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AMD oder Nvidia?

Grafikkarten-Kaufberatung 2018/2019: Darauf müssen Sie achten

Beim PC-Eigenbau brauchen Gamer eine Grafikkarte. Unsere Kaufberatung verrät, worauf Sie achten müssen, ob AMD oder Nvidia für Sie besser ist und mehr.

Autor: Manuel Masiero • 8.11.2018 • ca. 3:20 Min

Geforce GTX 1060, 1070 oder Radeon RX 480?
Beim PC-Zusammenbau kommt man irgendwann zur Grafikkarte. Doch welche soll es sein?
© Ingo Bartussek - Fotolia.com

AMD und Nvidia sind die Dauerrivalen auf dem Grafikkarten-Markt. So weit, so übersichtlich – doch dann wird es erst einmal kompliziert. Die Grafikprozessoren (GPUs) von AMD und Nvidia stecken nämlich in zahllosen Grafikkarten, die mit Preisen von weniger als 100 bis weit über 1000 Euro zu Buche...

AMD und Nvidia sind die Dauerrivalen auf dem Grafikkarten-Markt. So weit, so übersichtlich – doch dann wird es erst einmal kompliziert. Die Grafikprozessoren (GPUs) von AMD und Nvidia stecken nämlich in zahllosen Grafikkarten, die mit Preisen von weniger als 100 bis weit über 1000 Euro zu Buche schlagen. Hinzu kommen teilweise sehr ähnliche Produktbezeichnungen und kryptische Technik-Begriffe. Hier hilft unsere Grafikkarten-Kaufberatung 2018/2019: Wir zeigen Ihnen, in welchem Preisbereich Sie die optimale Grafikkarte finden und welche Ausstattungskriterien wichtig sind.

Zur besseren Übersicht haben wir die Pixelbeschleuniger in vier Preis- und damit Leistungsklassen unterteilt: Den Anfang machen Einsteiger-Grafikkarten bis 200 Euro, gefolgt von Mittelklasse-Modellen bis 300 Euro und Oberklasse-Modelle bis 500 Euro. Im Preisbereich jenseits der 500 Euro tummeln sich dann die High-end-Grafikkarten.

Grafikkarte kaufen: Darauf müssen Sie achten

In der Kaufberatung konzentrieren wir uns auf die GPUs, weil Grafikkarten-Anbieter wie Asus, Gigabyte, MSI oder Sapphire am grundlegenden Design der Grafikprozessoren nichts ändern können. Unwichtig sind die Anbieter aber keineswegs: Sie kommen wieder ins Spiel, wenn man sich für eine bestimmte GPU entschieden hat. Welche Leistung die entsprechende Grafikkarte dann entfalten kann, hängt auch von Ausstattungsmerkmalen wie der Taktrate und der Speichergröße ab, weshalb wir bei unseren Empfehlungen darauf ebenfalls genauer eingehen. Dazu kommen weitere Tugenden wie das Kühlsystem und der Stromverbrauch. Letztere ist wichtig, um abzuschätzen, ob das im PC verbaute Netzteil genug Leistung für die Grafikkarte liefern kann.

Grafikkarte optimal einstellen

Auf der Einkaufs-Checkliste außen vor lassen kann man hingegen den Speichertyp. Selbst aktuelle Einsteigerkarten setzen mittlerweile auf das schnelle, extra für Grafikbeschleuniger ausgelegte GDDR5-RAM (Graphics Double Data Rate) und bringen es damit auf Speicherbandbreiten von 100 GB/s und teilweise noch deutlich mehr. Einziger Ausreißer in der Marktübersicht: die Nvidia GeForce GTX 1050 mit „nur“ 84 GB/s. Doch selbst diese Speicherbandbreite ist bereits so hoch, dass es nicht zu Leistungseinbußen durch vermeintlich zu langsames RAM kommt.

Auch der CPU muss man keine hohe Priorität einräumen. Um beispielsweise mit einer High-End-Grafikkarte flüssig in einer 4K-Auflösung spielen zu können, kann je nach TItel schon eine günstige Einsteiger-CPU wie etwa der AMD Ryzen 5 1500X (rund 140 Euro) ausreichen. Die teuerste Lösung braucht es eigentlich nur, wenn bei niedrigeren Auflösungen wie Full HD maximale Bildwiederholraten gefragt sind. Dann müssen CPU und GPU aus dem High-End-Bereich kommen.

Aktuelle Marktsituation: Nvidia RTX mit Raytracing

AMD vs. Nvidia 2018
Die Gamescom-Demo von Battlefield 5 zeigt, das Raytracing für deutlich realistischere Reflexionen sorgt, zu sehen auf der Oberfläche des Autos.
© Nvidia

Bei AMD heißen die aktuellen GPU-Generationen Radeon RX 500 (Polaris-Architektur) und Radeon RX Vega (Vega-Architektur), die beide seit Mitte 2017 erhältlich sind. Bereits Mitte 2016 hat Nvidia seine GPUs der nach wie vor aktuellen GeForce-10-Serie (Pascal-Architektur) vorgestellt, brachte mit der GeForce-20-Serie im Herbst 2018 aber frischen Wind ins Spiel. Doch AMD schläft nicht und will gerüchteweise schon im November wieder mit einer Neuauflage der Polaris-GPUs nachziehen.

Die drei verfügbaren GeForce-20-Grafikkarten RTX 2070, RTX 2080 und RTX 2080 Ti bieten neben dem neuen Speichertyp GDDR6 auch zwei auch für Gamer besonders spannende Features: Deep Learning Super Sampling (DLSS), ein KI-gestütztes Kantenglättungsverfahren, sowie spezielle Raytracing-Rechenkerne, die es in Echtzeit erlauben, eine realistischere Beleuchtung und Schatten zu berechnen. Gamern bringen die Spezialfunktionen der teuren, allesamt in der High-End-Klasse angesiedelten GeForce-20-Karten derzeit aber wenig, weil sie noch von fast keinem Spiel unterstützt werden. Eine der ganz wenigen Ausnahmen ist das Mitte November erscheinende Battlefield 5, dass das  Echtzeit-Raytracing der Geforce RTX umsetzt.

AMD vs. Nvidia: FreeSync und G-Sync im Vergleich

AMD vs. Nvidia 2018
AMD FreeSync und Nvidia G-Sync verhindern, dass es zu Bildstörungen wie dem gefürchteten Tearing kommt.
© AMD

AMD und Nvidia begegnen sich mit ihren Produkten preis- und leistungsmäßig zwar auf Augenhöhe, können aber neben Standards wie HDR-Support jeweils auch spezielle Vorteile ins Feld führen. Damit kann es sich abhängig von Ihrer Systemkonfiguration ganz automatisch ergeben, dass die neue Grafikkarte nur von einem der beiden Anbieter kommen darf.

Konkret zeigt sich das an einem für Gamer sehr wichtigen Grafikkarten-Feature, dem Adaptive-Sync-Verfahren. Mittels Adaptive Sync passen moderne Grafikkarten ihre Framerate dynamisch an die Bildwiederholfrequenz des Monitors an und verhindern so Bildruckler und andere störende Effekte wie Tearing. AMD setzt bei seinen Pixelbeschleunigern auf das Adaptive-Sync-Verfahren FreeSync und tritt damit gegen Nvidia G-Sync an. Beide basieren auf einem sehr ähnlichen Prinzip, setzen aber jeweils einen entsprechend ausgestatteten Monitor voraus und sind zueinander inkompatibel.

Verwenden Sie einen Monitor, der Nvidia G-Sync unterstützt, macht eine AMD-Grafikkarte daher wenig Sinn, weil sie ihren FreeSync-Vorteil hier nicht ausspielen kann. Umgekehrt kommt für einen FreeSync-kompatiblen Monitor letztlich nur eine AMD-Grafikkarte als Bildzuspieler in Frage. Beide Sync-Verfahren funktionieren jeweils schon mit den Einsteiger-Modellen beider Hersteller. Einziger Nachteil für Nvidia: Aufgrund von Lizenzgebühren sind G-Sync-Monitore teurer und weniger weit verbreitet als Displays mit dem lizenzfreien FreeSync.