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Praxis/Wissen

3D-TVs

Autor: Roland Seibt • 10.11.2010 • ca. 2:05 Min

Optimierte 3D-Illusion ...

Optimierte 3D-Illusion

3D-Illusion
Ein Bildschirm, drei Dimensionen
© Video Homevision

Hat ein 3D-TV die Filme entgegengenommen, muss er nur noch dafür sorgen, dass jedes Auge das richtige Bild erreicht. Wird dabei die Shuttertechnik verwendet, verdoppelt er die Bildfrequenz und stellt die Bilder für die Augen hintereinander zweimal dar, damit sie nicht flimmern. Aus den 24 fps (frames per second) eines Blu-ray-Films werden so 96.

Extrem präzise muss der Fernseher gleichzeitig über Infrarotsignale der Shutterbrille signalisieren, wann sie welches Auge zu öffnen und zu schließen hat. Schon ist die 3D-Illusion perfekt. Zumindest fast perfekt, denn tatsächlich haben 3D-TVs mit den Effekten des enormen Lichtverlustes, mit Flimmern wegen langer Schwarzphasen zwischen dem Bildaufbau oder mit Flackern des Außenlichts zu kämpfen.

Die Polarisationstechnik könnte da Vorteile bieten, sie ist aber im Vorfeld verteufelt worden, da sie für jedes Auge nur die halbe Bildauflösung darstellt. Auf jeder Display-Zeile ist abwechselnd ein Polarisationsfiler aufgebracht, so dass sie durch eine preiswerte Polfilterbrille nur auf ein Auge strahlt.

Leider ist das extrem präzise Aufbringen der Filter auf das LCD-Panel etwas kostspielig, dafür kosten 3D-Brillen nur einen kleinen Bruchteil dessen, was für ein Shuttermodell zu zahlen ist. Die Demonstrationen des Herstellers LG, der Sky in England bereits viele Polarisations-3D-TVs für Sportsbars verkauft hat, zeigen, dass der Auflösungsverlust sich weniger störend auswirken könnte als die Probleme der Shuttertechnik.

Shutter oder Polfilter
Shutter oder Polfilter
© Video Homevision

Wir sind jedenfalls gespannt auf unseren ersten richtigen Labortest eines 3D-TVs mit Polarisation.

Die Tiefe -Ein Bildschirm, drei Dimensionen

Die beiden Grafiken verdeutlichen den Trick, mit dem ein 3D-Fernseher Tiefen-Informationen vor-gaukelt. Sind die Teilbilder für das rechte und linke Auge deckungsgleich, nimmt der Zuschauer es auf der Mattscheibe wahr.

Gehen die Bilder auseinander, so dass die Augen mehr geradeaus schauen, entfernt sich das Objekt (links). Tauschen die abgebildeten Ansichten ihre Position, beginnt man leicht zu schielen, und das Objekt scheint vor dem Bildschirm zu stehen (rechts).

Technikvergleich -Shutter oder Polfilter

Blu-ray und TV-Sender
Blu-ray und TV-Sender
© Video Homevision

3D-TV-Geräte nutzen Shuttertechnik oder Polarisation, um jedem Auge sein eigenes Bild zuzuspielen. Bei Shutterbrillen (oben) werden die beiden Bilder nacheinander erzeugt, wobei das Display extrem schnell reagieren muss.

Polarisierende Panels (unten) zeigen das komplette 3D-Bild stabil an und nutzen dabei eigene Bildzeilen für das rechte und linke Auge.

3D-Quellen -Blu-ray und TV-Sender

3D-Blu-rays (oben) speichern die Ansicht für das zweite Auge als neuen integrierten Datenstrom. Der Player errechnet daraus zwei Filmbilder, die er hintereinander (1080p48) zum TV schickt.

Die TV-Sendetechnik (unten) leistet sich die dafür nötige doppelte Bandbreite nicht. 3D-Teilbilder werden entweder horizontal (side by side) oder vertikal (top-bottom) zusammengestaucht.

Dimensionalisierung -3D aus jedem 2D-Signal

3D aus jedem 2D-Signal
3D aus jedem 2D-Signal
© Video Homevision

Nach einer momentan heiß diskutierten Technik stellen einige 3D-TV- Modelle jegliches Quellmaterial dreidimensional dar. Äußerst komplexe Algorithmen in den Geräten versuchen dabei, eine Tiefenstaffelung des normalen 2D-Bildes zu erkennen.

Nimmt man eine Vielzahl von räumlichen Hinweisen zusammen (etwa Unschärfe, Mattheit, Verdeckung, Objektgröße, Bewegungsgeschwindigkeit etc.), kann das erstaunlich gut funktionieren, jedoch niemals fehlerfrei eine echte 3D-Quelle ersetzen.