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Praxis/Wissen

So funktioniert ein 3D-Fernseher - Teil III

Wie schafft es eigentlich ein 3D-Fernseher, dass man kilometertief in ihn hineinsehen kann oder Objekte aus ihm heraustreten? Video-HomeVision klärt auf.

Autor: Roland Seibt • 10.11.2010 • ca. 2:05 Min

Funktionsweise eines 3D-Fernsehers
So funktioniert ein 3D-Fernseher
© Archiv
Inhalt
  1. So funktioniert ein 3D-Fernseher - Teil III
  2. 3D-TVs

Die Antwort auf die Frage nach dem Funktionsprinzip von 3D-Fernsehern kann kurz und knapp lauten: Er versorgt jedes Auge mit einer anderen Ansicht der räumlich aufgezeichneten Szene. Nur ist das Ganze nicht so leicht, wie es sich anhört. Damit das funktioniert, haben Erfinder über Jahrzehnte getÃ...

Die Antwort auf die Frage nach dem Funktionsprinzip von 3D-Fernsehern kann kurz und knapp lauten: Er versorgt jedes Auge mit einer anderen Ansicht der räumlich aufgezeichneten Szene. Nur ist das Ganze nicht so leicht, wie es sich anhört. Damit das funktioniert, haben Erfinder über Jahrzehnte getüftelt. Erst die schnelle digitale Bildverarbeitung und hochmoderne Displays mit Digitaltechnik schaffen die Basis für ein gutes 3D-Bild.

Fernseher kämpfen dabei an zwei Fronten: Zum einen müssen sie eine Quelle auftun, die dreidimensionale Bilder enthält, und zum anderen müssen sie diese mit doppelter Rechenleistung aufbereiten und so abstrahlen, dass jedes Auge nur das für es bestimmte Bild sieht.

Als Quellen dienen dabei nicht nur 3D-Blu-ray-Filme, sondern auch 3DTV- Sendungen und 3D-Fotos. Auch 2D-Filme kommen in Betracht, sie müssen allerdings sehr kompliziert umgerechnet werden.

Um die dargestellten Bilder auf die Augen zu verteilen, werden zurzeit Shutterbrillen verwendet und Polarisation ausprobiert. Ein brillenfreies 3D-Vergnügen, bei dem der Fernseher ähnlich wie bei einem 3D-Wackelfoto sein Bild in Scheibchen aufteilt, die jedes Zuschauerauge korrekt erreichen, steht für den Einsatz im Wohnzimmer in naher Zukunft noch nicht auf dem Plan. Aber fangen wir erst einmal mit der Entstehung der 3D-Bilder an.

Zwei Blickwinkel

Wie wir im ersten Teil dieser Wissensserie gelernt haben, kann ein Mensch auch mit nur einem Auge grob die Entfernung von Objekten abschätzen - allein anhand deren Größe, Schärfe, Schattierung, Farbe, Fluchtpunkte und Verdeckung. Genau dasselbe Raumgefühl erhält man durch klassisches Fernsehen.

Wir haben allerdings zwei Augen, mit denen unser Gehirn durch individuelle Ansichten von Objekten eine fantastisch realistische Raumvorstellung ermitteln kann. Basis aller 3D-Technik ist also die Filmaufnahme durch zwei Kameras, die für jedes Auge einen eigenen Blickwinkel einfangen.

Zum Speichern und Verarbeiten dieser Ansichten benötigt man die doppelte Kapazität. Zum Glück ist die Blu-ray so großzügig dimensioniert worden, dass jetzt ein 3D-Film in perfekter Qualität darauf passt. Die auf der Disc miteinander verwobenen Filmbilder werden vom 3D-Blu-ray-Player abwechselnd für jedes Auge mit doppelt so hoher Bildfrequenz wie üblich zum TV-Gerät übertragen.

Dafür müssen Player und TV die neuen Timings nutzen, die in HDMI 1.4 festgelegt wurden. Mit Blu-ray als Quelle wird also eine kompromisslose Full-HD-Qualität geboten.

Anders sieht es bei 3D-TV-Übertragungen aus. Hier konnten nicht auf die Schnelle die Sendekapazitäten verdoppelt und eine neue Empfangstechnik definiert werden. Es werden hier also die zwei 3D-Teile zu einem normalen Full-HD-Bild kombiniert - horizontal (side by side) oder vertikal (top-bottom) gequetscht (siehe Grafik "3D-Quellen").

Dieses Format besitzt nur noch die halbe Auflösung, es kann aber über jeden TVKanal gesendet und mit jeder Set-Top-Box empfangen werden. Der einzige Trick, den 3D-fähige Set-Top-Boxen erlernen können, ist, dass die Kennzeichnungen (Flags), die passend zum 3D-Format gesendet werden, in Signalkennzeichen für HDMI umgewandelt werden. Der Fernseher schaltet dann automatisch in den richtigen 3D-Modus, sobald ein 3D-Sender eingeschaltet wird.