Online-Aktivierung ausgetrickst: So umgehen Sie den Internetzwang
Eine Zwangsaktivierung über das Internet ist bei immer mehr Programmen erforderlich, will man sie auf dem eigenen Rechner installieren. Doch das scheinbar ausgeklügelte Kopierschutzsystem hat gravierende Lücken, wie der nachfolgende Bericht aufdeckt.

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Eine Zwangsaktivierung über das Internet ist bei immer mehr Programmen erforderlich, will man sie auf dem eigenen Rechner installieren. Doch das scheinbar ausgeklügelte Kopierschutzsystem hat gravierende Lücken, wie der nachfolgende Bericht aufdeckt.Die Zeiten, als man ein Programm einfach so auf...
Eine Zwangsaktivierung über das Internet ist bei immer mehr Programmen erforderlich, will man sie auf dem eigenen Rechner installieren. Doch das scheinbar ausgeklügelte Kopierschutzsystem hat gravierende Lücken, wie der nachfolgende Bericht aufdeckt.
Die Zeiten, als man ein Programm einfach so auf seinem Rechner installieren konnte, scheinen vorbei zu sein. Immer öfter verlangen Hersteller höherwertiger Software eine Online-Aktivierung - und das zwangsweise. Wer sich verwehrt, kann die Software gar nicht oder nur eine beschränkte Zeit lang nutzen. Anders als etwa bei der Produktregistrierung wird bei der Online-Aktivierung aus der Seriennummer und den Hardwaremerkmalen des PCs ein Installationsschlüssel errechnet. De facto ist die Software dann fest mit dem PC verbunden, auf dem sie installiert wurde. Die Hersteller wollen verhindern, dass man eine Software auf mehreren Rechnern installiert. Unüblich ist so ein solche Vorgehensweise nicht, im professionellen Umfeld ist sie seit vielen Jahren gang und gäbe. Doch nun schwappt die Welle auf den privaten Bereich über. Einer der Vorreiter war dabei Microsoft, die schon mit XP erstmals eine Windows-Produktaktivierung (WPA) einführten. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Methoden zum Umgehen dieses Schutzes bekannt wurden.
Viele davon konnte Microsoft über Updates verhindern, doch der Trick mit sogenannten Volumenlizenzen klappt häufig immer noch. Da Microsoft vielen Firmen nicht zumuten will, Hunderte bis Tausende Arbeitsplatzrechner jeweils einzeln zu aktivieren, wurden XP-Volumenlizenzen speziell für Firmenkunden freigegeben. Hier ist die WPA abgeschaltet. Das machen sich mitunter Mitarbeiter zunutze, die das Betriebssystem mit dem Volumenlizenz-Schlüssel ihres Arbeitgebers auf dem Privatrechner installieren. Auch im Internet werden solche Versionen zum Download angeboten - illegal sind beide Vorgehensweisen.
Windows 7 ausgetrickst
Mit Windows 7 hat Microsoft nicht nur Optik, Funktionalität und Handhabung deutlich verbessert, auch beim Kopierschutz hat man die Daumenschrauben angezogen. Wie schon PCgo 2/10 berichtete, gelang es der Crackerszene die verschärfte Online-Aktivierung auszuhebeln. Einige Tools wie der Vista 7 Slic Loader, der in Cracker-Foren zum Download angeboten wird, erfordern vom Anwender keinerlei Kenntnisse, man klickt nur auf "Install", startet den Rechner neu und schon ist Windows 7 aktiviert. Über 70 ähnliche Programme sind derzeit im Umlauf. Inzwischen hat man bei Microsoft das Problem erkannt. Noch im Februar sollte ein Update für Windows 7 erscheinen, das diese Tools wirkungslos machen soll.

Bei gefälschten Windows-7- Versionen soll dann der Desktop-Hintergrund schwarz werden, wobei Desktop-Icons, Gadgets oder Verknüpfungen bestehen und aktiv bleiben. Durch regelmäßig wiederkehrende Erinnerungen sollen die Benutzer illegaler Windows-7-Lizenzen gewarnt werden. Immerhin soll ein gefälschtes Betriebssystem voll funktionsfähig bleiben. Neu ist, dass nach dem Update Windows 7 erstmalig auch bei ehrlichen Kunden alle 90 Tage die Echtheit überprüft - auch wenn es schon einmal erfolgreich aktiviert wurde. Beim Vorgänger Windows Vista war dies nur bei größeren Änderungen an der Hardware nötig. Das könnte bei so manchem Anwender für eine unliebsame Überraschung sorgen, wenn sich Windows 7 nach monatelanger und später auch jahrelanger Nutzung - aus welchen Gründen auch immer - plötzlich für gefälscht erklärt. Doch es gibt einen einfachen Weg, die neue Schutzmaßnahme zu verhindern: Man installiert das betreffende Update erst gar nicht. Auch ehrliche Kunden, denen die wiederholte Überprüfung ihres Systems suspekt ist, müssen dazu nur die automatischen Updates in der Systemsteuerung abschalten und auf "manuelles Installieren" umstellen, siehe Bild. Fazit: Wer ein illegales Windows 7 besitzt, kann es ohne viel Mühe auch weiterhin verwenden. Der vermeintliche Nutzen des Updates, für das Microsoft sogar eine eigene Presseerklärung verfasst hat, muss deshalb in Frage gestellt werden.