Soundbar
Teufel Cinebar Pro im Test: Höllisch gut
Mit (dem) Teufel einen Pakt schließen? Wer sich aktuell ein richtig gutes und zugleich kompaktes Heimkino-Setup nach Hause holen möchte, sollte den Schritt vielleicht wagen. Ist die Cinebar Pro die Sünde wert? Hier unser Test.

Dass es sich beim neuen Soundbarmodell aus dem Hause Teufel um ein hochwertiges Audio-Produkt handelt, wird schon beim Auspacken klar. Allein die über elf Kilogramm Gewicht des 120 Zentimeter langen Balkens sprechen für exzellente Materialwahl, eine anspruchsvolle Digitaleinheit mit sechs Endstufen und selbstverständlich genug (Hub-)Raum für insgesamt acht Lautsprecher.
Das gebürstete Aluminium in neutralem Schwarz mutet edel an und fügt sich in hängender oder liegender Position gut in das Wohnzimmer-Interieur ein. Für letztere Variante liegt eine entsprechende „Tischschale“ dem Lieferumfang bei, welche den Abstrahlwinkel noch optimieren sollte. Ebenfalls „bei“ liegt ein fünfzehn Kilogramm Schwer-Gewicht: ein zugehöriger kabelloser Subwoofer, der kein Unbekannter ist.
Der T10 kommt entweder als Front- oder Down-Fire Variante zum Einsatz. Erstere Version gibt den Blick auf den 25-Zentimeter-Aluminium-Tieftöner frei. Dafür kippt man ihn nach vorne oder hinten und montiert die Füße individuell um. Dritte im Liefer-Bunde ist die zugehörige Fernbedienung, die optisch gut zu den beiden anderen Komponenten passt.
Was lange währt ...
Ganz nach diesem Motto hat man sich in Berlin mit der Produktionsphase der neuen Premium-Soundbar etwas Zeit gelassen. Ganze drei Jahre hat es nämlich gedauert, bis mit der „Pro“ der Nachfolger der Cinebar 52 THX pünktlich zur IFA 2018 auf den Markt kommt. Dahinter steckt aber auch viel Planung und selbstverständlich eine lange Testphase, die direkt in der Hauptstadt stattfindet.
Eine Heimkino-Zertifizierung des von George Lucas gegründeten Unternehmens hat man sich dieses Mal zwar gespart, dafür wiederum Wert auf allerlei Features im Bereich Vernetzbarkeit und Bedienkomfort gelegt. Allem voran wurde selbstverständlich am Klang sowie neuen virtuellen Surround-Technologien wie Dynamore Ultra gefeilt.

Genug der Theorie, kommen wir also zur Inbetriebnahme, schließlich sind die Erwartungen an dieses High-End Gerät nicht nur in Bezug auf die sehr gute Leistung des Vorgängers entsprechend groß. Die Verbindung mit dem Fernseher legen wir einfachheitshalber via HDMI ARC. Dank Audiorückkanal kann der TV den Ton auf diese Weise auch direkt an die Soundbar weitergeben. Zuspieler schließen wir also entweder direkt am Fernseher oder einfach an einem der vier HDMI-Eingänge des Systems selbst an.
Alternativ oder für ältere Setups steht eine kleine Armada an weiteren digitalen und analogen Buchsen bereit. Rote Laschen sorgen dabei für eine geordnete Kabelführung an der Rückseite, zwei Antennen für bestmöglichen WLAN- und Bluetooth(4.0)-Empfang. Per Funk kommuniziert die Bar auch mit ihrem Partner T10. Die Verbindung ist rasch hergestellt und kann alternativ auch via Kabel erfolgen. Stromkabel verlegen und los geht’s: Sehr löblich ist das OnScreen-Menü, welches zahlreiche individuelle Einstellungen ermöglicht und allerlei Informationen preisgibt.
Teufel Cinebar Pro - offizielles Produktvideo
Wie wir das von AV-Receivern oder dem ein oder anderen hochwertigen Soundbar-Setup in diesem Preisbereich kennen, lassen sich Entfernung und Pegel individuell justieren. Die exakte Angabe der Entfernung zur rechten und linken Wand ist insbesondere für einen möglichst guten virtuellen Surround Sound wichtig.
Schon bei der Aufstellung sollte man daher bedenken, die Enden der Bar nicht mit Deko-Zubehör oder Ähnlichem zuzustellen. Von einer Platzierung innerhalb eines Möbels ist in jedem Fall abzuraten. Denn neben insgesamt sechs nach vorne abstrahlenden Tönern (je zwei Mittel- sowie ein Hochtöner) ist dort je ein Side-Firing-Speaker ins Gehäuse eingelassen.
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Dann kommt die sogenannte Dynamore-Ultra-Technik ins Spiel. Über Wandreflexionen soll eine möglichst breite Klangbühne im vorderen Raumabschnitt geschaffen werden. Deren Intensität lässt sich dabei in zwei Stufen regulieren.
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Der Teufel geht ab
Die Zwischenüberschrift sagt es eigentlich schon mehr als treffend aus. Denn dass wir es nur mit einer Soundbar zu tun haben, ist angesichts der Klang-Performance schnell vergessen und bei Rückruf ins Gedächtnis noch schwerer zu glauben. Von der ersten Sekunde an spielt das Team kräftig und mitreißend, während tonale Feinheiten dennoch gewahrt bleiben. Das gilt auch für sehr hohe Lautstärken. Trotz Zweikanal-Bauweise missen wir keinen Center, da die Stimmen schön mittig platziert werden.
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Auch einzelne Effekte kommen gut zur Geltung – selbst in unserem relativ großen Testraum geht fast kein Detail unter. Bässe ertönen überraschend satt und tief. In Zahlen ausgedrückt messen wir beim T10 sogar eine untere Grenzfrequenz von 27 Hertz. Dabei muss man an der Grundeinstellung 0 nichts ändern, kann aber bei Bedarf um ein oder zwei Elemente nach oben oder unten variieren. Entsprechende Modi wie Musik, Film, Sprache oder Nacht passen klang-charakteristisch gut zu den jeweiligen Situationen, wobei uns die Anhebung der Sprache wie üblich etwas zu unatürlich anmutet.

Schalten wir die Dynamore-Ultra-Funktion dazu, gewinnt das Klangbild ordentlich an Tiefe und Breite. Für eine stimmungsvolle Wiedergabe von actionreichem 5.1-Filmcontent ist eine Aktivierung der Funktion in jedem Fall zu empfehlen. Wer eher Wert auf ein detailreiches, natürliches Klangbild legt, sollte sie lieber ausgeschaltet lassen.
Das gilt auch generell für Musik-Content (Live-Konzerte ausgenommen), mit welchem sich die Soundbar übrigens ebenfalls ausgesprochen gut schlägt. Für alle Dynamore-Unschlüssigen: Zum bequemen Umswitchen befinden sich entsprechende Tasten auf der Fernbedienung. Für echten Surroundsound lässt sich die Pro übrigens mit entsprechenden Rear Speakern pimpen. Wie gut das Zusammenspiel funktioniert, wird ein weiterer Test zeigen.
Vernetztes Universum
Beim Vorgänger Cinebar 52 THX haben wir die nicht oder gar wenig vorhandenen Wireless-Funktionen bemängelt. Im Zeitalter von Spotify und Co. dürfen entsprechende Features bei der Pro natürlich nicht fehlen. Also freuen wir uns über eine Spotify-Connect-Funktion und selbstverständlich Google Chromecast built-in zum bequemen Streamen mittels einem Fingertipp.
In der Google Home App lässt sich das System dann außerdem leicht ins smarte Zuhause einbinden und mit weiteren Lautsprechern gruppieren. Im Test funktioniert das tadellos und ohne Unterbrechungen. Was ebenfalls tadellos glückt, ist das Durchleiten von UHD-Signalen inklusive HDR-Metadaten via HDMI.
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Fazit
Der teuflische Plan geht auf: Mit der Pro wurde ein überragendes Soundbar-Duo geschaffen. Mitreißende aber zugleich feinfühlige Klänge gepaart mit knackigen, tiefen Bässen sorgen für ein unvergessliches Heimkino-Erlebnis im Wohnzimmer – egal ob Filmabend oder Musik-Session. WLAN und Chromecast gibt es on top. Beide Daumen hoch!
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