Dating-Apps: Anbieter in der Einzelbetrachtung
- Dating-Apps im Test: Datenschutz bei Badoo, Tinder, Lovoo & Co.
- Dating-Apps: Anbieter in der Einzelbetrachtung
TinderDie wohl bekannteste Dating-App Tinder ist für das Swipe-Prinzip bekannt: Ein Mitglied bekommt Fotos von möglicherweise passenden anderen angezeigt. Mit einem Wisch nach rechts signalisiert man „mag ich“, nach links wischen das Gegenteil. 1,6 Milliarden Mal pro Tag swipen die Mitglieder ...

Tinder
Die wohl bekannteste Dating-App Tinder ist für das Swipe-Prinzip bekannt: Ein Mitglied bekommt Fotos von möglicherweise passenden anderen angezeigt. Mit einem Wisch nach rechts signalisiert man „mag ich“, nach links wischen das Gegenteil. 1,6 Milliarden Mal pro Tag swipen die Mitglieder nach Angaben des 2012 gegründeten US-Netzwerks. Wird Facebook zur Anmeldung genutzt, greift Tinder jede Menge Infos ab. Zur Anzahl der Mitglieder macht Tinder keine Angaben.
- Überträgt den Usernamen unverschlüsselt an eigene Server (Android)
- Überträgt lokale IP-Adresse, exakte Standortdaten und Android-ID verschlüsselt an Werbenetzwerk (Android)
- baut Verbindungen zu Werbe-, Analytics- oder Tracking-Netzwerken auf (iOS)
- Datenschutzerklärung nennt nicht alle Dienste, an die Daten geschickt werden
Getestete App-Version: iOS 8.1.3.0, Android 8.12.0
Badoo
Die 2006 ins Leben gerufene App Badoo ist eigentlich ein soziales Netzwerk fürs Dating und Flirten, wird aber auch zum Finden neuer Freunde genutzt. 387 Millionen Menschen sind weltweit angemeldet. im Mittelpunkt steht die Funktion Volltreffer: Liken zwei Mitglieder gegenseitig ihre Profilbilder, stellt die App den Kontakt her. Das Londoner unternehmen war im Test das einzige, das keine Userdaten an Werbenetzwerke oder externe Partner übertragen hat. Grenzwertig ist die Weiterleitung der SSiD und MAC-Adresse des WLAN-Accesspoints an die eigenen Server. Badoo verwendet die WLAN-Adresse nach eigenen Angaben zur Standortbestimmung und nutzt dafür die Daten.
- keine Weitergabe persönlicher Daten an externe Anbieter
- Verschlüsselte Weiterleitung von SSID und MAC-Adresse des verbundenen WLAN-Accesspoints an eigene Server (ioS und android)
- Datenschutzerklärung nennt nicht alle Dienste, an die Daten geschickt werden
Getestete App-Version: iOS 5.58.0, Android 5.61.0

Jaumo
30 Millionen Mitglieder weltweit hat die Dating-App Jaumo nach eigenen Angaben, gegründet wurde sie 2011 von zwei Stuttgarter Freunden. Auf der Webseite versprechen die Macher, ihr Netzwerk sei „privat, sicher und sauber“. Doch die App sammelt informationen über Nutzer und gibt sie verschlüsselt an Werbenetzwerke weiter. Jaumo-Mitglieder können sich bei Live-Videos präsentieren. Außerdem werden Nutzer im näheren oder weiteren Umkreis angezeigt – wie weit entfernt, legt man selbst fest. Ein Vorteil: Mitglieder haben mehr Kontrolle als bei der Konkurrenz darüber, wer sie kontaktieren darf.
- Standortdaten, Android-ID und Android-Advertising-ID werden weitergegeben, z.t. unverschlüsselt
- Datenschutzerklärung nennt nicht alle Dienste, an die Daten geschickt werden
Getestete App-Version: iOS 4.6.1, Android 4.12.4
Lovoo
70 Millionen Nutzer weltweit hat die 2011 in Dresden gegründete Dating-App Lovoo. Das Prinzip ist ähnlich wie bei den anderen Diensten: Mit dem sogenannten Flirtradar lässt man sich Singles in direkten Umgebung anzeigen. Das von Tinder bekannte Swipen heißt hier „Match-Game“. Doch Lovoo ermöglicht es, andere auch dann zu kontaktieren, wenn nicht beide Profile „matchen“. Lovoo zeigte sich im Test besonders datenhungrig – und gab sogar Usernamen und E-Mail-Adresse an einen Marketing-Dienst weiter – neben anderen, ebenfalls automatisch ausgelesenen Informationen.
- Die Android-ID wird verschlüsselt an eigene Server und ein Analytics-Netzwerk übertragen; die WLAN-MAC-Adresse an Lovoo (verschlüsselt)
- baut Verbindungen zu Werbe-, Analytics- oder Tracking-Netzwerken auf (iOS)
- Datenschutzerklärung nennt nicht alle Dienste, an die Daten geschickt werden
Getestete App-Version: iOS 19.0, Android 19.2
Grindr
Die nach eigenen Angaben weltgrößte Dating-App für Schwule, Bisexuelle, Trans- und Queer-Menschen ist Grindr, mit mehr als drei Millionen aktiven Mitgliedern. Die App zeigt potenzielle Flirtpartner in der Umgebung an und ermittelt dazu den Standort. Andere Nutzer können direkt angeschrieben werden. Bei Grindr kann man alle möglichen Angaben zur eigenen Person machen und unter anderem den HIV-Status angeben. Die App geriet in Verruf, weil sie diese information an externe Firmen weitergab. Im Test konnten wir einen solchen Verstoß nicht mehr feststellen.
- Alter und Geschlecht werden an Drittanbieter übertragen
- Exakte Standortdaten und Advertising-IDs gehen unverschlüsselt an Werbenetzwerke (iOS und Android)
- Datenschutzerklärung nicht auf Deutsch