Voller Durchblick
Netzwerk-Media-Player im Test
Videos, Bilder und Musik in zig Formaten zu lesen, das versprechen die neuesten Netzwerk-Player. Zwar machen ihnen dabei aktuelle TVs und Blu-ray-Player fleißig Konkurrenz. Doch wir zeigen, weshalb Sie die Alles-Spieler trotzdem brauchen.
- Netzwerk-Media-Player im Test
- D-Link Boxee Box DSM-380
- Netgear NeoTV 550
- Terratec NOXON M740
- Western Digital WD TV Live Hub

Egal, auf welches Datenblatt aktueller Fernseher, Blu-ray-Player, Set-Top-Boxen oder AVReceiver Sie blicken, irgendwo werden Sie einen Hinweis auf die Vernetzbarkeit finden. Sei es in Form einer USBSchnittstelle, um Videos, Bilder und Musik von externen Festplatten wiederzugeben, oder eines LAN-/WLANAnschlusses, um Medien aus dem Heimnetz zu streamen oder Inhalte aus dem Internet abzurufen.
Es stellt sich also die Frage: Wofür sind spezielle Netzwerk-Media-Player notwendig? Um dies zu beantworten, haben wir uns vier besonders vielversprechende Neulinge dieser Geräteklasse angeschaut.
Der Netzwerkgeräte-Hersteller DLink hat für seine Box DSM-380 das Computerprogramm Boxee adaptiert. Ähnlich wie mit Windows Media Center lässt sich damit die Medienbibliothek verwalten und wiedergeben. Da Boxee eine offene Plattform ist, kümmert sich eine rege Community um deren Weiterentwicklung. Die Boxee Box ist, genauer betrachtet, auch ein Computer: Im Inneren steckt ein Intel Atom-CE4100-Prozessor.

D-Link-Konkurrent Netgear setzt nicht auf Computer-Komponenten, sondern vielmehr auf die Prozessor-Chips von Sigma Designs. Der US-amerikanische Hersteller stattet neben RealTek den Großteil aller Netzwerk-Player mit Rechenkraft aus. Ebenso wie die Boxee Box besitzt der NeoTV 550 keine eingebaute Festplatte, um dort Inhalte abzulegen.
TerraTec hat in den NOXON M740 , der auf einem Realtek-Chip basiert, ebenfalls keinen Speicherplatz integriert. Der Besitzer kann aber eine 3,5-Zoll-Festplatte einbauen und braucht dazu keinen Schraubenzieher. Der TerraTec-Player ist um einiges größer als seine Mitbewerber: Sein Gehäuse hat ein Hi-Fi-Format, was sehr vorteilhaft ist, wenn der Nutzer ihn im Rack platzieren will.
Eine feste 1-Terabyte-Festplatte besitzt der WD TV Live Hub . Das verwundert nicht, denn der Hersteller Western Digital ist vor allem für seine Festplatten bekannt.
USB und SATA
Betrachtet man die Preise der vier Netzwerk-Spezialisten, treten sie vor allem in Konkurrenz zu etwa gleich teuren aktuellen Blu-ray-Playern. Auch die Scheibendreher der Spitzen-TV-Hersteller Panasonic, Philips, LG, und Samsung streamen übers Netzwerk. Sie bedienen sich bei DLNA- bzw. UPnP-Servern. Was aber nur wenige Blu-ray-Player (und auch TVs) bieten, ist der Zugriff auf am Computer freigegebene Ordner.
10 Tipps zum Kauf von Netzwerk-Festplatten
Alle neuen Blu-ray-Modelle verfügen ebenfalls über USB-Schnittstellen für Festplatten oder Sticks. Das bieten Netzwerk-Player auch, sie gehen aber ab und zu noch einen Schritt weiter: Für einen noch schnelleren Datentransfer besitzt der Netgear NeoTV etwa zusätzlich einen eSATA-Anschluss. Auch beim Terratec NOXON M740 befindet sich eine SATA-Schnittstelle an seiner Rückseite.
Was die Player über USB und Heimnetz abspielen, ist derzeit noch sehr unterschiedlich und für viele der Grund, sich für einen Netzwerk-Media-Player zu entscheiden. Denn sie geben fast alle Medien wieder, die man ihnen vorsetzt: seien es MKV-, AVI-oder WMV-Videos, JPG-oder BMP-Bilder und Musik als MP3-, AAC-iTunes-oder FLAC-Datei.
Fernseher und Blu-ray-Player spielen diese Dateien auch häufig ab (außer FLAC), doch wenn es um teilweise illegale Blu-ray-Kopien oder Filme aus dem Internet geht, verweigern die Produkte der großen TV-Hersteller häufig den Dienst. Das ist vor allem bei M2TS-Videodateien der Fall, die sich auch auf einer Blu-ray-Scheibe befinden, und bei 1:1-Abbildungen von DVDs in Form von ISO-Dateien. Dabei können die vier Media-Player sogar die Disk-Menüs aufrufen.
Die Wiedergabe von ISO-Dateien von Blu-rays unterstützen auch immer mehr Media-Player - in unserem Fall sogar alle vier Modelle. Menüs der blauen Siberlinge gibt jedoch nur der Netgear NeoTV wieder. Das aber auch nicht anstandslos. Im Test war er ab und zu damit überfordert, so dass nur ein Neustart übrigblieb.
Aber auch die anderen Player stoßen bei hohen Datenraten an ihre Leistungsgrenzen. Beim TerraTec NOXON M740 liefen Bild und Ton nicht immer synchron und der WD TV Live Hub kam gelegentlich ins Stocken.

Um den Überblick über seine Medien zu bewahren, erstellen bis auf den TerraTec alle getesteten Netzwerk-Player Medienkataloge. Das nimmt bei neu angeschlossenen Festplatten ein wenig Zeit in Anspruch, hilft aber anschließend beim Durchforsten: So kann der Nutzer Musik etwa nach Interpret oder Album durchsuchen.
Die Player holen sich fehlende Infos zum Teil aus dem Internet. Der Netgear und die Boxee Box greifen zudem auf Cover und englischsprachige Infos von Filmen zu. Letztere lädt auf Wunsch sogar Untertitel aus dem Netz.
Auch beim anschließenden Abspielen sind zusätzliche Infos praktisch. So zeigen bis auf den NOXON M740 alle Player Album, Interpret und Plattencover in netten Bildschirmmenüs bei der Musik-Wiedergabe an. D-Link und Netgear erlauben ebenfalls die lückenlose Wiedergabe mehrerer Musikstücke hintereinander. Die kleinen Pausen sind vor allem bei klassischer Musik oder Hörspielen mit nahtlosen Übergängen störend.
Diese Funktion bietet bislang kaum ein Fernseher oder Blu-ray-Player. Auch können diese Geräte mit den vier Medien-Playern nicht konkurrieren, wenn es um den Umgang mit gespeicherten Videodateien geht. Der Nutzer kann etwa bei den Medienspezialisten die Tonspur oder Untertitel wechseln sowie in MKV-Videos zu Kapiteln springen.
TV, Blu-ray-und Medien-Player verstehen sich gleichermaßen auf Bilder. Alle geben die wichtigsten Bildformate wieder und erstellen Dia-Shows mit variablen Überblendungseffekten und musikalischer Untermalung.
Zentraler Speicher
Bis auf den Netgear NeoTV sind alle getesteten Medien-Player gleichzeitig Server - eine Eigenschaft, die den meisten Fernsehern, Blu-ray-Playern und Set-Top-Boxen fehlt. So spart man sich eine separate Netzwerk-Festplatte (NAS). Die Daten etwa als UPnP/DLNA-Server anzubieten erhöht aber den Standby-Verbrauch der Player deutlich.

Das Befüllen der Geräte mit Daten funktioniert ganz unterschiedlich. Den TerraTec NOXON M740 verbindet der Nutzer am einfachsten per USB mit dem Computer. Dem WD TV Live Hub liegt ein PC-Programm bei, das den Player im Netzwerk ausfindig macht und den Speicher als Netzwerk-Laufwerk am Computer anlegt.
So kann man den Player über den Windows Explorer befüllen. Alternativ lassen sich bei beiden Geräten Dateien von angeschlossenen USB-Festplatten auf die interne Festplatte übertragen. Die Server werden über ein Web-Menü konfiguriert, das man über den Web-Browser am Computer erreicht.
Die Boxee Box geht einen anderen Weg und verzichtet auf internen Speicherplatz. Der Nutzer kann im Einstellungsmenü festlegen, welche Daten er von verbundenen USB-Festplatten unter welchen Namen im Netzwerk bereitstellen will.
Zugriff auf das Web
Das Tor zum Internet stoßen Netzwerk-Player immer weiter auf. Nur der TerraTec NOXON M740 bleibt wie viele Vorjahres-Player bei der Inhalte-Beschaffung in den eigenen vier Wänden. YouTube-Videos spielen die Boxee Box, der NeoTV und der WD TV Live Hub ab. Dazu kommen bei allen drei Playern Internet-Radio-Stationen (wie Deezer und RadioTime), Bilder (etwa von Flickr) oder die Anbindung an Facebook.
Der Genuss vieler interessanter Inhalte bleibt den deutschen Besitzern aber vorenthalten. Man wird schon fast ein wenig neidisch auf Nutzer aus den USA, die auf Serien von Netflix oder das Video-on-Demand-Angebot von Blockbuster zugreifen können. Hier bieten die Net-TV-Portale der großen TV-Hersteller mit Maxdome, Acetrax oder Videoload in Deutschland mehr.
Einzig die Boxee Box kann durch ihr Online-Angebot überzeugen, wenngleich es auch hier Einschränkungen gegenüber den USA gibt: So kann der Besitzer etwa über Inhalte von ProSieben, Sat.1 oder der ZDF-Mediathek verfügen. Zusätzlich ist ein Web-Browser integriert, der den Zugriff auf weitere Web-Inhalte offenlässt.

Dass in Zukunft weitere Angebote folgen, ist zu erwarten, da die Entwickler des Open-Source-Projekts laufend Apps hinzufügen. Vielversprechend sind deshalb auch Media-Player mit dem ebenfalls freien Betriebssystem Android, die nun auf den Markt kommen (Test folgt in der kommenden Ausgabe). Sie übertragen den App-Ansatz von Smartphones auf Media-Player.
Die Bedienung aller vier getesteten Netzwerk-Spezialisten ist durchdacht und überzeugt mit schicken Bildschirmmenüs, nur TerraTec könnte hier noch etwas nachbessern. Doch die Systeme laufen nicht so stabil, wie man es von Blu-ray-Playern kennt.
Auch in Sachen Bildqualität können die vier Media-Player ihnen nicht das Wasser reichen. Vor allem bei Inhalten in Standard Definition wirken die hochskalierten Bilder deutlich unschärfer und besitzen leichte Artefakte. Zudem nehmen es die Player mit den Farben nicht so genau, was zu minimalen Verfälschungen führt. Die Analogton-Ausgabe ist für die Probanden - wie auch für die neuesten Bluray-Player - nicht so wichtig. Digitalton ist daher eher zu empfehlen.
Fazit
Media-Player eignen sich dazu, Fernseher mit vielfältigen Netzwerk-Funktionen aufzurüsten. Vor allem, wenn es um heruntergeladene Filme aus dem Internet geht, sind die Boxen unverzichtbar. Am meisten hat die D-Link Boxee Box überzeugt: durch vielfältige Netzwerk-Fähigkeiten, ein großes Internet-Portal und schickes Design, basierend auf einem stabilen System.
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