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SSD vs. HDD

Backblaze-Bericht: SSDs sind zuverlässiger als HDDs

Einem Bericht des Speicherdienst-Anbieters Backblaze zufolge sind Solid State Drives (SSDs) deutlich zuverlässiger als das mechanisches HDD-Pendant.

Autor: Jusuf Hatic • 14.9.2022 • ca. 1:40 Min

Laut einer Untersuchung sind SSD-Flashspeicher weniger anfällig für Totalausfälle als der klassische HDD-Massenspeicher.
Laut einer Untersuchung sind SSD-Flashspeicher weniger anfällig für Totalausfälle als der klassische HDD-Massenspeicher.
© Backblaze

SSD vs. HDD: In den vergangenen Jahren hat sich mit dem schnelleren Flashspeicher die SSD als standardmäßig eingesetzte Speicherart in Computern, Laptops und auch anspruchsvollen Tablets durchgesetzt. Neben der höheren Lese- und Schreibgeschwindigkeit wurde als Vorteil zudem die Bauweise propagie...

SSD vs. HDD: In den vergangenen Jahren hat sich mit dem schnelleren Flashspeicher die SSD als standardmäßig eingesetzte Speicherart in Computern, Laptops und auch anspruchsvollen Tablets durchgesetzt. Neben der höheren Lese- und Schreibgeschwindigkeit wurde als Vorteil zudem die Bauweise propagiert, welche aufgrund weniger beweglicher Bauteile deutlich stabiler sein soll als die mechanischen HDDs (Hard Disk Drive). Ob sich diese Vermutung auch wissenschaftlich belegen lässt, dem ist der Speicherdienst-Anbieter Backblaze auf den Grund gegangen und hat seine Ergebnisse in einem Bericht auf der hauseigenen Webseite veröffentlicht.

In der Untersuchung nahm Backblaze Rücksicht auf das Alter der jeweiligen Festplatten und achtete darauf, dass in etwa gleichaltrige SSDs und HDDs im Vergleich gegenübergestellt werden. Auch die zur Messung genutzten Aufgaben deckten sich: So wurden unter anderem Speicherserver gebootet, Log-Dateien geschrieben oder die Festplatten als Zwischenspeicher für SMART-Statistiken genutzt.

Die Testergebnisse der Backblaze-Untersuchung im Überblick.
Die Testergebnisse der Backblaze-Untersuchung im Überblick.
© Backblaze

Betrachtet wurde über einen Zeitraum von einem Jahr die AFR (Annualized Failure Rate): Diese misst die geschätzte Wahrscheinlichkeit, dass die Festplatte während eines vollen Nutzungsjahres ausfällt. Das Ergebnis der Backblaze-Untersuchung ist dabei eindeutig und gibt den ursprünglichen Vermutungen recht. So sind HDDs bereits zu Beginn ihrer Lebenszeit etwas anfälliger für Ausfälle als es die Flash-getriebenen Solid State Drives.

Eine richtige Diskrepanz in der Zuverlässigkeit lässt sich schließlich ab dem fünften Jahr feststellen. Während die AFR der getesteten SSDs unabhängig von der Lebensdauer konstant auf etwa einem Prozent bleibt, springt diese bei HDDs ruckartig nach oben: Die mechanischen Festplatten fallen bei diesem Alter zu etwa 3,55 Prozent aus – bis zum achten Jahr steigt dieser Wert auf knapp sieben Prozent an.

Haben SSDs damit endgültig die früher weitverbreiteten HDDs abgehängt? Nein, sagt zumindest das Unternehmen Toshiba, welches als Festplatten-Hersteller primär Hard Disk Drives produziert und sich damit nicht ganz uneigennützig gegen die Untersuchungsergebnisse wehrt. Laut einer Pressemitteilung, die kurz nach der Veröffentlichung des Backblaze-Berichts ins Netz gestellt wurde, sei insbesondere in der Enterprise-Klasse nur eine AFR von 0,35 Prozent zu verzeichnen.

Desktop-HDDs hingegen seien „nicht für den 24/7-Betrieb und hohe Arbeitslasten ausgelegt“, sodass ein schneller Verschleiß in solchen Szenarien die logische Folge sei. Bei Endkunden scheint die Entscheidung unabhängig von den Berichten bereits gefallen zu sein – gegen die HDD: Mit einem Einbruch der Verkaufszahlen um 30 Prozent scheint die herkömmliche Festplatte es immer schwerer zu haben.

festplatte, ssd, umzug