Cambridge CXUHD im Test: Die neue Referenz?
Der 4k-Blu-ray-Player CXUHD von Cambridge Audio ist der Nachfolger zum CXU, der 2015 die video-Referenz markierte. Wir haben den Test zum UHD-Player.

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- Cambridge CXUHD im Test: Gestochen scharf
Neben Oppo gibt es nur eine Marke für Heimkinofans, die ähnlichen Kultstatus genießt: Cambridge Audio aus Großbritannien. Immerhin bedienen sich die Briten für ihre Blu-ray-Player der hochwertigen Oppo-Technologie, lassen sie aber jeweils individuell auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden. So...
Neben Oppo gibt es nur eine Marke für Heimkinofans, die ähnlichen Kultstatus genießt: Cambridge Audio aus Großbritannien. Immerhin bedienen sich die Briten für ihre Blu-ray-Player der hochwertigen Oppo-Technologie, lassen sie aber jeweils individuell auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden. So auch im Fall des CXUHD, dem direkten Nachfolgemodell des CXU, der 2015 zur video Referenz wurde.
Doch erreicht der erste UHD-Vertreter aus England erneut diesen Qualitätstatus? Der Reihe nach. Im Innern steckt zunächst der hochwertige Mediatek Quad-Core-Decoder MTK8591. Diesen Chip kennen wir abgewandelt auch vom aktuellen Referenz-UHD-Spieler, dem Oppo UDP-205 und dem UDP-203, mit dem sich der Cambridge gut vergleichen lässt.
Zumal der CXUHD nach beiden Oppos erst der dritte Gattungsvertreter ist, der nebst HDR10 auch das dynamische HDR-Format Dolby Vision verarbeitet. LG hatte sein DV-Firmwareupdate für den UP970 im September kurzfristig wieder zurückgezogen. Ein wesentlicher Unterschied wird gleich beim Auspacken deutlich: Cambridge hat – im Vergleich zu Oppo und dem eigenen Full-HD-Vorgänger CXU – auf analoge Anschlüsse verzichtet.
Ein Fauxpas? Keineswegs. Die Briten wollten sich bei ihrem ersten Ultra-HD-Blu-ray-Player bewusst voll und ganz auf die Bildqualität konzentrieren. So wurde der interne Digital-/Analogwandler entfernt, "um Signalstörungen zu verringern und die Qualität durch weniger Videorauschen zu verbessern", wie es heißt. Das Laserlaufwerk wurde präzise ausbalanciert, um eine stabile Wiedergabe zu gewährleisten.
Digital alles drin
Davon profitieren natürlich nicht nur Videoscheiben wie DVD, Blu-ray und 3D Blu-ray, sondern auch Formate wie die bei HiFi-Enthusiasten hoch angesehene SACD. Äußerlich passt sich der CXUHD dank seiner edlen Front in gebürstetem Alu brillant in die HiFi-Welt der Briten ein. Um das Erscheinungsbild weiter zu optimieren, verzichtete Cambridge auch auf zwei Front-Anschlüsse, die der CXU noch sein Eigen nannte: HDMI und USB.
Dafür ist auf der Rückseite alles Nötige an digitalen Anschlüssen zu finden, darunter zwei HDMI-Ausgänge: einmal Version 2.0 für Bild- und Tonsignal, einmal 1.4 als "Audio only" für alle, die das Tonsignal durch einen älteren, nicht mit dem 4K-Kopierschutz HDCP 2.2 kompatiblen AV-Receiver leiten wollen. Der HDMI-Eingang ist für Streamingboxen wie Amazon Fire TV geeignet.
Des Weiteren stehen ein optischer und ein Coaxialausgang für den Sound, Ethernet fürs Netzwerk und zweimal USB 3.0 für externe Quellen wie Sticks und Festplatten zur Wahl. Optisch perfekt abgestimmt mit der Gerätefront ist die Fernbedienung, die zudem mit einem angenehmen Druckpunkt und kurzer Reaktionszeit gefällt.
Weniger gelungen: Die extrem kleine Beschriftung der ansonsten vielfältigen Tastenbelegung. Die Play-Taste ist zu schmal sowie zu sehr an den rechten Rand gedrängt. Und die HDR-Taste verspricht etwas mehr, als sie hält: Es besteht nicht, wie zu vermuten wäre, die Wahl zwischen diversen HDR-Modi, sondern lediglich zwischen "Auto“, "Erzwungen" und "Aus". Bei Dolby-Vision- Inhalten spielt sie gar nicht mit.

Königlich in 5.1 und 3D
Ansonsten ist aber viel geboten. Via "Pure Audio" lässt sich das Bildsignal abschalten, um sich rein auf den Klang zu konzentrieren; spannend vor allem für SACD- und DVD-Audio-Hörer. "Soundtrack" etwa steht für den Tonspurwechsel, der bei anderen Herstellern meist mit "Audio" benannt ist.
Drei Tasten sind eigens für die Steuerung eines Cambridge- AV-Receivers vorgesehen. Überhaupt dürfte der CXUHD Klangfans trotz des fehlenden Analogsets zusagen. Im Hörtest lässt er nicht nur bei SACD, sondern auch bei DVD-Audio (beide in Surround) und Musik-CD mit satter Dynamik bereits sein Können aufblitzen.
Vollends spielt er es insbesondere bei unseren Filmsequenzen aus „Everest“ (Dolby Atmos) und "Fast & Furious" (DTS:X) aus. Sehr präzise in den Höhen, wohltuend ausgewogen in den Bässen. Dasselbe gilt für die Musiktracks aus unserer Atmos-Test-Blu-ray der Imagine Dragons.
Sprich: Er liefert 3D-Sound in Bestform, aber auch klassisches 5.1 beherrscht der Brite mit fulminanter Wucht. Die hohe Ausgabequalität unterstreichen die Ergebnisse im Audiolabor. Nach Messungen mit einem True HD-Signal (192/24), PCM 96/24 und 44,1/16 zeigt der vielseitige Cambrige eine sehr gute Fehlerkorrektur bei Blu-ray und DVD.