OLED-Duell
LG vs. Samsung: Zwei 55-Zoll-OLED-Fernseher im Test
OLED-Displays sind so dünn, dass man sie sogar biegen kann. Und was technisch geht, wird auch gemacht. Samsung und LG kämpfen um die Technologieführerschaft dieser TV-Revolution. video macht den ersten OLED-Test.

Die OLED-Technik wird als perfekte Basis für ein TV-Gerät gehandelt. Die farbigen Bildpunkte leuchten wie Plasmazellen selbst, sind jedoch im Gegensatz zu diesen beliebig dimmbar. Anders als bei LCD wird kein Hintergrundlicht benötigt, was perfekte Schwarzwerte ermöglicht. Und dann sind die OLEDs noch in Mikrosekundenschnelle angesteuert, sodass Bewegtbilder in besonderer Schärfe und glasklarer Ruhe wiedergegeben werden können.
Den Stromspar-TV mit perfekter Bildqualität wollen die koreanischen TV-Giganten Samsung und LG schon seit vielen Jahren realisieren, doch jetzt scheint es ernst zu werden. Beide Hersteller haben die größten Display-Fabriken der Welt im Rücken, die im Endeffekt das OLED-Rennen entscheiden werden, damit diese Träume wahr werden - und das ist offensichtlich gar nicht so leicht. Schon im letzten Jahr wurden Großbild-OLEDs vorgestellt, doch in viele Läden haben sie es nicht geschafft. Es heißt, die Serienfertigung stelle immer noch ein Problem dar und der gigantische Ausschuss treibe die Preise in die Höhe bzw. verhindere den Massenmarkt.
Design
Nun stehen beide Super-High-Tech-TVs erstmals zusammen in unserem Labor. Beide minimieren den Display-Rand, unterscheiden sich aber von vornherein schon sehr deutlich. LG setzt auf futuristischen Technik-Look und stellt die phänomenale Dünne des Displays zur Schau. Es basiert auf einer Rückwand aus Kohlefaser, gestützt durch einen aerodynamisch anmutenden Fuß aus Plexiglas.
Praxis: Unschöne Kabel einfach verstecken
Der Samsung-TV hingegen wirkt fast klassisch, aber umso eleganter. Eingefasst im zeitlosen Metallrahmen, der die Wölbung des Displays gekonnt visuell verstärkt, scheint das Panel fast zu schweben. Samsung rundet die Design-Ambitionen durch den Einsatz der Zuspielbox One Connect und die fast unsichtbar integrierten Lautsprecher und Videokamera ab. So bleibt selbst die Rückwand schick, denn die beiden einzigen Buchsen verstecken sich hinter Klappen. Dumm nur, dass man eine abnehmen muss, wenn man ein HD+- oder Sky-Modul einsteckt.
Beim LG-TV werden die Kabelstränge wie üblich hinten ins Gerät eingesteckt. Damit die Leitungen jedoch dezent am durchsichtigen Gerätefuß vorbeigeführt werden können, liegt eine flexible silberne Manschette bei.

Lautsprecher
LG hat es zudem geschafft, Schallwandler in den transparenten Fuß zu integrieren. Die filigranen Clear Speaker arbeiten bei genauem Hinhören jedoch nur schwach im obersten Frequenzbereich und erweitern die Breite der Abbildung. Der erstaunlich dicke Grundton kommt aus der Gerätemitte, wo der TV gutes Volumen besitzt und den geschwungenen Fuß wie ein akustisches Horn einsetzt.
Samsung hat die Lautsprecher unsichtbar im Rahmen hinter Stoff versteckt. Durch das Direktstrahlen klingen sie schön präzise, jedoch auch etwas dünn.

Funktionen
Beide Hersteller setzen bei Ausstattung und Bildaufbereitung auf die jeweils höchsten Entwicklungsstände ihrer Full-HD-Topserien. Samsung setzt noch eins drauf: Mit verbessertem Smart TV mit Sprach- und Gestensteuerung, einer Empfehlungsfunktion für TV-Inhalte und vor allem dem Doppel-Tuner und das Streaming zum Tablet hat der TV unsere Maximalnote erreicht. Wegen der neuen MultiView-Funktion, dank der zwei Zuschauer über eine Shutterbrille zwei verschiedene Programme flimmerfrei schauen können, mussten wir unsere Höchstwertung sogar aufstocken.
Praxis: Drahtlose Übertragung mit NFC, Miracast & Co.
LG bietet ebenfalls alles, was man von einem Top-TV erwarten darf - und etwas mehr. Besonders hervorstechend: zertifiziertes Miracast zur Smartphone-Spiegelung.
Aus dem Messlabor
Da OLED eine neue Technik ist, haben wir alle langwierigen Messungen und Tests durchgeführt, die unser Labor anbietet. Einige Ergebnisse sind exzellent, andere überraschen.
Bildqualität
In der wichtigsten Disziplin Bildqualität brillieren die Kontrahenten auf den ersten Blick, denn wir haben unsere Tests und Messungen auf die Schwächen der LCD- und Plasmatechnik konzentriert. Kontrastvergleiche, Backlight-Probleme, Flimmern, Regenbogen und Blickwinkelmankos sind vergessen. Der phänomenal satte Schwarzwert ist kaum noch messbar und beim In-Bild-Kontrast ist das Übersprechen, das in unserem Auge stattfindet, der einzige Hemmschuh.
Der Blickwinkel ist makellos, beim LG trotz der Farbfilter sogar besser. Der Samsung zeigt in kritischen Testbildern eine leichte Grüntönung mit Schimmereffekten bei Seitenblicken. Dafür glänzt seine Farbaufbereitung frontal durch Top-Studioqualitäten. Zwar beherrscht LG die neuartige Bildaufbereitung mit Zusatzweiß, zeigt bei Filmzuspielungen aber einen leichten Hang zu Rottönen.
Beide verbrauchen viel Strom. Wie Plasma-TVs begrenzen die OLEDs ihre Maximalhelligkeit enorm, wenn zu viel Bildfläche zu hell ist. Das Pumpen fällt nicht auf, doch die Regelung des LG ändert die Bildkomposition durch eine Gamma-Verschiebung.
Der Samsung ist der klare Bildsieger. Seine Geschwindigkeit bringt das beste und schärfste Bewegtbild hervor, das wir bislang gesehen haben. Die Objekterkennung ist bravourös und bei 24p-Filmen werden unglaubliche neun Zwischenbilder berechnet, beim LG nur vier. Die kurze Reaktionszeit erlaubt dem Samsung neben MultiView auch das erste 3D-Bild, das frei (nur 0,1 Prozent) von Übersprechen ist - besser als beim LG mit seinen Polfiltern, deren einziger Vorteil nun die leichten, stromlosen Brillen bleiben.

Bildprobleme
Problematisch bei OLED sind die Lebensdauer und das Einbrennen. In unseren einwöchigen Tests können wir darüber kaum Auskunft geben. Immerhin sind beide TVs so intelligent, Standbilder nach wenigen Minuten zu dimmen. Aus Vorsicht empfehlen wir, die Pixel-Intensität zu begrenzen. Die OLEDs besitzen dann noch genügend Helligkeit für kontrastreiche TV-Abende.
Ultra HD - Die neue Generation des Fernsehens
Leicht schockiert hat uns, dass der LG schon nach den Labormessungen Memory-Effekte in dunklen Sequenzen zeigte. Die viel genutzten Pixel sind dabei nicht eingebrannt (verschlissen), sondern scheinen heller. Dieser Effekt verschwindet meist, wenn das Display abgekühlt ist; bei kritischen Testbildern war er aber am Folgetag noch schwach vorhanden - vielleicht als eine Art Einspielverhalten. Der Samsung zeigte diesen Makel nicht. Dafür zeichnet das letzte Quäntchen Bildschärfe beim LG etwas feiner durch. Das liegt an der sauberen Aufbereitung der Helligkeitsauflösung und der Farbinformationen. Hier manipuliert Samsung kaum merklich das Bild.
Fazit
Beide TVs lassen die gesamte LCD- und Plasma-Konkurrenz weit hinter sich - es sei denn, es geht um die Schärfe von UHD. Diese ersten Vertreter einer neuen Spezies sind schon sehr gelungen: LG im technisch-sportlichen Look, Samsung klassisch elegant. Sie eröffnen technologisch neue Qualitätsdimensionen.
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