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Der Gewinner für den besten Film bei den Oscars

Parasite: Blu-ray-Kritik zum großen Oscargewinner

Der koreanische Thriller Parasite räumt bei der Oscarverleihung 2020 ganz groß ab. Wir verraten in unserer Kritik, was den Film so besonders macht.

Autor: Konstantin Grassl • 10.2.2020 • ca. 2:40 Min

Parasite Film
Bei Zuschauern und Kritikern gleichermaßen beliebt: Der koreanische Thriller Parasite.
© Koch Media

Sechs Oscar-Nominierungen, Sieger bei den Golden Globes und Palm d'Or-Gewinner in Cannes – kaum ein anderer Film wurde in den vergangenen Monaten derart gefeiert wie Parasite. Umso erstaunlicher: Bei dem Thriller von Regisseur Bong Joon Ho handelt es sich nicht um eine große Hollywoodproduktion, ...

Sechs Oscar-Nominierungen, Sieger bei den Golden Globes und Palm d'Or-Gewinner in Cannes – kaum ein anderer Film wurde in den vergangenen Monaten derart gefeiert wie Parasite. Umso erstaunlicher: Bei dem Thriller von Regisseur Bong Joon Ho handelt es sich nicht um eine große Hollywoodproduktion, sondern um einen Film aus Südkorea.

Noch vor seinem Erscheinen im Heimkino (DVD, Blu-ray, 4K UHD) am 05. März, verraten wir Ihnen schon jetzt alles, was sie über den Film und seinen Disc-Release wissen müssen. ​

Handlung

In einer kleinen, heruntergekommenen Kellerwohnung versucht sich die Familie Kim irgendwie über Wasser zu halten. Sowohl Vater Ki-taek, Mutter Chung-sook, Sohn Ki-woo und Tochter Ki-jung sind arbeitslos. Das WLAN zapfen sie von ihren Nachbarn an, ein wenig Geld verdienen sie sich gemeinsam mit dem Falten von Pizzakartons dazu.

Klar, dass der junge Ki-woo in dieser Lage nicht lange fackelt, als ihm ein Freund die Stelle als Nachhilfelehrer bei einer reichen Familie in Aussicht stellt. Nachdem er zuerst die naive Hausherrin Frau Park von seinen eigenen Fähigkeiten überzeugt hat, sieht Ki-woo in dem wohlhabenden Unternehmer-Haushalt schnell die große Chance für seine eigene Familie.

Parasite Kamera Thriller
Spannend bis zum Schluss: Der koreanische Thriller Parasite bietet zahlreiche, clevere Wendungen.
© Koch Media

Als erstes preist Ki-Woo den Parks seine Schwester unter dem Pseudonym Miss Jessica als erfahrene Kunsttherapeutin für den aufgedrehten Sohn der Unternehmerfamilie an. Doch damit nicht genug: Um auch noch den Vater als Fahrer und die Mutter als Haushaltshilfe in der schicken Luxusvilla unterzubringen, schrecken die Kims auch vor der Sabotage der bis dahin angestellten Bediensteten nicht zurück.

Arm gegen Reich?

Es lässt sich viel hineinlesen in die Geschichte von Parasite: Etwa in das soziale Ungleichgewicht, das vor allem durch den Szenendesigner Lee Ha-jun und dessen Gegenüberstellung der maroden Kellerwohnung der Kims und des architektonischen Prachtbaus der Parks immer wieder allzu deutlich wird. Oder in den geringschätzigen Blick der Reichen auf die Armen. Oder sogar in den allgemeinen Zustand des Kapitalismus und den Menschen in diesem System.

All diese gesellschaftspolitischen Themen sind sicher auch ein Grund dafür, warum Parasite von den Kritikern so gelobt wurde. Man kann all diese ambitionierten Interpretationen aber auch getrost beiseitelassen. Bong Joon Hos Film funktioniert nämlich auch ganz hervorragend ohne irgendeinen bemüht herbeigeredeten Subtext.

Jede der auftretenden Figuren ist eigenständig und in sich interessant, der gesamte Cast spielt hervorragend. Dazu ist die Handlung vom Beginn bis zum krönenden Schluss absolut clever durchdacht und bietet dabei zahlreiche unvorhergesehene Wendung, die viel zur anhaltenden Spannung beitragen.

Bild und Ton

Nicht nur die Story von Parasite ist durchgehend fesselnd, auch die technische Umsetzung auf der Disc ist wunderbar gelungen. In Sachen Sound gibt es zwar kein Effektgewitter, die deutsche Synchronisation bildet die Charaktere in den Dialogen jedoch sehr gut ab. Das schafft beileibe nicht jede Hollywood-ferne Übersetzung derart gut.

Parasite Film Kamera
Kameramann Hong Kyung-po liefert mit seinen Einstellungen in Parasite absolut herausragende Arbeit ab.
© Koche Media

Erst beim Bild zeigt der koreanische Thriller dann aber seine ganze technische Pracht. Die Kamerafahrten von Hong Kyung-po sind in ihrer Eleganz absolut makellos und stellen ein weiteres Highlights des Films dar. Ergänzt wird das Ganze durch das stets perfekt gesetzte Licht und das großartige Color-Grading. Dabei bildet die Disc sowohl Farben, als auch Kontraste sehr gut ab. Die Körnung der Disc ist dabei angenehm dezent gehalten, auch wenn Bildruhe und Schärfe vermutlich der einzigen optischen Aspekte sind, die bei Parasite nicht auf Referenzniveau liegen.

Fazit

Parasite ist ein herausragender Film der unter anderem mit Drama, Komödie und Thriller verschiedenste Genres wunderbar zusammenwirft und sich das anhaltende Lob von Fans und Kritikern absolut verdient hat. Auch der Disc-Release steht hinter dem hohen Niveau nicht zurück, sondern bildet gerade die großartigen Bilder des Films (fast) ohne Makel ab.

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