Flac, WMA & Co: Die besten Tonformate für jeden Zweck
Wege und Verfahren, Musik von einer CD oder anderen Tonträgern auf einen Rechner oder einen mobilen Player zu spielen, gibt es in nahezu unbegrenzter Zahl. magnus.de nennt die wichtigsten Verfahren und Tonformate und erklärt ihre Vor- und Nachteile.

- Flac, WMA & Co: Die besten Tonformate für jeden Zweck
- Die Verlustbehafteten
Unkomprimierte Formate...
Unkomprimierte Formate

AIFF Audio // Interchange File Format Apple-Format zum Speichern von LPCM-Daten, wie sie auf der CD vorliegen. Da AIFF die Daten nur in ein sogenanntes Containerformat wandelt und nicht komprimiert, wird viel Speicher benötigt. AIFF ist das Standard-Audioformat auf Mac-Rechnern, RIFF das entsprechende auf Windows-basierenden Systemen.LPCM // Linear Pulse Code Modulation In diesem Format werden Daten auf einer CD gespeichert. 16-Bit-Quantisierung, Abtastfrequenz 44,1 kHz.RIFF Resource Interchange File Format // WAVE Von Microsoft und IBM entwickelt. Der Standard zur Speicherung von (nicht zwingend) unkomprimierten, digitalen Audiodaten unter Windows. Das Wave-Dateiformat übermittelt Metadaten.
Die Verlustfreien // Kompression
Diese Verfahren komprimieren die Daten, ohne Informationen zu beschneiden; die Ursprungsdaten lassen sich ohne Verlust wieder errechnen. Der Kompressionsfaktor und damit die Platzersparnis sind jedoch begrenzt.

Apple Lossless Proprietärer, also lizenzrechtlich geschützter Codec, mit dem sich unkomprimierte LPCM-Daten aus WAV-oder AIFF-Dateien komprimieren lassen. Gegenüber der Ursprungsdatei werden bis zu 40 Prozent an Platz eingespart. Die Dateien lassen sich aus dem MP4- Format (Endung .mp4 oder .m4a) problemlos wieder in die unkomprimierte Form transferieren. Apple Lossless arbeitet im Verbund mit iTunes. Das Problem: Man legt sich auf Produkte mit Apple-Software fest, um so komprimierte Musik wieder abzuspielen.
FLAC // Free Lossless Audio Code Wer hätte gedacht, dass es einmal einer Heavy-Metal- Gruppe zumindest in Teilen zu verdanken ist, wenn Qualität nach vorne gebracht wird. 2004 gab Metallica bekannt, neben dem klanglich spürbar verlustbehafteten MP3-Codec Konzertmitschnitte auch im verlustfreien FLAC-Format zu verwerten.
FLAC komprimiert Audiodaten ähnlich wie andere verlustfreie Systeme auf etwa die Hälfte, ist aber im Unterschied zu Apple-Lossless und anderen kein proprietäres Verfahren. FLAC erlaubt zwischen verschiedenen Kompressionsstufen zu wählen, wobei die Speicherersparnis kaum ins Gewicht fällt.
Der Aufwand, die Ursprungsdaten in FLAC zu encodieren, ist deutlich größer als die Dauer diese zu decodieren - ein praxisnaher Aspekt, gerade in Bezug auf Rechenleistung. Im ursprünglichen RIFF/AIFF vorhandene Metadaten (beispielsweise Interpret, Album, etc.) bleiben in FLAC erhalten; auch ist FLAC Streaming-fähig. Es gibt jedoch nur sehr wenige mobile Geräte, die FLAC-Files wieder decodieren können.

MLP // Meridian Lossless Packing Proprietärer Kompressionsalgorithmus zur verlustfreien digitalen Tonaufzeichnung. MLP, auch Dolby Lossless genannt, wurde von dem Audio-Unternehmen Meridian und Partnern entwickelt, um hochaufgelöste Toninformationen insbesondere in Multichannel handhaben zu können.
Abtastraten weit über dem CD-Format sind möglich, bis zu 192 kHz und 24 Bit. So arbeitet beispielsweise die DVD-Audio mit diesem Standard, aber auch die Blu-ray nutzt grundsätzlich das Verfahren als Variante "Dolby TrueHD". Dolby vermarktet das von Meridian entwickelte Verfahren. MLP komprimiert Audiodaten zwischen Faktor 1,5 und 3. Je mehr Tonkanäle, desto effizienter die Packrate, da viele Daten auf den verschiedenen Kanälen zugleich vorhanden und damit redundant sind.
So gelingt dank MLP die Übertragungsrate einer DVD-Audio von 9,6 Megabit pro Sekunde auch mit sechs Tonkanälen und einer Auflösung von 24 Bit wie 96 kHz und damit deutlich über der CD bei 74 Minuten Laufzeit.
WMA Lossless Eine mit WMA-Lossless komprimierte Musikdatei schrumpft ähnlich wie mit den anderen Lossless-Verfahren auf die Hälfte ihrer Ursprungsgröße. Ab dem Windows Media Player 9 sind damit PCM-Signale bequem zu en-codieren. Für unterwegs stellt sich das Problem vieler anderer Lossless-Formate: Es gibt derzeit kein Portable, der WMA-Lossless unterstützt.