Fazit
Filme leihen: Einzelabruf oder Abo-Paket? ...
Filme leihen: Einzelabruf oder Abo-Paket?


Die Geschäfts- und Angebotsmodelle der Online-Videotheken am TV-Gerät sind längst nicht fertig entwickelt. Die Anbieter experimentieren noch mit den Möglichkeiten, die im Film-Streaming stecken, und wollen dabei herausfinden, welche Offerten am besten beim Publikum ankommen. Maxdome etwa bietet parallel aktuelle Filme zum Einzelabruf und verschiedene Abo-Pakete für bestimmte Filme, Serien und Comedy-Shows.
Auch Lovefilm, die Versand-Videothek des Online-Händlers Amazon, ergänzt ihr Angebot seit 2011 um Video-Streaming: Wer ein Disc-Verleihpaket für mindestens 9,99 Euro im Monat bucht, der kann parallel dazu unbegrenzt Filme aus einer wachsenden Sammlung von gut 500 Titeln online anschauen. Das klappt am PC, mit Apps für iPad, iPhone oder Android-Geräte sowie auf Sony-TVs, -Blu-ray-Playern und der PS3.
Das Filmangebot ist nicht topaktuell, aber vielseitig. Seit Anfang 2012 sind in diesem Paket etwa einige Filme von Paramount zu sehen, die bislang zum vergleichbaren Zeitpunkt eher im Programm des Pay-TV-Senders Sky liefen.
Der hat nun einige dieser Filme nicht mehr, stattdessen sehen jetzt Lovefilm-Kunden True Grit, Super 8 oder Transformers 3 in der Zeit zwischen der DVD-Veröffentlichung und der Ausstrahlung im Free-TV per Streaming-Pauschale. Damit konkurriert Lovefilm nicht mehr nur mit der Videothek um die Ecke, sondern auch mit dem klassischen Pay-TV.
Das Lovefilm-Online-Paket ist bislang aber nur in Kombination mit dem DVD-/Blu-ray-Verleih zu haben - und wirkt wie eine Fingerübung auf dem Weg vom Versand konventioneller Discs zum elektronischen Vertrieb.
Lovefilm möchte das Streaming-Angebot künftig auf mehr TV-Marken bieten - in Großbritannien ist es etwa außer auf Sony- auch auf Samsung-TVs verfügbar. In den USA ist der Online-Händler schon einen Schritt weiter: Mit Amazon Instant Video können Kunden dort alle ihre Filme im Cloud-Dienst von Amazon speichern - und auf Smart TVs von Panasonic, Sony, LG und Samsung sowie diversen Set-Top-Boxen anschauen.
Amazon bietet dabei Kauf- und Leih-Videos ebenso an wie eine Filmpauschale für bestimmte Titel. Und ein Gerät für unterwegs hat Amazon ebenfalls auf Lager: den Tablet-PC Kindle Fire mit Android-System und Amazon-Medienverwaltung. In Europa steht Amazon mit seinem Videodienst vergleichsweise am Anfang.
Nach einem ähnlichen Modell bringen derzeit auch immer mehr Nischenanbieter Videos auf Smart-TV-Portale. Das Kunstfilmportal MUBI und ein Konzertangebot der Berliner Philharmoniker etwa sind auf Sony-TVs und mittlerweise auch auf Samsung-Geräten zu sehen. Beide Angebote lassen sich kostenlos testen. Wer sie regelmäßig nutzt, der zahlt eine überschaubare monatliche Gebühr für den freien Zugriff auf das gesamte Angebot.
Fazit
Online-Videotheken auf dem Smart TV bieten einen einfachen Zugang zu aktuellen, beliebten oder speziellen Filmen. Zurzeit schießen die Angebote wie Pilze aus dem Boden, obwohl die Zahl der Nutzer überschaubar ist. Laut GfK nutzen nur 13 Prozent aller Smart-TV-Besitzer die Online-Features der Geräte überhaupt. Doch das dürfte sich in Zukunft ändern - nicht zuletzt dank immer besserer Angebote.