CPU-Kaufberatung 2023: Begriffe und Features erklärt
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CPU-Begriffe und Features erklärtCores und ThreadsJede CPU beherbergt einen Kern, der die Rechenarbeit übernimmt. Traditionell widmet er sich immer der Abarbeitung eines einzigen Threads, was wir vereinfacht mit "Teilprogramm" übersetzen. Zum Beispiel können die Threads einer Textverar...

CPU-Begriffe und Features erklärt
Cores und Threads
Jede CPU beherbergt einen Kern, der die Rechenarbeit übernimmt. Traditionell widmet er sich immer der Abarbeitung eines einzigen Threads, was wir vereinfacht mit "Teilprogramm" übersetzen. Zum Beispiel können die Threads einer Textverarbeitung die Verarbeitung der Texteingabe, das Speichern des Dokuments oder das Drucken sein.
Weil auf PCs immer mehr Programme gleichzeitig laufen, ist auch die Zahl der abzuarbeitenden Threads enorm gewachsen. Deshalb spendieren die Hersteller Desktop-CPUs typischerweise mehrere Kerne. So lässt sich die Leistung viel effizienter steigern als durch die Optimierung des einzelnen Kerns, die parallel jedoch weitergeht. Vor diesem Hintergrund haben sich neue Begriffe eingebürgert:
- "Multicore" als Oberbegriff für CPUs mit mehreren Kernen
- "Dual Core" als Bezeichnung für einen Prozessor mit zwei Kernen; genauso stehen "Quad Core", "Hexa Core", "Octa Core" und "Deca Core" für vier, sechs, acht und zehn Kerne
Außerdem können die Kerne einiger CPUs jeweils zwei Threads "gleichzeitig" bearbeiten. Dann spricht man vom "Multithreading" beziehungsweise bei Intel von "Hyperthreading". Solche CPUs werden zum Beispiel mit "4 Cores, 8 Threads" beschrieben. Weil die Abarbeitung nicht wirklich gleichzeitig erfolgt ist ein Achtkerner einem Vierkerner mit Multithreading üblicherweise überlegen, sofern beide der selben CPU-Generation entstammen.
Beginnend mit den Alder Lake-S CPUs unterscheidet Intel bei den Cores zwischen so genannten Performance Cores (P-Cores) und Efficiency Cores (E-Cores). Erstere liefern besonders viel Leistung, verbrauchen dabei aber auch deutlich mehr Strom. Bei den E-Cores ist es genau anders herum: Ihre Leistung ist niedriger, dafür verbrauchen sie bei der Arbeit vergleichsweise wenig Strom. Ab Version 11 ist Windows darauf ausgelegt, Aufgaben optimal auf P- und E-Cores zu verteilen. Das kann den Stromverbrauch der CPU und damit Abwärme und Lüftergeräusch merklich reduzieren.
Tipp: Zweikerner reichen theoretisch für Surfen, E-Mail und Prime Video aus, aber ihnen geht sehr schnell die Puste aus. Vierkerner und günstige Sechskerner sind auch für den Alltagsbedarf und einfache Spiele die bessere und zukunftssichere Wahl. Wer aktuelle, leistungshungrige Spiele spielt, der sollte sich unter einem Vierkerner keinesfalls zufrieden geben, vorzugsweise einem mit acht Threads, oder gleich zu einem Achtkerner greifen. Mehr lohnt sich aber auch kaum. Anders sieht das bei intensiver Bild-, Video- und Audiobearbeitung aus. Hier kann eine CPU mit 12 oder gar 16 Kernen einen deutlich früheren Feierabend bescheren. Bei den Intel-CPUs mit unterschiedlich leistungsfähigen Kernen achten Sie vorrangig auf die Zahl der Power Cores.
Taktfrequenz und IPC
Die Taktfrequenz der Prozessorkerne wird typischerweise in Megahertz (MHz) oder Gigahertz angegeben. Sie drückt aus, wie häufig jeder Kern seine Transistoren pro Sekunde zwischen 0 und 1 umschalten kann. Zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit eignet sich die Taktfrequenz aber nur bei CPUs derselben Familie, also zum Beispiel zweier Intel Alder Lake-S Core-i5-Modelle. Ansonsten kommen weitere Faktoren ins Spiel. Dazu zählen zum Beispiel, wieviele Befehle die CPU je Taktzyklus erledigt, die Zahl der CPU-Kerne und die Größe des CPU-Cache-Speichers.
Für den marken- und generationsübergreifenden Vergleich von CPUs greifen Sie deshalb besser auf Benchmarks zurück. Zur Erstellung dieser Statistiken misst man die reale Leistung einer CPU bei der Erledigung verschiedener Aufgaben. Viele Benchmark-Ergebnisse finden Sie online, wenn Sie nach der Modellbezeichnung der CPU und dem Wort "Benchmark" suchen. Mit einer Suche wie "Core i5-14600K vs. Ryzen 5 7600X" gelangen Sie sogar häufig direkt zum Vergleich zweier in Frage kommender CPUs. Oder Sie folgen einfach später unseren Empfehlungen.
Integrierte Grafik
Für die Grafikausgabe benötigt der PC einen Grafikadapter, auch "Graphics Processing Unit" oder kurz und bündig "GPU" genannt. Intels Desktop-CPUs bringen die GPU üblicherweise gleich mit. Nur wenn die Modellbezeichung ein großes "F" enthält, wie zum Beispiel beim Core i3-13100F, glänzt die GPU durch Abwesenheit.
Bei AMD ist es weniger übersichtlich. Bis einschließlich Ryzen 5000 stand hier ein "G" in der Modellbezeichnung für das Vorhandensein einer GPU, zum Beispiel beim Ryzen 5 5600G. Bei den jüngeren CPUs der Ryzen-Familien 6000 und 7000 ist unterdessen immer eine GPU an Bord. Im AMD-Jargon heißen die GPUs APUs (Accelerated Processing Units, auf Deutsch "Beschleunigte Recheneinheit").
AMD und Intel haben die Leistungsfähigkeit integrierter GPUs zwar immer wieder gesteigert. Trotzdem hinkt sie der dedizierter GPUs deutlich hinterher. Abschreiben sollten Sie diese Lösungen allerdings nicht. Wer surft, Videos streamt und den PC für Büroarbeit nutzt, der ist mit einer iGPU völlig ausreichend bedient und kann das Geld für eine zusätzliche Grafikkarte sparen.
Für einfache E-Sport-Spiele wie zum Beispiel Fortnite reichen aktuelle iGPUs ebenfalls. Das gilt zumindest, wenn Sie die Spieleinstellungen so ändern, dass das Bild nicht allzu detailliert berechnet wird. Stellt sich ein höherer Bedarf an Grafikleistung erst später heraus, dann können Sie eine dedizierte GPU jederzeit problemlos dazustecken. Mit der iGPU wird sie sich bestens vertragen.
"Boxed" oder "Tray"?
Im Handel finden Sie CPUs sowohl "Boxed" als auch in einer "Tray"-Version. Die Kürzel weisen zunächst einmal auf die Verkaufsverpackung hin. "Boxed" bedeutet, dass die CPU in einem hübschen Originalkarton geliefert wird. Die Tray-Version klaubt der Händler hingegen von einem Plastiktablet und steckt sie einfach in eine Noname-Verpackung.
Tatsächlich steckt aber noch mehr dahinter. Boxed-CPUs sind geringfügig teurer. Dafür bieten beide Hersteller drei Jahre Garantie auf diese CPUs und in vielen Fällen liegt ein passender CPU-Lüfter bereits bei. Außerdem erwischt man bei Tray-CPUs eher mal einen Rückläufer. Deshalb lautet unsere Empfehlung: Wann immer möglich, sollten Sie zur Boxed-Version einer CPU greifen. Mehr zu den Unterschieden zwischen Boxed- und Tray-CPUs finden Sie in unserem ausführlichen Beitrag.
Auf der nächsten Seite finden Sie unsere CPU-Empfehlungen für verschiedene Einsatzzwecke.