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Vergleichstest

Drei Blu-ray-Kombigeräte im Test

Diese Testkandidaten befriedigen gleich mehrere mediale Bedürfnisse. Sie spielen Blu-rays und Medien in 3D ab, zeichnen zweifach Fernsehsignale vom Kabel oder von der Hausantenne auf und bieten smarte TV-Funktionen.

Autor: Markus Wölfel • 21.10.2013 • ca. 4:35 Min

Blu-ray-Kombigeräte
Blu-ray-Kombigeräte
© Josef Bleier

Als gehöre es dieser Tage zum guten Ton, erwachen die drei Multimedia-Talente mit einem grünblau leuchtenden "Hello" im Display aus dem Standby. Das Trio, das fortan bei video unter der Rubrik "Kombi-Geräte" firmiert, ist eine Verknüpfung von TV-Empfänger, Festplatten-Rekorder und Blu-ray-Playe...

Als gehöre es dieser Tage zum guten Ton, erwachen die drei Multimedia-Talente mit einem grünblau leuchtenden "Hello" im Display aus dem Standby. Das Trio, das fortan bei video unter der Rubrik "Kombi-Geräte" firmiert, ist eine Verknüpfung von TV-Empfänger, Festplatten-Rekorder und Blu-ray-Player beziehungsweise -Rekorder. Die Geräte spielen prinzipiell alle Discs ab, die es momentan auf dem Markt gibt, angefangen von der einfachen Musik- CD, über DVD bis hin zu aktuellen 3D-Blu-rays. Das gilt sowohl für eine vorbespielte als auch für gebrannte Scheiben.

Pro

  • tolles Streaming
  • Fernprogrammierung
  • Brenner
  • nachträgliche Kompression von Aufnahmen möglich

Contra

  • kein Rippen
  • keine iTunes-Musik
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Blu-rays selbst brennen kann indes nur der teuerste Kandidat im Test: der Panasonic DMR-BCT730. Dafür muss der Kunde aber auch rund ein Drittel mehr berappen. Der Pferdefuß: Abhängig vom Quellmaterial und dem mitunter nötigen Umcodieren dauert das Erstellen einer 25 Gigabyte großen Blu-ray Disc bis zu fünf Stunden. Nur im Highspeed-Modus geht es deutlich schneller. Das hängt aber von der Aufnahme ab. Während des Brennens ist der Rekorder belegt und steht für weitere Aufgaben nicht zur Verfügung. Immerhin gehört er schon der neuen Generation an, die bereits 4K-Fernseher mit hochskalierten Signalen versorgt.

LG HR929C

Ausstattung

Die sonstige Ausstattung der drei Kontrahenten ist auf den ersten Blick relativ ähnlich. Wie beim Panasonic ist auch bei den beiden Geräten von Samsung und LG je ein Doppel-Tuner eingebaut, der die TV-Signale aus dem Kabel (DVB-C) oder von der Hausantenne (DVB-T) mitschneidet. Es gibt von allen Testkandidaten auch Pendants mit implantiertem Sat-Tuner. Der Zweifach-Tuner hat in erster Linie den Vorteil, dass der Zuschauer eine Sendung aufnehmen kann, während er eine zweite anschaut. Die hier vorgestellten Rekorder können sogar zwei Aufnahmen parallel durchführen.

Pro

  • kopiert unverschlüsselte Aufnahmen auf externen Datenträger

Contra

  • etwas träges Menü
  • wenige Apps
  • kein Streaming von Aufnahmen
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Als Speichermedium dient den Koreanern eine fest installierte, ein Terabyte (1.000 Gigabyte) große Festplatte. Nur der Datenspeicher des Panasonic-Rekorders ist halb so groß. Immerhin reicht sogar dessen Platte noch für 75 Stunden Aufnahmekapazität in HD beziehungsweise 210 Stunden bei SD-Signalen.

Ungeachtet dieser Beschränkung zeichnen alle drei Geräte aber auch auf einer per USB angedockten Festplatte auf. Gerade für ältere Fernseher, in denen keine oder nur wenige HDMI-Buchsen eingebaut sind, zeigen nur die Entwickler von LG ein Herz: Als einziger im Test bringt der LG-Rekorder neben den digitalen Anschlüssen noch analoge Bildausgänge mit. Über seine Komponenten-Ausgänge (YUV) lassen sich so ebenfalls noch hochauflösende Signale ausgeben. 

Heimkino: Blu-ray-Player und Video-Streaming

Selbst eine einfache Video-Buchse hat er noch intus. Die Panasonic-Entwickler spendierten ihrem Gerät immerhin neben den digitalen Ausgängen noch zwei Cinch-Buchsen. Ein Scart-Eingang dient dem Einspielen analoger Quellen. Lediglich Samsung bringt gar keine analogen Ein- oder Ausgänge mehr mit.

Panasonic DMR-BCT730
Panasonic: Im Menü lassen sich alle wichtigen Datenverbindungen einstellen. Sogar der neue Kurzstreckenfunk Miracast für Smartphones ist mit an Bord.
© Josef Bleier

Multimedia pur

Ihre Stärken zeigen die Medien-Spezialisten schon beim Einlegen einer simplen Audio-CD. Während der Panasonic-Rekorder sie nur abspielt, fragen die Geräte von Samsung und LG nach, ob die eingelegte CD gerippt und auf der internen Festplatte abgelegt werden soll. Von den obligatorischen USB-Buchsen ist je eine auf der Vorder- und der Rückseite eingebaut. Nur beim Panasonic lassen sich die Buchsen nicht gleichzeitig verwenden: Es wird bei der Multimedia- Wiedergabe stets nur der zuerst eingesteckte Datenträger registriert. Bei den Koreanern hat der Anwender die Wahl zwischen beiden. Immerhin kann der Panasonic als einziger mit einem SD-Kartenslot glänzen, der sogar bis zu 64 Gigabyte große SDXCKarten liest.

Pro

  • flottes Design
  • spielt viele Medien ab
  • schnelle Schnittfunktion

Contra

  • kein Streaming von Aufnahmen oder Live-TV
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Das Kopieren der Medien ist bei allen Testteilnehmern unterschiedlich ausgestaltet. Gemeinsam haben sie, dass sich Musik und Bilder auf der internen Festplatte speichern lassen. Die Annahme von Videos verweigert lediglich der Panasonic.

Auch bei der Wiedergabe von Videos über den Datenport zeigen sich die drei Medien-Manager unterschiedlich talentiert. Panasonic etwa spielt zwar sehr viele Formate ab, versagt aber bei Dateien mit geringer Auflösung, wie man sie zuhauf im Internet findet. Der LG mag keine exotisch codierten MP4-Dateien und streikt auch bei WMV-HD. In diesem Fachgebiet ist der Samsung der flexibelste Rekorder: Er kann nur mit älteren Mini-Videos von Kodak-Kameras nichts anfangen. Ansonsten spielt er fast alle Formate von AVI bis MKV mühelos ab.

Samsung BD-F8900
Samsung: In der Aufnahmenliste muss der Zuschauer wegen der großen Piktogramme viel blättern, um die gewünschten Mitschnitte zu finden.
© Josef Bleier

Ab ins Netzwerk

Sind die drahtgebundenen oder drahtlosen Netzwerk-Verbindungen etabliert, offerieren die Tausendsassas ihr vielfältiges Können: Zunächst lassen sie sich per Tablet respektive Smartphone sehr einfach befehligen. Apps dazu gibt es für Android- und Apple-Geräte kostenlos im entsprechenden Store.

Dabei hat Panasonic eindeutig die Nase vorn: Das Gerät streamt Aufnahmen von der Festplatte sowie von Live- TV direkt auf den mobilen Begleiter, sofern er sich in WLAN-Reichweite befindet. Ist das WLAN nicht schnell genug und ruckeln die Streams demzufolge auf dem Tablet, kann der Anwender im Bildmenü die Auflösung der Streams heruntersetzen. Darüber hinaus kann der Zuschauer auch Aufnahmen programmieren - und das sogar von unterwegs aus. Bei LG und Samsung lassen sich die Rekorder lediglich lokal fernsteuern.

Praxis: Drahtlose Übertragung mit NFC, Miracast & Co.

Unabhängig von der App können alle Kandidaten auch ins Netzwerk streamen, da ein DLNA-Media-Server eingebaut ist. Der Panasonic macht das auch mit den Aufnahmen, die auf seiner Festplatte gespeichert sind. Die beiden Konkurrenten streamen nur vorher auf die Festplatte kopierte Musik, Fotos oder Videos. Immerhin erlaubt es der LG, die unverschlüsselten Aufnahmen auf einen externen Datenträger zu kopieren.

Dank der Netzwerk-Anbindung kann der Zuschauer auch die Apps nutzen, die ins Bildmenü des Rekorders integriert sind. Samsung gelingt das mit der Integration von Facebook und Twitter über die Social TV App fast perfekt. Panasonic gibt sich ebenfalls keine Blöße: maxdome und WATCHEVER sind ebenso vertreten wie Facebook, Twitter und sogar Skype - die optionale Kamera vorausgesetzt. Der LG-Rekorder bringt zwar die wichtigen Video-Portale wie maxdome und YouTube mit, es fehlen jedoch die sozialen Netzwerke.

Im Tontest waren die Unterschiede zwischen den Testkandidaten allenfalls in Nuancen auszumachen. Beim Bildtest zeigten sich indes größere Unterschiede. Der LG wirkte etwas weniger brillant und neigte bei schwachen Signalen über DVB-T eher zu Block-Artefakten. Der Samsung lieferte ein harmonisches Bild und konnte auch bei 3D-Motiven räumliche Motive imposant in Szene setzen. In puncto Schärfe war der Panasonic der Kracher: Er überzeugte zudem mit einer natürlichen Farbwiedergabe.

LG HR929C
LG: Der Anwender muss sich zwischen Mediendateizugriff und HbbTV entscheiden. Beides darf nicht gleichzeitig eingeschaltet sein.
© Josef Bleier

Fazit

Allein schon das Twin-Recording macht die Testkandidaten zu veritablen Nachrüstgeräten für ältere Fernseher - Smart TV inklusive. Mit der gelungenen Bedienung und der stimmigen Ausstattung ist das für 450 Euro erhältliche Samsung-Gerät auch für Sparfüchse interessant. Wer allerdings gescheit streamen und brennen möchte, findet nur im Panasonic den richtigen Multimedia-Partner.