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Künstliche Intelligenz - Der Geist in der Maschine

Von denkenden Maschinen wimmelt es nur so in der Science Fiction Literatur. Doch gibt es sie irgendwann wirklich? Die Frage, ob und wie Computer und Roboter jemals eine dem Menschen ähnliche Intelligenz erreichen können - oder diese gar übertreffen - entzweit Philosophen und Wissenschaftler.

Autor: Klaus Manhart • 18.2.2011 • ca. 1:55 Min

Künstliche Intelligenz - Der Geist in der Maschine
Künstliche Intelligenz - Der Geist in der Maschine
© WEKA Media Publishing GmbH
Inhalt
  1. Künstliche Intelligenz - Der Geist in der Maschine
  2. Physikalische Symbolsystemen
  3. IT-Verarbeitungsparadigma
  4. Der Turing-Test

Der Computer HAL in Stanley Kubricks Science-Fiction-Klassiker 2001, der Androide Data aus Star Trek oder der goldige Star-Wars-Protokolldruide C3PO - die Filmwelt ist voller intelligenter, künstlicher Geschöpfe. Dass sie wirklich einmal die Erde bevölkern, ist nicht sehr wahrscheinlich. Doch vie...

Der Computer HAL in Stanley Kubricks Science-Fiction-Klassiker 2001, der Androide Data aus Star Trek oder der goldige Star-Wars-Protokolldruide C3PO - die Filmwelt ist voller intelligenter, künstlicher Geschöpfe. Dass sie wirklich einmal die Erde bevölkern, ist nicht sehr wahrscheinlich. Doch viele Wissenschaftler sind überzeugt, dass es eines Tages in anderer Form Cyborgs, Androiden und denkende Maschinen geben wird.

Einfache Vorformen dieser intelligenten Wesen sind bereits in der Realität angekommen. Roboter und KI-Systeme vollbringen Leistungen, die viele als intelligent und kreativ einstufen.

Schachcomputer beispielsweise überraschen ihre eigenen Erzeuger mit genialen Zügen, Roboter führen selbstständig komplizierte Aufgaben aus, Expertensysteme stellen medizinische Diagnosen und sprachverstehende Systeme werden als Psychotherapeuten eingesetzt. In vielen sensiblen Bereichen des täglichen Lebens - wie dem Autopiloten im Flugzeug - sind wir schon abhängig von den Fähigkeiten "intelligenter" Software und verlassen uns auf sie.

Zwar sind diese Programme auf dem Weg zu wirklicher Intelligenz kaum weiter als der berühmte Mondfahrer beim Ersteigen eines Baumes. Doch die technische Entwicklung schreitet gewaltig voran. Experten sagen voraus, dass wir in dieser oder der nächsten Generation Computer erleben werden, die ähnlich intelligent oder sogar intelligenter sind als der Mensch. Wie das gehen soll - darüber wird allerdings heftig gestritten.

Das Grunddilemma besteht in der Frage, ob sich menschliche Intelligenz überhaupt in einem künstlichen Gebilde wie einem Computer reproduzieren oder übertreffen lässt. Kann eine Maschine also prinzipiell denken und eine Intelligenz oder vielleicht gar ein Bewusstsein oder Gefühlsleben entwickeln?

Denken als Informationsverarbeitung

autopilot, flugzeug
Bereits heute vertrauen wir unser Leben Vorstufen intelligenter Software wie dem Autopilot im Flugzeug an.
© PC Magazin

Diese Frage hat zu einer endlosen Debatte unter Philosophen, Mathematikern und Computerwissenschaftlern geführt. Der Streit entzündet sich an den Begriffen "Denken" und "Intelligenz". Bis heute ist darüber, was menschliche Intelligenz genau ausmacht, wenig bekannt. Zumindest weiß man heute, dass Intelligenz kein monolithischer Block ist, sondern ein Mosaik aus einer Vielzahl von Einzelfähigkeiten und Prozessen.

Unter Informatikern und Mathematikern verbreitet ist die Auffassung, dass Denken berechenbar ist. Nach Ansicht dieser "Komputionalisten" gehören geistige Prozesse wie Sprachverstehen, Lernen oder Entscheiden zur Menge der berechenbaren Probleme.

Damit ist Denken nicht notwendigerweise ein spezifisch menschliches Vermögen: Statt im Gehirn lassen sich unter dieser Prämisse Denkprozesse auch im Rechner nachbauen. Ein grundsätzlicher Unterschied besteht zwischen menschlicher und maschineller Intelligenz nicht. Im Prinzip ist das Hirn einfach ein digitaler Computer und der Geist ein Computerprogramm.

Was genau beim Denken berechnet wird, sind Informationen: "Denken ist Informationsverarbeitung" lautet das zentrale Glaubenscredo vieler KI-Forscher, also eine Art "Rechnen mit Symbolen". Historisch geht diese Auffassung auf den englischen Philosophen Thomas Hobbes (1588-1679) zurück, der Denken als geistigen Diskurs betrachtet, der wie lautes Diskutieren oder Rechnen mit Papier und Bleistift geschieht, nur innerlich.