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Kleine Mailserver

Weitere Mailserver: Ken 4, Kerio und Co.

Autor: Redaktion pcmagazin • 29.8.2008 • ca. 4:35 Min

Inhalt
  1. Es muss nicht immer Exchange sein
  2. Weitere Mailserver: Ken 4, Kerio und Co.

Bezüglich des Virenschutzes und der Spam-Filterung setzt Ken4 ausschließlich auf Antivir und Antispam von Avira, die getrennt zu lizenzieren sind. Eine zusätzliche Spam-Filterung über Blacklists sowie selbst definierbare Merkmale (Absenderadresse, Schlüsselworte und Betreffinformationen) ist mÃ...

Bezüglich des Virenschutzes und der Spam-Filterung setzt Ken4 ausschließlich auf Antivir und Antispam von Avira, die getrennt zu lizenzieren sind. Eine zusätzliche Spam-Filterung über Blacklists sowie selbst definierbare Merkmale (Absenderadresse, Schlüsselworte und Betreffinformationen) ist möglich. Mit 449 Euro für unbegrenzt viele Benutzer und mit der Groupware-Funktionalität in Verbindung mit Outlook ist Ken4 auch preislich recht attraktiv.

Kleine Mailserver
Die Webmail-Oberfläche von Mailtraq erinnert vom Look and Feel her etwas an Outlook.
© Jürgen Heyer

Nicht vorgesehen ist ein Benutzerimport aus dem Active Directory, die Benutzer sind komplett getrennt zu verwalten. Die umfassendste Konnektivität besitzt der Kerio Mailserver 6.5.1. Er unterstützt neben den üblichen Pop3- und Imap4-Clients auch MS Entourage und Apple Mail.

Mit mobilen Geräten kommuniziert der Server mittels Activesync, Notifylink und iTunes. Weiterhin ist neben einem normalen Webmail- Client mit Outlook-Erscheinungsbild ein Webmail-Mini-Client erhältlich, der für die Anzeige auf PDAs optimiert ist. Integriert ist eine Groupware-Funktionalität mit gemeinsam genutztem Kalender und Kontakten. Neben umfassenden Möglichkeiten zur Spam-Bewertung mit Black und White Lists, eigenen Regeln und einer verzögerten Mailannahme lässt sich auch das kostenlose Spam Assassin einbinden.

Eine Besonderheit ist zudem, dass sich mit dem integrierten McAfee Antivirus und einem von mehreren externen Virenscannern zwei Scanner gleichzeitig zur Prüfung einsetzen lassen. Insgesamt überzeugt der Kerio Mailserver durch viele Funktionen bei gleichzeitig einfacher Bedienbarkeit. Allerdings ist er auch nach Tobit Davidzehn die zweitteuerste Software im Testfeld, wobei der Virenscanner noch extra zu lizenzieren ist.

Der Emailarchitect Mailserver 2008 ist das preiswerteste Produkt im Test. Er ist ein leichter und schneller Mailserver, der sich auf die wesentlichen Funktionen beschränkt. Die Konfiguration erfolgt über ein Webinterface. Die Anti-Spam-Konfiguration verfügt über umfassende Möglichkeiten zur Filterung. Ein zusätzliches Spam-Werkzeug kann aber nicht eingebunden werden.

Kleine Mailserver
Der Icewarp Merak Mailserver verfügt über eine übersichtliche, ansprechende Benutzeroberfläche.
© Jürgen Heyer

Ebenso werden vom Virenmodul Mail-Anhänge mit typischen Dateiendungen (exe, com, scr, bat) auf Wunsch blockiert, wobei sich vertrauenswürdige Dateinamen und Mailadressen hinterlegen lassen. Eine Virenprüfung an sich findet dabei nicht statt, dies kann aber ein auf dem System installierter Scanner mit übernehmen. Ganz neu ist eine Archivierungsfunktion mit integriert. Der Pop3-Pull-Dienst zum Abholen von Mails aus anderen Postfächern wird über einen eigenen Manager konfiguriert.

Modular aufgebaut ist der Icewarp Mailserver, den wir in der Professional-Version mit integriertem Anti-Spam-Modul und Virenscanner testeten. Weitere Funktionen wie Groupware, Instant Messaging Server, FTP Server, SyncML Server und SIP Server sind als optionale Module erhältlich.

Insofern lässt sich der Mailserver entsprechend der individuellen Anforderungen zusammenstellen. Unterstützt wird eine Synchronisation mit dem Active Directory. Sehr umfassend sind die Möglichkeiten zur Spam-Filterung, wobei auch das Open-Source-Tool Spam Assassin eingebunden werden kann.

Komplettsystem

Als einziges Produkt im Testfeld ist Tobit Davidzehn mit dem Infocenter-Client kein reiner Mailserver, sondern ein komplettes Client/Server-System. Es ist skalierbar bis 5.000 Benutzer und 250 Ports. Auch wenn beliebige Pop3- und Imap4-Clients unterstützt werden, lohnt sich die Anschaffung preislich in erster Linie dann, wenn an den Arbeitsplätzen das InfoCenter als Groupware- Client, Multimediasystem und Werkzeug für Telefax, Voicemail, SMS, Dokumentenmanagementsystem, Adressverwaltung, und Automation (Gebäudeleittechnik, Steuerung von Abläufen) eingesetzt werden soll.

Kleine Mailserver
Wie viele andere Produkte auch nutzt Tobit Davidzehn eine übersichtliche Baumstruktur.
© Jürgen Heyer

Insofern empfiehlt sich hier vor dem Einsatz die Erarbeitung eines Betriebskonzeptes, um auch genau zu prüfen, welche der diversen Zusatzoptionen (unter anderem SLS für die Anbindung mit dynamischer IP-Adresse, Virenschutz, Offline-Nutzung des Infocenters und Verfügbarkeit auf mobilen Endgeräten) neben dem Standardpaket noch gebucht werden sollen.

Beim Mdaemon Mailserver zeigt sich bereits auf den ersten Blick die Mächtigkeit des Produkts aufgrund der Vielzahl an Funktionen, die über kaskadierte Register erreichbar sind. Es ist vergleichsweise viel Einarbeitung erforderlich, um die Übersicht zu gewinnen, alle Optionen korrekt einzustellen und den Server in vollem Umfang zu nutzen. Nicht mehr zeitgemäß erscheint uns die Benutzer-oberfläche im Design von Windows NT.

Zu empfehlen ist auf jeden Fall die Anschaffung der Pro-Version, damit wichtige Funktionen wie Imap, Zugriff per Pocket PC, Active- Directory-Support, Black und White Lists, der Einsatz von Spam Assassin, Virenschutz und die Groupware-Funktion enthalten sind. Die in der Tabelle angegebenen Lizenzpreise der Pro-Version enthalten dabei auch eine einjährige Wartung.

Ebenfalls im alten Windows-NT-Design mit etwas antiquierter Oberfläche präsentiert sich die Konsole von Mailtraq Professional. Der Mailserver ist funktional nicht so überladen wie das Produkt von Mdaemon, was der Bedienung zugute kommt. Mailtraq Professional ist neben Ken4 der preiswerteste Mailserver mit Groupware-Funktionalität. Er unterstützt vier Virenscanner sowie die Möglichkeit, einen beliebigen Kommandozeilen- basierten Scanner einzubinden. Zur Spam-Abwehr enthält das Produkt einen intelligenten Bayesian Filter, wahlweise global oder benutzerbezogen konfigurierbar, dynamische Black Lists und die Einbindung von Spam Assassin.

Integriert ist auch eine Mailarchivierung. Mailtraq Professional erweist sich durch die Beschränkung auf die wichtigsten Funktionen als recht einfach konfigurierbar und eignet sich damit vor allem auch für kleine Bürogemeinschaften und einen Homeoffice-Einsatz. Hinzu kommt ein erfreulich günstiger Preis.

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© Jürgen Heyer

Auch der IA Mailserver präsentiert sich im recht schmucklosen NT-Design und beschränkt sich ähnlich wie Mailtraq auf die wichtigsten Funktionen. Allerdings ist eine Groupware-Funktionalität nicht integriert. Zur Spam-Abwehr arbeitet der Mailserver mit einem vorgelernten Bayesian Filter, besitzt diverse zusätzliche Filtermöglichkeiten, erlaubt die Einbindung von Spam Assassin sowie die Nutzung des kostenpflichtigen Black List-Dienstes Spampain. Zur Virenabwehr eignet sich jeder kommandozeilenbasierte Scanner.

Mit dem IA Mailserver lassen sich mehrere virtuelle Smtp-, Pop3- und Imap4-Server erstellen. Jeder Server wird dann an eine eigene IP-Adresse und Port gebunden und lässt sich über diese adressieren, was eine einfache Trennung erlaubt. Ähnlich wie Mailtraq Professional ist auch der IA Mailserver aufgrund der einfachen Konfigurierbarkeit recht gut für kleine Bürogemeinschaften und das Homeoffice geeignet. Er ist nach Emailarchitect das günstigste Produkt.

Auch für Home Office interessant

Die vorgestellten Mailserver sind bereits für kleinste Firmen und sogar für einen reinen Homeoffice-Einsatz denkbar. Als Relay- server konfiguriert kann die Software durchaus auf einem normalen PC mitlaufen, wobei dieser noch nicht einmal ständig aktiv sein muss, da die Mails andernfalls in den Postfächern des Providers verbleiben. Wer viele Mails bekommt, verhindert durch das regelmäßige Abholen, dass das Postfach beim Provider aufgrund von Kapazitätsbeschränkungen überläuft. Mit einem eigenen Mailserver lassen sich zudem Weiterleitungen auf andere Adressen oder auf das Handy bzw. Smartphone viel flexibler konfigurieren.

Ein selbst konfigurierbarer Spam-Filter ist zudem eine sinnvolle Hilfe, um gerade bei Weiterleitungen auf mobile Geräte vorher nochmals gezielt auszusortieren und so die übertragene Datenmenge zu reduzieren, ein zusätzlicher Virenscanner erhöht den Schutz vor verseuchten Mails.

Vergleichstabelle

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