Krypto-Welt erklärt
Was ist das Metaverse "The Sandbox"?
Das Online-Spiel "The Sandbox" ist eines der bekanntesten Metaverse-Projekte. Wie funktioniert es und was steckt hinter dem Erfolg der Betreiber?

The Sandbox ist ein Online-Multiplayer-Spiel, das ursprünglich im Jahr 2012 für mobile Geräte erschienen ist. Damals handelte es sich noch um ein 2D-Spiel in der beliebten Klötzchen-Optik, die inbesondere durch Minecraft beliebt geworden ist.
2018 übernahm die Firma Animoca Brands dann das Entwicklerstudio Pixowl, wodurch ein neuer Kurs gesetzt wurde. The Sandbox sollte noch einmal komplett neu in 3D-Grafik entstehen und auf Blockchain-Basis entwickelt werden. Das Ganze wurde zu einem Metaverse, in dem auch mit NFTs gehandelt wird.
Das Projekt startete bald in die Alpha-Phase, für die begehrte Alpha-Tickets erworben werden konnten. Die Ambitionen von Pixowl waren hoch gesetzt, doch die Arbeit ging gut voran. Seit März 2022 ist The Sandbox aus der Alpha-Phase und erstmalig für alle Interesstenen zugänglich.
Höchste Zeit also, einen Blick auf The Sandbox und dessen Konzept zu werfen. Wir klären, wie das Projekt funktioniert, wie Spieler*innen damit Geld verdienen und wie die Zukunft für The Sandbox aussehen könnte.
Wie funktioniert The Sandbox?
The Sandbox ist ein echtes Großprojekt, das von Pixowl ins Leben gerufen wurde. Zu Beginn wurde es nur von einem kleinen Team betreut, mittlerweile arbeiten aber schätzungsweise einhundert Personen an dessen Umsetzung. Laut eigener Angaben sollen "hunderttausende Nutzer" im Spiel unterwegs sein, das erst seit Anfang 2022 für alle zugänglich ist.
Bei The Sandbox handelt es sich aber nicht um ein normales Spiel. Es ist ein Metaversum, da es sowohl Community, Handelsplatz, Videospiel als auch Tool für die Erstellung eigener Inhalte sowie weiterer Spiele darstellt. Das funktioniert deshalb, weil The Sandbox mit Blockchain-Technologie arbeitet und dezentralisiert funktioniert.
Das Entwicklerteam lieferte also die Grundlage für The Sandbox, inklusive der Spielwelt mit ihren 160.000 Landstücken sowie der eigenen Währung namens "Sand". Ansonsten lassen sie den Usern aber freie Hand bei der Wirtschaft und Verwaltung. Konkret kann also jeder Spieler und jede Spielerin Teil von The Sandbox werden, etwa indem man eins der Landstücke im Spiel erwirbt oder NFTs kauft bzw. selbst erstellt.
Pixowl wird dabei mit lediglich 5 Prozent der Einnahmen durch Verkäufe innerhalb von The Sandbox beteiligt. Zu Beginn arbeitete The Sandbox dabei noch mit der Noch-"Proof of Work"-Blockchain Ethereum, die aber mittlerweile überholt ist. Seit 2021 setzen die Macher stattdessen auf Polygon als "Proof of Stake"-basierte Blockchain, was zusätzlich die CO2-Emissionen senken soll.
Ist the Sandbox kostenlos?
Im Grunde ist The Sandbox ein kostenloses Online-Spiel, für das sich jeder anmelden kann. Das funktioniert über die offizielle Webseite. Um sich einzuloggen, benötigt man allerdings ein Krypto-Wallet, da im Spiel mit Kryptowährungen gehandelt wird.
Das funktioniert auch, ohne Geld dafür zu zahlen. Für den Spieleinstieg gibt es also keine versteckten Gebühren. Wer allerdings vollends am Spielgeschehen teilnehmen möchte, beispielsweise durch den Erwerb von NFTs oder Landstücken, der muss natürlich auch dafür zahlen.
Die günstigen NFTs im Shop von The Sandbox kosten umgerechnet um die 10 Dollar. Nach oben sind theoretisch keine Grenzen gesetzt. Nach der Umstellung auf Polygon sollen die Preise aber günstiger ausfallen.
Was kann man in The Sandbox alles kaufen?
The Sandbox verwendet mehrere Währungs-Typen, um eine Kreislaufwirtschaft zwischen allen Arten von Nutzer*innen zu gewährleisten. Dazu gehören:
- SAND: der ERC-20-Token, der innerhalb von The Sandbox als Grundlage für alle Transaktionen und Interaktionen des Ökosystems verwendet wird.
- LAND: ein digitales Grundstück im The Sandbox-Metaversum. Spieler*innen kaufen LAND, um es mit Spielen, Vermögenswerten und interaktiven Erfahrungen zu bevölkern. Jedes LAND ist ein einzigartiges Token (NFT), das auf der öffentlichen Ethereum-Blockchain (später Polygon) liegt.
- ASSETS: ein Token, das von Spieler*innen erstellt wird, die nutzergenerierte Inhalte erstellen. ASSETS verwenden den ERC-1155-Standard und können auf dem Marktplatz gehandelt werden und als Elemente im The Sandbox Game Maker genutzt werden.
Was ist LAND in The Sandbox genau?
Ein Land ist ein digitales Grundstück im The Sandbox-Metaverse, das Spieler*innen kaufen, um interaktive Erlebnisse zu schaffen. Sobald man ein Land besitzt, kann es mit Spielen und Assets gefüllt werden. Jedes Land ist ein NFT und somit einzigartig sowie einmalig.
Die Anzahl an Landstücken in The Sandbox ist begrenzt, es gibt genau 166.464 LANDS, die vergeben werden können. Alle zusammen bilden eine Karte, die das Metaversum des Spiels bilden. Jedes LAND umfasst 96 x 96 Meter in der Spielwelt. Mehrere LANDS zusammen bilden ein ESTATE.
Wenn Sie ein Stück des Sandbox-Metaversums besitzen möchten, muss an einem der streng limitierten Vorverkäufe teilnehmen. Die erste Runde startete im Dezember 2019, bei der circa 3.000 Landstücke innerhalb von vier Stunden komplett ausverkauft waren. Mittlerweile sind etwa zwei Drittel der Karte verkauft worden.
Bereits gekaufte Landstücke können aber auch für einen gewissen Zeitraum vermietet werden. Das ermöglicht Spieler*innen, die kein eigenes LAND besitzen, auf den Grundstücken dennoch ihre kreativen Ideen umzusetzen.
Was ist SAND genau?
SAND ist ein zentraler Bestandteil der The Sandbox-Plattform und wurde im August 2020 auf der Binance-Handelsplattform eingeführt. SAND ist ein sogenannter ERC-20-Utility-Token, der auf Blockchain basiert und die Grundlage für alle Transaktionen bildet, wie etwa:
- Zugang zu einzelnen Elementen der The Sandbox-Plattform (Spiele, Ausrüstung, Avatar-Anpassungen, Erwerb von Landstücken, Mieten von Landstücken, etc.)
- Verwaltung des Sandbox-Metaverse: SAND ist ein Governance-Token, mit dem man an wichtigen Entscheidungen auf der Plattform teilnehmen kann (per Stimmrecht, Stiftungsgeldern oder Priorisierung von Funktionen)
- Staking/Einsätze: SAND kann auch direkt eingesetzt werden, um passive Einnahmen auf LANDS zu generieren, unter anderem auch Edelsteine und Katalysatoren, die für besondere Assets gebraucht werden
- Stiftung: SAND kann auch an das Ökosystem von The Sandbox gestiftet werden, um wertvolle Projekte auf der Plattform zu unterstützen
Wie verdient man Geld in The Sandbox?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit The Sandbox Geld zu verdienen:
- Voxel-ASSETS erstellen: Mit dem Tool "Voxedit" lassen sich Assets erstellen, die ins Spiel importiert und auf dem Marktplatz als NFTs verkauft werden können
- Spiele entwickeln: Mit dem "Game Maker" lassen sich eigene Spiele erstellen und vermarkten
- Land besitzen: Wer Land besitzt, kann es vermieten oder mit Inhalten füllen, um den Wert zu steigern
Ist the Sandbox das einzige Metaverse?
The Sandbox ist nicht das einzige Metaverse. Es existiert eine Vielzahl an ähnlichen Konzepten, die auf Blockchain basieren und zukunftsweisend sein wollen. The Sandbox ist aber zumindest eins der bekanntesten und vielleicht auch erfolgreichsten Plattformen, zumindest wenn man dem Echo in der Community glauben schenken kann.
Auch Sandbox-Vorstand Mathieu Nouzareth räumte gegenüber der Webseite BTC Echo ein, dass The Sandbox nicht das einzige Metaversum ist und auch gar nicht sein will:
"Wir verlangen von den Leuten keine Exklusivität. Wir geben nicht einmal vor, das einzige Metaversum in der Stadt zu sein. Unsere Vision ist eine Multi-Metaverse-Welt. Wenn Sie in ein anderes Web 2.0-Metaversum gehen, werden Sie nicht in der Lage sein, ihren digitalen Besitz mitzunehmen. Es ist ein geschlossenes Ökosystem. Und das meine ich mit wahrem digitalen Besitz. In unserer Welt gehört alles den Leuten, die es bauen und verkaufen, sie können ihren Besitz im Web 3.0. mitnehmen, wohin sie wollen. Wir sind komplett offen."
Hat the Sandbox Potenzial?
Aktuell scheint sich The Sandbox auf einem guten Weg zu befinden, die eigens gesetzten Ziele umzusetzen. Die Community vergrößert sich und scheint die Freude an der Version von Pixowl zu teilen. Es hat also jede Menge Potenzial, unter Blockchain-Interessierten ein Hit zu werden.
Das liegt auch an vielen Kooperationen mit namhaften Firmen, die sich The Sandbox auf die Fahne schreiben kann. Dazu gehören unter anderem die Blockchain Alliance, aber auch Spiele-Publisher wie Square Enix oder Ubisoft, die selbst großes Interesse am NFT-Markt haben.
Allerdings lässt sich immer schwerer abschätzen, welche Projekte auch in mehreren Jahren noch stark sein könnten. The Sandbox hat vor Kurzem erst die Tore für alle geöffnet, doch gleichzeitig schießen immer mehr Metaverse-Projekte aus dem Boden, die sich ebeneso gut durchsetzen könnten.
Sollte man in the Sandbox investieren?
Trotz aller positiver Aspekte können wir keine klare Empfehlung dafür aussprechen, in the Sandbox oder SAND zu investieren. Die Währung befand sich lange Zeit zwar auf einem Höhenflug, doch momentan sind so gut wie alle Kryptowährungen eher nach unten unterwegs.
Die Angst bei den Investoren scheint größer denn je zu sein, und die Gier auf Gewinne ist in den Hintergrund getreten. Daher ist Vorsicht geboten, wenn man komplett neu in dieses Gebiet einsteigen möchte. Am besten, man ist gut informiert und gut vorbereitet auf mögliche Verluste oder Enttäuschungen.