Kennen Sie Kevin?
Test: Revel Lautsprecher
Ist er alleine zu Haus, kommen außergewöhnliche Sachen raus. Kevin Voecks zählt zu den besten Lautsprecherentwicklern der Welt. Bisher waren seine Ideen kostspielig - mit der Revel-F-Serie werden sie erschwinglich.

Revel zählt zu den richtungsweisenden Unternehmen im Boxenbau. An den fast postmodern anmutenden Top-Modellen des Herstellers offenbart sich das auf den ersten Blick - Sie finden sie auch auf der Website des deutschen Revel-Vertriebes Sun Audio (www.sunaudio.de). Ein Paar davon wechselt für mehr als ein Vielfaches den Besitzer, als im vorliegenden Fall das gesamte Surround-Set kostet. Das mag erklären, warum die Einsteiger-Serie "Concerta" im gewöhnlichen Kistenlook daherkommt. Selbst auf eine Furnierung verzichteten die Amerikaner. Macht nichts - das Folienkleid der Boxen ist gelungen, kaum zu unterscheiden von einem Echtholzfurnier; und es stecken dafür tolle, weniger sichtbare Finessen in den Lautsprechen.
Wahre Wölfe im Folienpelz
Entwicklungsleiter Kevin Voecks fährt wahre Geschütze auf. Schon der Tieftöner im Aktivwoofer B-12 bringt 12 (!) Kilogramm auf die Waage (Abbildung auf Seite 66). Mit der modernen Chassis-Architektur sowie einer Endstufe mit über 1 Kilowatt Spitzenleistung ist der B-12 für harte Beanspruchungen bestens gerüstet. Doch dachte Revel nicht nur an seltene Grenzsituationen, sondern auch an den Alltag im Wohnumfeld. Dort ergeben sich unter 200 Hertz oft unheilvolle Wechselwirkungen zwischen Schallwandler und Raum. Stehwellen mit satten Pegelspitzen sind keine Seltenheit und vermiesen den Klang. Eine hart angeschlagene Bass-Drum klingt dann eher wie ein wabernder, blubberiger Paukenhieb.
Um dem zu entgegnen, pflanzte Voecks eine clevere Raumentzerrung in den Sub. Mit einer Test-CD (im Lieferumfang) findet sich die stärkste Raumresonanz schnell, und der B-12 kann auf die ermittelte Frequenz abgestimmt und die Bassbetonung gezielt elimiert werden. Klingt kompliziert, ist allerdings einfach, macht Spaß und bringt oft eine dramatische Verbesserung der Tieftonwiedergabe.

Viele Hände - weniger Last
Front- sowie Center-Speaker sind klassische Drei-Wege-Konstruktionen. Im Bass arbeiten jeweils zwei Tieftöner: Das erleichtert die Arbeit des einzelnen und erhöht die Belastbarkeit. Eine nachhaltige Entlastung für alle Töner und damit Pegelreserven bringt aber eine klare Arbeitsteilung - in einem Lautsprecher geben beispielsweise Bässe auch immer ein wenig der Mitten, Mitteltöner auch etwas Höhen wieder und umgekehrt. Das ist wie mit Staffelläufern. Der eine rennt schon los, wenn sein "Vorläufer" in Sicht gerät. Ist die Staffel übergeben, reduziert der erste Läufer sein Tempo, er bleibt nicht sofort stehen. Die Frequenzweiche weist den Tönern die Arbeit zu, bestimmt, wann exakt die Staffel zu übergeben ist. Revel setzt auf Filter mit einer hohen Flankensteilheit (24 Dezibel) und eng tolerierte Bauteile. Bleiben wir im Bild, bedeutet das, dass die Läufer nur kurze Stücke gemeinsam laufen und der Wechsel mit einem präzisen Griff stattfindet. Das bewahrt beispielsweise die Mitteltöner vor allzu viel Energie aus tieferen Frequenzen.
Besonderes Ohrenmerk schenkte Voecks dem Abstrahlverhalten des Hochtöners. Je höher die Töne, die ein Chassis wiedergeben muss, umso mehr neigt es dazu, nicht mehr kugelförmig, sondern gerichtet abzustrahlen.

Membrandurchmesser und Frequenz bestimmen den Punkt, ab dem das geschieht. In seinem oberen Wiedergabebereich bündelt der Mitteltöner schon - vergleichbar mit dem Spot einer Taschenlampe -, der Hochtöner aber strahlt an dem Punkt der "Staffelübergabe" den Schall noch rundum ab. Das kann den Klangeindruck besonders dann trüben, wenn die Boxen nicht genau auf den Hörplatz gerichtet sind. Voecks und sein Team entwickelten ein speziell ausgeformtes Horn. Es sitzt vor dem Hochtöner und passt dessen Abstrahleigenschaften denen des Mitteltöners an. Es ergibt sich auch etwas außerhalb der Achse ein homogener Übergang.
Die Rear-Speaker S-12 sind technisch nicht weniger spannend. Sie können wahlweise als Dipole, Bipole oder Direktstrahler betrieben werden. Klappt einfach über einen Kippschalter. Das jeweilige Abstrahlverhalten verändert den räumlichen Eindruck und sollte ganz nach dem persönlichen Gusto gewählt werden.

Auf Geschmacksfragen antwortete das Set im Hörraum mit Nachdruck und immer mit Stil. Schon die Standboxen F-12 beeindruckten die Jury im Stereo-Check. Dynamische Grenzen schienen ihnen fremd; athletisch, stramm und kontrolliert widmeten sie sich großorchestralen Werken sowie auch sanften Balladen. Es schien, als wollten die F-12 ihre Zuhörer am Ärmel greifen und sie tief in das Geschehen einbeziehen. Kein "Baden" in Musik, vielmehr ein aktives Erleben. Die eher schlanke Mittenwiedergabe und die differenzierten Höhen betonten das rasante Tempo der Concertas noch.
In Surround legte das Ensemble noch ein sprichwörtliches Brikett nach. Staubtrockene, kernige, rabenschwarze Bässe bis zu tiefsten Registern einten sich mit präsenten Mitten und klaren Höhen zu einem herb erfrischenden Soundpanorma. Ob Movie oder Konzertdarbietung, das Revel-Ensemble rockte. Und zwar so intensiv, dass das legendäre "Rat Pack" glaubwürdig vor der Jury gastierte ("Live at the Villa Venice"/WEA). In "My Kind of Girl" flirtete Dean Martin mit dem Publikum - in "Volare" bewegte er das Auditorium zu tosendem Beifall. Keine Pointe, keine Facette ging über das Revel-System verloren. Ein Verdienst des Center- Speakers, der sich bestens in das Set integrierte. Da machte es auch nichts, dass plötzlich zur Rechten Blechbläser scheppernd losdonnerten. Bissig, scharf - ja, so hören die sich in Wirklichkeit auch an! Ein Sprung in der Dynamik, so gewaltig, dass die Jury einheitlich zusammenzuckte. Dann das Klatschen und die Jubelpfiffe des Publikums, die Concertas bildeten den Raum authentisch nach - welch grandiose Szenerie.

Fazit
Ein Surround-Set zum Abheben, das im Preis bodenständig bleibt. Technisch innovativ, dabei alltagstauglich und belastbar. Klanglich kernig, robust wie sein Aufbau. Ein Highlight in Stereo und Surround, das keinen Konkurrenten fürchten muss.
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