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Netzwerk-Ratgeber

Wiedergabe-Optionen von Netzwerk-Playern

Manche Funktionen, die bei CD-Playern selbstverständlich waren, sind eine echte Herausforderung für Netzwerk-Player. Wir verraten, welche Player Vor- und Rücklauf, Shuffle oder Gapless-Wiedergabe beherrschen.

Autor: Bernhard Rietschel • 1.4.2012 • ca. 3:00 Min

Netzwerk-Player App
Netzwerk-Player App
© Hersteller/Archiv

Netzwerk-Player sind angetreten, um mittelfristig optische Disc-Player abzulösen. Aber nicht alle Funktionen, die bei CD-Playern selbstverständlich waren, finden sich auch 1:1 in allen Netzwerk-Playern wieder.Andererseits hat jeder Hörer individuelle Prioritäten: Was für den...

Netzwerk-Player sind angetreten, um mittelfristig optische Disc-Player abzulösen. Aber nicht alle Funktionen, die bei CD-Playern selbstverständlich waren, finden sich auch 1:1 in allen Netzwerk-Playern wieder.

Andererseits hat jeder Hörer individuelle Prioritäten: Was für den einen unverzichtbar ist, hat der andere nie benutzt. Wer von CD auf Netzwerk umsteigen will, sollte sich also vorher informieren, welcher Player die für ihn wichtigen Fähigkeiten wirklich beherrscht.

Shuffle (Zufallswiedergabe)

Netzwerk-Player haben es nicht leicht: Während der eine Nutzer eine exakte Reproduktion der CD-Player-Funktionen erwartet, ist der andere vielleicht schon durch iPod & Co. verwöhnt und verlangt die dort üblichen Gimmicks.

Zufallswiedergabe (Shuffle) ist so eine Spezialität: Das aktuell spielende Album durcheinanderwürfeln können fast alle Netzwerkspieler, auf gut Glück durch die gesamte Musikbibliothek stöbern dagegen nur wenige.

UPnP-Player sind mit Letzterem überfordert, wofür sie gar nichts können: Die Zufallsauswahl aus möglicherweise Zigtausenden von Titeln können sie ohne Mithilfe des Servers nicht leisten. Während TwonkyMedia hier versagt, erlaubt Asset UPnP eine Quasi-Zufallswiedergabe, indem es auf Befehl Playlists mit etwa 100 willkürlich ausgewählten Tracks zusammenstellt und diese dann zum Player schickt.

Leichter haben es die Player mit intern gespeicherten Bibliotheksdaten: Raumfeld und Sonos "shuffeln" nach Herzenslust. Die Squeezeboxes lassen sogar verschiedene Shuffle- Optionen zu - etwa die, nach dem Zufallsprinzip nicht einzelne Songs, sondern ganze Alben zu spielen.

Schneller Vor-/Rücklauf

Gerade bei den UPnP-Netzwerk-Playern scheint die Search-Funktion knifflig in der Umsetzung zu sein. So beherrschen die meisten auf BridgeCo-Chipsätzen basierenden Player (und auch einige andere) aktuell noch keinen Vor- oder Rücklauf. Betroffen sind die Player von Denon, Marantz, Naim (mit Ausnahme des HDX und des UnitiServe), Cyrus, Pro-Ject, Rotel, NAD, Onkyo und Yamaha.

Dass weder UPnP noch die entsprechenden Server der begrenzende Faktor sind, zeigen die ebenfalls über UPnP arbeitenden Linn-Spieler, die sogar eine besonders komfortable Navigation innerhalb eines Titels bieten: Neben der normalen Vorlauf-Funktion mit Fernbedienungstasten dient auch eine klick- und ziehbare Zeitleiste in den zugehörigen Steuerprogrammen zum blitzschnellen Auffinden einer bestimmten Stelle. Vergleichbar perfekte Funktionen bieten auch die Player von Sonos, Raumfeld und Logitech sowie das teure Sooloos-System.

Doch für die Player ohne Vor-/Rücklauf besteht noch Hoffnung: Für Geräte von T+A gibt es seit wenigen Wochen ein Update, das ihnen diese Fähigkeit verleiht. Der (auch bei T+A verbaute) BridgeCo-Chipsatz scheint also durchaus noch lernfähig zu sein.

Gapless Play

Eines der heißesten Eisen in der Diskussion um die neuen Player ist Gapless Play, das für manche eine absolute Grundbedingung fürs Musikhören ist. Zu CD-Zeiten war es normal, dass ein einmal gestartetes Album unterbrechungsfrei durchläuft bis zum Schluss.

Also so, dass bei durchgehend produziertem Material, etwa Konzeptalben, Opern, Live-Mitschnitten oder DJ-Mixen, der Titelzähler zwar weiterspringt, wir aber keine Unterbrechung in der Musik, keinen Aussetzer im Beifall und keine noch so kurzen Dropouts im Übergang von einem Akt oder Track zum nächsten hören.

Für einen Netzwerk-Player, der ein Album wie eine Auftragsliste mit unzähligen Einzeldateien abarbeitet, ist die einstige Selbstverständlichkeit zur Herausforderung geworden: Er muss das folgende Stück beim Server anfordern, während das aktuelle noch läuft, und dann das Ende mit dem Anfang im Pufferspeicher Sample-genau aneinanderflicken. Misslingt das, entsteht ein kurzer Aussetzer, der je nach Player und Netzwerk-Qualität bis zu mehrere Sekunden dauern kann.

Gapless-fähig sind die UPnP-Player von Linn, T+A, NAD, TEAC (nur die WAP-Serie), Naim, Yamaha und Hermstedt sowie die Systeme von Sonos, Raumfeld, Logitech, Sooloos und Olive. Aktuell gapless-unfähig sind die Player von Denon, Marantz, Pioneer, Onkyo, Rotel und B&O.