Office-Apps für Android im Test
Office-Apps für Android im Vergleichstest. Bei uns finden Sie die beste Lösung, um mobil zu arbeiten, sowohl mit kostenpflichtigen, als auch mit Gratis-Apps.

Wir haben Office-Apps für Android im Test: Wenn es um Produktivität unterwegs geht, hat Android einen langen Weg hinter sich. Android-Tablets mausern sich mittlerweile als starke Produktivitätstools, sodass manche Anbieter mittlerweile gesonderte Smartphone-Apps herausbringen, um die Funktion...
Wir haben Office-Apps für Android im Test: Wenn es um Produktivität unterwegs geht, hat Android einen langen Weg hinter sich. Android-Tablets mausern sich mittlerweile als starke Produktivitätstools, sodass manche Anbieter mittlerweile gesonderte Smartphone-Apps herausbringen, um die Funktionsvielfalt der Tablet- Apps nicht einschränken zu müssen.
Microsoft, das mit seinem Office-Paket auf Heim-PCs weiterhin den Markt dominiert, ist nur der letzte Teilnehmer, der um die Mobil-Nutzer wirbt. Die Apps aller Anbieter sind entweder kostenlos oder als Testversionen per Download erhältlich. Diese sind mitunter zeitlich begrenzt, oder es fehlen bestimmte Funktionen. Um die Wahl zu erleichtern, haben wir vier der stärksten Office-Hersteller auf die Probe gestellt.
Der Meister: OfficeSuite Pro

Mit dieser App kann niemand mithalten. Office Suite Pro von MobiSystems in der neuesten Version 8 kann sich sogar mit Desktop-Suites messen lassen. Die Benutzeroberfläche wirkt aufgeräumt, ohne die wichtigsten Werkzeuge ausblenden zu müssen. Alle weiteren sind in einfach auffindbaren Tabs organisiert.
Mit OfficeSuite Pro sind Sie auf praktisch jede Gelegenheit vorbereitet. Einfache Textformatierung ist genauso möglich wie erweiterte Tabellenerstellung. Sie können Bilder, Formulare und Freihandzeichnungen in Ihre Projekte einbauen. Auch zum Redigieren ist die Suite bestens geeignet, da sich Kommentare nicht nur anzeigen und bearbeiten lassen, sondern auch Änderungen an Dokumenten angenommen oder abgelehnt werden können. Ganz davon abgesehen können Sie fertige Dateien in PDFs umwandeln und sogar ausdrucken, falls Sie einen Internet-fähigen Drucker benutzen.
Der einzige Nachteil ist das neue unübersichtliche Preismodell (das sich seit dem letzten Test von Office-Apps geändert hat). Unter OfficeSuite Pro finden Sie drei verschiedene Versionen bei Google Play: OfficeSuite 8 + PDF Converter, OfficeSuite 8 Pro + PDF und OfficeSuite 8 Pro Trial. Darüber hinaus bietet das Programm zusätzliche In-App-Tools an, wie Schriftarten, die teils kostenlos sind, teils bis zu 27 Euro kosten.
Die Version mit allen Features (auf die sich unser Test bezieht) bekommen Sie nur, indem Sie OfficeSuite 8 + PDF Converter kostenlos installieren und dann den Link innerhalb der App verwenden, um auf die Premium-Version aufzurüsten. Diese kostet Sie jährlich 16 Euro. Dies ist jedoch nicht unbedingt die günstigste Packung. Weichen Sie stattdessen lieber auf die Version OfficeSuite 8 Pro + PDF für etwa 10 Euro aus. Damit verzichten Sie auf die Rechtschreibprüfung und haben nur noch eine eingeschränkte Auswahl an Schriftarten. Beide Funktionen können Sie aber nachträglich hinzufügen, indem Sie QuickSpell für etwa 7,50 Euro und das OfficeSuite Font Pack für etwa 11 Euro dazukaufen. Damit fehlen Ihnen zwar immer noch der Foto-Editor, PDF-Scanner und eine anpassbare Tastatur mit Wortvorschlägen aus der Premium-Version, doch diese Features lassen sich mit kostenlosen Dritt-Apps ersetzen. Einmalig knapp 30 Euro ist wesentlich günstiger als eine jährliche Fortzahlung von 16 Euro.
Der Wählerische: Microsoft Word, Excel und Powerpoint

Der Großvater aller Office-Pakete ist nun auch auf Android-Tablets unterwegs; in Form dreier verschiedener Apps: Word, Excel und Powerpoint. Diese sind nicht zu verwechseln mit der Suite Microsoft Office Mobile, die alle drei Programme in einer abgespeckten Version vereint, aber nur mit Smartphones kompatibel ist.
Auf Tablets hat sich allerdings einiges getan bei Microsoft: mit der alten Office-App (die auch immer noch verfügbar ist) musste man mit erheblichen Einschränkungen gegenüber den Desktop-Programmen vorliebnehmen.
Steile Systemvoraussetzungen
Wer in den Genuss der neuen, kostenlosen Apps kommen will, hat aber eine Menge Hürden zu überwinden. Die kostenlose Registrierung eines Office-365-Kontos ist da noch die leichteste. Jede einzelne App ist mit rund 100 MByte ein ziemliches Schwergewicht. Neben der hohen Speicheranforderung brauchen Sie ein Tablet mit mindestens Android 4.4 und 1 GByte RAM. Außerdem laufen die Apps nicht auf Tablets mit Bildschirmdiagonale unter 7 Zoll. Nennen Sie aber ein Gerät Ihr Eigen, das größer als 10,1 Zoll ist, dann schreibt Microsoft zur Nutzung der Apps unbegreiflicherweise ein Abonnement von Office 365 vor (99 Euro/Jahr). Zu allem Überfluss ist auch noch ein ARM-Prozessor Pflicht. Wo also ein Intel-Prozessor im Gerät verbaut ist, wie in der Samsung Galaxy-Reihe, wird es auch kein neues Microsoft Office geben.
Lesetipp: Office 2016 im Test
Sind alle Voraussetzungen erfüllt? Dann schauen wir uns die neuen Apps einmal genauer an. Wenn Sie an Office 2010 oder 2013 gewöhnt sind, werden Sie sich hier wie zu Hause fühlen. Das Design ist über alle drei Programme hinweg konsistent und aufgeräumt. Ästhetisch gesehen hat die Microsoft Suite mit Leichtigkeit das ansprechendste Design, das man auf Android finden kann. Viele Funktionen, die nicht ständig sichtbar sein müssen, wurden in große Knöpfe unterteilt.
Mühelos formatieren Sie Texte, wählen Absatzformate aus und fügen Kopf- und Fußzeilen ein. Gleichermaßen wartet die Tabellenkalkulation mit verschiedenen Layouts auf. Sie können Grafen und Bilder einfügen und müssen sich nicht mit der Suche nach Vorlagen für Rechnungen, Reisekosten oder Inventar herumärgern, da dafür bereits ein Archiv vorhanden ist.
Lesetipp: So sieht Office 2016 aus
Wer bereits Eigentümer einer Lizenz für Office 365 ist, kommt in den Genuss einiger zusätzlicher Premium-Features: Kommentare innerhalb von Dokumenten, das Einfügen von Spalten oder ein spezielles Freihand-Tool für Anmerkungen in Powerpoint befinden sich hinter der Paywall. Für Excel gibt es keine freischaltbaren Funktionen unter Office 365.
Keine Schönheit: Softmaker Office HD

Der Trend setzt sich auch bei Softmaker Office HD fort. Die Smartphone-Version Softmaker Office Mobile ist klar von den drei Tablet-Versionen Textmaker HD, Planmaker HD und Presentations HD getrennt.
Lesetipp: Softmaker Office 2016 im Test
Der erste Eindruck ist leider ein dürftiger. Das Design der Apps scheint noch vor dem Mobilzeitalter stehen geblieben zu sein. Statusbalken, Menü- und Scrollleisten sowie Symbole in Hülle und Fülle. So gut wie keine Funktion bleibt versteckt und sorgt so für ein unruhiges, überladenes Layout. Wer noch keine Erfahrung mit mobilen Office-Apps gemacht hat, mag das altbekannte Design vielleicht zu schätzen wissen – jedoch nur auf großen Displays. Sobald nämlich die Onscreen-Tastatur eingeblendet wird, fällt der Überblick über das Projekt auf kleinen Displays deutlich schwerer. Der Funktionsumfang hingegen ist reichlich: Formatierungsoptionen, Excel-Funktionen, Import von Bildern und Grafen, zahlreiche Vorlagen. Mit Softmaker können Sie Wörterbücher selbst bearbeiten, Datenbanken pflegen und einfügen, sogar Bibliografien und Formulare erstellen. Der PDF-Konverter und die Druckfunktion sind ebenfalls gute Ergänzungen des Pakets.
Der Abgehängte: Google Docs, Sheets & Slides

Man müsste eigentlich annehmen, dass auf einer Google-Plattform auch ein Google-Produkt in Sachen Office die Nase vorn hat. Leider hat die Firma bislang immer nur befriedigende Leistungen abgeliefert, und dies scheint sich bis zur aktuellen Version nicht gebessert zu haben. Genauso wie Microsoft und Softmaker spaltet Google seine Suite in drei verschiedene kostenlose Apps auf: Google Docs für Textverarbeitung sowie Google Tabellen (bzw. Sheets) und Google Präsentationen (bzw. Slides), die früher als Web-Versionen verfügbar waren.
Die aktuellen Versionen behalten diese grundlegenden Features, doch leider auch nicht viel mehr. Bis heute lassen sich zum Beispiel keine Bilder in Dokumente einfügen. Die Funktionsvielfalt ist auf das absolute Minimum reduziert, und Formatierungsoptionen sucht man vergeblich. Das Design der App ist offensichtlich bei der Entwicklung für Smartphones stehen geblieben. Auf Tablets sieht man erst, wie viel ungenutzter Platz zur Verfügung steht.
Lesetipp: Android-Virenscanner im Test
Doch nicht alles enttäuscht in Googles Office-Paket. Wenn es um Kollaboration geht, können sich andere Anbieter noch eine Scheibe von Google abschneiden. Dateien werden häufig und automatisch mit Google Drive synchronisiert. Nach der Bearbeitung ist es ein Leichtes, die Datei mit anderen Personen zu teilen. Sie können ganz einfach Ansichts-, Kommentar- und Bearbeitungsrechte zuteilen. Die Kollaborateure bekommen dann per E-Mail Zugang zu der Datei und können diese dank Browserversion bearbeiten, selbst wenn Sie die App-Version nicht installiert haben.
Fazit:
Viel hat sich getan für Office-Apps in der Tablet-Branche – doch viel bleibt auch beim Alten. OfficeSuite Pro in der Version 8 bleibt weiterhin Spitzenklasse zu einem fairen Preis (wenn man herausgefunden hat, welche Version die richtige für den eigenen Bedarf ist), obwohl Microsofts Office-Apps mittlerweile zur starken Konkurrenz herangewachsen sind – nur nicht für jedermann! Selbst wer die unglaublichen Systemanforderungen für Word, Excel und Powerpoint erfüllt, findet dort höchstens die gleiche Funktionalität wie beim Testsieger. Softmaker Office HD hingegen punktet mit viel Funktionalität, doch leider in grässlichem Gewand. Googles Apps fallen jedoch immer weiter und weiter hinter die Konkurrenz zurück. Ein Neuanfang für den Internet-Giganten ist dringend notwendig.
In der folgenden Galerie zeigen wir Ihnen unsere Ergebnisse in den Einzelwertungen.