AMD RyZen: Weitere Infos und Video mit Einbau-Anleitung
- AMD Ryzen 7 1800X im Test
- AMD RyZen: Weitere Infos und Video mit Einbau-Anleitung
Zum Start von Ryzen schickt AMD mit den Ryzen-7- Prozessoren seine High-End-CPUs ins Rennen. Davon gibt es drei Modelle: unseren 540-Euro-Testkandidaten Ryzen 7 1800X sowie seine Schwestermodelle Ryzen 1700X (440 Euro) und 1700 (360 Euro). Sie sind jeweils mit 8 Rechenkernen ausgestattet, können 16...

Zum Start von Ryzen schickt AMD mit den Ryzen-7- Prozessoren seine High-End-CPUs ins Rennen. Davon gibt es drei Modelle: unseren 540-Euro-Testkandidaten Ryzen 7 1800X sowie seine Schwestermodelle Ryzen 1700X (440 Euro) und 1700 (360 Euro). Sie sind jeweils mit 8 Rechenkernen ausgestattet, können 16 Threads verarbeiten und besitzen einen 20 MByte großen Cache. Sie lassen sich alle manuell übertakten, sofern der Mainboard-Chipsatz X370 oder B350 heißt. Mit einer maximalen TDP von 95 Watt läuft das Ryzen-7-Trio wesentlich energieeffizienter als die Acht- und Zehnkerner der Haswell-E- und Broadwell-E-Reihe von Intel, die nach bis zu 140 Watt verlangen. Einziger Nachteil: Im Gegensatz zu den Intel-Chips bringen die Ryzen-7-CPUs keine integrierte Grafik mit.
Video-Tipp: So bauen Sie die Ryzen-CPU ein
Der R1800X fährt einen Basistakt von 3,6 GHz, der sich per Boost auf bis zu 4,0 GHz erhöht, wenn nur 2 von 8 Kernen ausgelastet sind (R1700X: 3,4/3,8 GHz, R1700: 3,0/3,7 GHz). Dazu kommt mit der Extended Frequency Range (XFR) eine variable Boost-Funktion, mit der eine Ryzen-CPU ihre Taktfrequenz automatisch über den Basistakt und den Boost-Takt hinaus erhöhen kann. Das erfolgt in 25-MHz-Schritten und sorgt bei Modellen mit einem „X“ im Produktnamen für eine bis zu 100 MHz höhere Taktfrequenz, während beim R1700 maximal 50 MHz mehr herausspringen. Wie stark XFR den Takt erhöht, hängt von vielen Parametern ab, unter anderem der gerade laufenden Anwendung, der Leistungsfähigkeit des CPU-Kühlers und dem aktuellen Stromverbrauch. Auf einem gut gepflegten System dürfte ein Ryzen-Prozessor daher noch ein klein wenig mehr Leistung enthalten als auf einem Standard-PC.
Direkte Konkurrenten: Ryzen 7/5/3 vs. Core i7/i5/i3
Die „7“ im Produktnamen der Ryzen-7-CPUs ist nicht zufällig gewählt, denn das Namensschema folgt bewusst dem der Intel-Prozessoren. Ryzen 7 geht daher auch in direkte Konkurrenz zur Desktop-Familie Intel Core i7. Und die Konkurrenten zum Core i5 und Core i3 sind bereits angekündigt: Auf Ryzen 7 folgen im zweiten Quartal 2017 Ryzen 5 und in der zweiten Jahreshälfte dann Ryzen 3. Genauso wie der Intel Core i5 und der Core i3 sind Ryzen 5 und Ryzen 3 die günstigeren Desktop-Modelle, da sie weniger Prozessorkerne mitbringen. Genaue Preise sind noch nicht bekannt, doch Gerüchten zufolge sollen die Ryzen-5-CPUs, von denen derzeit nur die Modelle 1600X (6 Kerne) und 1500X (4 Kerne) feststehen, weniger als 300 US-Dollar kosten, umgerechnet etwa 270 Euro. Damit würden die Ryzen-5-CPUs preislich in direkte Konkurrenz zu ihren Intel-Core-i5-Pendants treten, wie etwa zu dem aktuell auf 240 Euro veranschlagten Core i5-7600K. Seinen Desktop-CPUs will AMD später auch Versionen für Server sowie Modelle mit integrierter Grafik für Notebooks folgen lassen.
Fazit: Willkommen zurück AMD
Konkurrenz belebt das Geschäft, sagt man. Im Fall von AMDs jüngstem Prozessor-Spross Ryzen ist das eine schlechte Nachricht für Intel, für Anwender aber eine umso bessere. Mit dem Ryzen 7 R1800X bekommen sie einen auf modernster Mikroarchitektur basierenden Achtkern-Prozessor, der sein Intel-Gegenstück Core i7-6900K bei CPU-Benchmarks deutlich schlägt, aber nur halb so teuer ist. Die übrigen Ryzen-7-CPUs dürften kaum weniger leistungsstark sein. Mit den Ryzen-5- und Ryzen-3-Prozessorserien steht Intel auch bei seinen Core-i5- und Core-i3-Modellen schon bald wieder eine ernstzunehmende Konkurrenz ins Haus.