete Netzwerkpakete, die dann mithilfe der WEP/WPA-PSK-Schlüssel entschlüsselt und dekodiert werden können. Statistiken erhält der Administrator sowohl pro Knoten als auch pro Kanal. Aufgezeichnete Pakete speichert die Software auf Wunsch in Dateien. Zudem ist unter anderem auch der Im- und Export der Pakete aus und in das Sniffer-, AiroPeek- und NetMon-Format sowie als Hex- und Text-Format möglich.

System- und Netzwerkverwalter, die bereits mit anderen Sniffer-Programmen gearbeitet haben, werden sich hier daheim fühlen: Natürlich kann ein Anwender auch mit dieser Software einfach nur nach offenen Access-Points suchen und den Durchsatz und Überlappungen der Kanäle betrachten. Richtig lohnenswert ist diese Software aber erst für den Administrator und/oder Sicherheitsexperten, der das drahtlose Netzwerk mit dem entsprechenden Hintergrundwissen ganz genau durchsuchen will oder muss.

Dieses Klientel ist auch bereit, für ein derartiges Produkt, jedoch noch ohne VoIP-Unterstützung, mehr als 400 Euro auszugeben. Sehr gut dabei: Eine uneingeschränkt 30 Tage nutzbare Testversion steht zum kostenlosen Download direkt zur Verfügung, sodass sich jeder angehende Profi zunächst selbst ein umfassendes Bild über die Fähigkeiten und Features dieses mächtigen Programms machen kann.

Tipp 3: Durchsatz-Messung

Eine ganz wichtige Frage, für deren Beantwortung sich wohl jeder Netzwerkbenutzer interessiert, ist der Durchsatz des eigenen WLANs. Viele der bekannten Softwarewerkzeuge, beispielsweise iperf oder JPerf erwarten jedoch schon zur Installation viel Hintergrundwissen vom Benutzer. Wenn es einfach nur schnell und unkompliziert gehen soll, so empfiehlt sich das Tool Throughput Test von TamoSoft.

Diese kleine Windows-Freeware ermittelt sowohl die Leistung der Client- als auch der Server-Komponente von Netzwerken, auch kabelgebunden. Als Messverfahren nutzt das Programm TCP- und UDP-Verbindungen, um verschiedenste Werte wie unter anderem Paketverluste und Durchsatzwerte beim Up- und Downstream zu messen.

Mittels QoS-Einstellungen (Quality of Service) kann der Anwender sein WLAN-Netzwerk gezielt daraufhin untersuchen, ob beispielsweise die VoIP-Daten schnell und fehlerfrei übertragen werden. Wir würden uns lediglich noch eine Möglichkeit wünschen, die Ergebnisse abzuspeichern, für spätere Auswertungen.

WLAN
Passwort vergessen? - Mit Wireless Keyview lesen Sie das WLAN-Kennwort direkt aus dem Windows-Rechner aus.
© Hersteller / Archiv

Tipp 4: Key-Finder

Jeder Anwender, der sich etwas eingehender mit Windows-Systemen beschäftigt, kennt die Hilferufe: Kein Mitarbeiter oder Familienmitglied weiß mehr, wie das Zugangspasswort für das WLAN-Netzwerk lautete, denn schließlich verbinden sich die Windows-Notebooks automatisch mit dem Netz.

Soll ein neues System integriert werden, bleibt oft nur das Rücksetzen des Routers als letzte Alternative. Aber es gibt noch einen weiteren Weg, denn die Windows-Systeme speichern die Passworte (WEP und WPA) der WLAN-Netze ab, mit denen sie einmal verbunden waren.

Die Freeware WirelessKeyView von Nirsoft ist in der Lage, aus der Registry (XP/2003) oder aus den verschlüsselten XML-Dateien (neuere Versionen) von Windows die Passwörter auszulesen. Die auf einem System gefundenen Schlüssel lassen sich in eine Datei exportieren und anschließend wieder einlesen.