Deutlicher Anstieg

WEB.DE und GMX verzeichnen 40 Prozent mehr Spam-Mails

Die Anzahl an Spam-Mails bei den größten deutschen E-Mail-Anbietern WEB.DE und GMX ist im Jahr 2023 um 40 % gestiegen. Besonders KI-generierte Mails nahmen zu.

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WEB.DE und GMX verzeichnen einen deutlichen Anstieg an Spam- und Fishing-Mails.
WEB.DE und GMX verzeichnen einen deutlichen Anstieg an Spam- und Fishing-Mails.
© WEB.DE

Tag für Tag fluten etliche Spam-Mails die E-Mail-Postfächer sämtlicher Anbieter. Tendenz: steigend. Auch die beiden größten deutschen Anbieter, WEB.DE und GMX, konnten von Januar bis August 2023 einen deutlichen Anstieg feststellen.

Rund 1,5 Milliarden E-Mails, die als Spam oder Phishing eingestuft wurden, konnten im Jahr 2023 bislang pro Woche verzeichnet werden. Im Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 1,1 Milliarden E-Mails, was einem Anstieg von fast 40 Prozent entspricht.

KI-generierte Spam-Mails nehmen zu

Besonders Paketservice-Phishing und Anti-Viren-Spam seien aktuell im Trend, so die Anbieter. Der Anstieg sei auch auf die aktuellen Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz zurückzuführen, verrät Arne Allisat, E-Mail-Security-Chef von WEB.DE und GMX:

Die jüngsten Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz haben unsere Spam-Abwehr in den letzten Monaten spürbar beschäftigt,“ erklärt Allisat. KI-gestützte Tools im Darknet würden den Versand von Spam-Mails spürbar erleichtern. Spam-Server oder eine Phishing-Website ließen sich damit fast vollautomatisch einrichten, so Allisat weiter.

Doch auch die Qualität KI-generierter Texte habe durch Tools wie ChatGPT qualitativ zugelegt. Formulierungen fielen heutzutage deutlich besser aus, während die Nachrichten eine individuellere Ansprache erlaubten.

Als Folge haben die Sicherheitsexperten von WEB.DE und GMX ihre Spam-Systeme mit Künstlicher Intelligenz weiter aufgerüstet und verbessert. Die Identifizierung verdächtiger Muster in Spam-Mails gelingt nun schneller, womit die Postfächer besser geschützt werden.

Mails, die als Spam oder Phishing identifiziert wurden, landen direkt im Spam-Ordner der Anbieter, wo sie besonders strikten Sicherheitsmaßnahmen unterliegen. Sollte eine Spam-Mail dennoch im Posteingang landen, empfehlen WEB.DE und GMX, den Spam-Filter zu trainieren:

Ungewünschte Mails im Posteingang sollten von Hand als Spam markiert werden. So erkennt das Filtersystem, das künftig keine E-Mails mehr von diesem Absender gewünscht werden. Gleichzeitig lernt der Spam-Filter dadurch hinzu, was auch dabei hilft, andere Nutzer besser zu schützen.

Paketservices, Virenscanner und Diätangebote besonders beliebt

Besonders beliebt im Bereich der Spam-Mails sind im Jahr 2023 Nachrichten potenzieller Paketservices wie DHL, Amazon oder GLS. Diese versuchen, Nutzer auf eine gefälschte Website zu locken, um dort eine Gebühr zu entrichten.

Wer der Falle ins Netz geht, kann nicht nur sein Geld verlieren, sondern möglicherweise auch Kreditkartendaten oder Logins für Online-Bezahldienste ungeahnt an die Kriminellen übermitteln. Auch gefälschte Virenscanner-Mails seien aktuell besonders beliebt.

Diese täuschen vor, dass der eigene PC mit einem Virus infiziert sei. Werbe-Mails für Diät-Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel landen bei den Spam-Trends 2023 auf Rang Drei.

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8.9.2023 von Philipp Briel

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