Intelligente Lautsprecher-Konzepte
Canton kann auch anders: Statt nur Stand- und Regalboxen anzubieten, baut der deutsche Lautsprecher-Spezialist seine Pro-House-Linie mit Einbaulösungen für Wand und Decke immer weiter aus. Sogar Outdoor-Beschallungen lassen sich damit klangstark realisieren.

Der Boden aus Echtholzparkett spannt sich über ein riesiges Wohnzimmer mit integrierter Essküche. Die glatt verputzten Wände strahlen blütenweiß wie die Oberhemden aus einer Waschmittelwerbung. Neben einer Eckcouch mit Bezug aus weißem, anilingefärbtem Kalbsleder finden sich im ganzen Raum nu...
Der Boden aus Echtholzparkett spannt sich über ein riesiges Wohnzimmer mit integrierter Essküche. Die glatt verputzten Wände strahlen blütenweiß wie die Oberhemden aus einer Waschmittelwerbung. Neben einer Eckcouch mit Bezug aus weißem, anilingefärbtem Kalbsleder finden sich im ganzen Raum nur wenige ausgesuchte Möbelstücke, die beinahe wie Skulpturen wirken.Modernes Wohnen tangiert bisweilen die Grenzen zur Kunst - zur gestalterischen wohlgemerkt, denn Musik und Filmkunst lassen sich mit einem solchen puristischen, anspruchsvollen Wohnstil nur schwer verbinden. Vor allem die gewöhnlich recht klobig ausgeführten Lautsprecherboxen wirken in einem solchen Ambiente zwangsläufig wie Bremsklötze auf dem Weg zur vollendeten Wohnkultur.Auch viele Hi-Fi-Hersteller haben das inzwischen erkannt und bieten daher Einbau-Lautsprecher an. In den vergangenen Jahren machten gerade die deutschen Anbieter auf diesem vielversprechenden Terrain mächtig Boden gut.
Design-Anspruch - neu definiert
Canton kennt man seit fast 40 Jahren nicht nur für naturgetreuen Klang. Die Hessen standen mit ihren Gehäusen, die sich durch markante Rundungen an den Ecken auszeichnen, lange Zeit auch für anspruchsvolles Design. Im 21. Jahrhundert setzen viele, vorwiegend gut betuchte Musik- und Heimkino-Liebhaber eine hohe Designqualität mit einer gewissen Unsichtbarkeit der Wiedergabetechnik gleich. Inzwischen setzt sich auch hierzulande der Einbautrend, der in den USA schon lange grassiert, immer mehr durch.Damit tun sich für die Lautsprecher-Hersteller neue Betätigungsfelder auf, und es verwundert nicht, dass Canton als deutscher Branchen-Primus auf diesem Feld schon lange bestens aufgestellt ist. Gerade hat die Marke ihr Pro-House-Programm renoviert, das Verstärkung durch die neue 800er-Serie (zwischen 160 und 240 Euro) erhält.Jetzt verbinden sich Unauffälligkeit und modernste Chassis-Technik zu einem Klangerlebnis, das sich nach Aussage von Entwicklungs-Chef Frank Göbl nicht hinter konventionellen Canton-Boxen der beliebten Chrono-Serie verstecken muss.

Doch während ein 5.1-System dieser Baureihe einiges an Fläche im Wohnzimmer beansprucht und Blicke auf sich zieht, lassen sich die Einbau-Lautsprecher der Pro-House-Serie samt Subwoofer in den Wänden beziehungsweise in der Decke verstecken - oder zumindest dezent an der Wand aufhängen.
Technologie-Transfer
Wer richtig hoch hinaus möchte, profitiert davon, dass Canton bei den Chassis der neuen Serie auf die bewährte, selbstentwickelte Alu-Mangan-Kalotte für den Hochtonbereich und die üblichen Aluminium-Konus-Membranen für Mitten und Bässe zurückgreift. Auch die Frequenzweichen, die für diese Lautsprecherkategorie außergewöhnlich aufwendig ausgeführt sind, folgen in der tonalen Abstimmung dem gleichen Klangbild wie alle Canton-Boxen.Dadurch gibt es neben Wandaufhängung, -einbau und Decken-Integration für besonders anspruchsvolle Musik- und Heimkino-Fans noch eine weitere Spielart: Wer bestmögliche Stereo-Abbildung mit scharfem Fokus plus letzten Klangnuancen wünscht, aber trotzdem nicht die Harmonie seines gesamten Wohnzimmers seinem Surround-System opfern möchte, stellt vorne zwei normale Lautsprecherboxen auf und ergänzt sie durch zusätzliche Einbau-Lautsprecher.

Mit der Pro-House-Serie lassen sich der Center unter dem Bildschirm in der Wand verstecken, der Subwoofer an der Seitenwand aufhängen und die Surround-Boxen in der Decke unterbringen.
Gut gemixt
Eine derartige Anlage erfüllt höchste Anforderungen an die Wohnraumverträglichkeit, ohne dem Heimkino-Fan allzu große Klangkompromisse abzunötigen. Beim Musikhören löst sich der Klang von den beiden Lautsprecherboxen und erzeugt die Illusion einer großen Bühne.Wenn der Besitzer im Heimkino-Betrieb zu den beiden frei stehenden, konventionellen Hauptlautsprechern die versteckten Zusatzboxen hinzuschaltet, erscheinen Dialoge mit einem Mal wie "angenagelt" auf dem Bildschirm respektive der Leinwand, selbst wenn man nicht den in der Stereo-Wiedergabe so begehrten Platz im Zentrum des Stereo-Dreiecks ergattert hat. Das ist ein Verdienst des unsichtbaren Center-Kanals.
Zudem erzeugen die perfekt in die Wohnlandschaft integrierten Surround-Speaker ein weiträumiges, lückenloses 360-Grad-Klang-Panorama. Diese Art von Teamplay können reine Einbauspezialisten beim Kunden nicht in die Waagschale werfen. Hier profitiert Canton von seiner Kompetenz als Vollausstatter in Sachen Lautsprechern.
Mehr Spaß mit sattem Bass
Oftmals ist es nicht möglich, die Lautsprecher in der Wand zu versenken. Eine Totalrenovierung ist meist zu aufwendig, und in Deutschland bestehen die Häuser anders als in Amerika auch nicht aus Holz.Für solche Fälle bieten sich die ausgesprochen kompakten, aber durchaus klanggewaltigen OnWall-Speaker an, die sich in ihrer dezenten Wandhalterung sogar auf den Hörplatz ausrichten lassen. Diese unauffälligen Winzlinge können trotz modernster Chassis-Technik mit ihren kleinen Tief-/Mittelton-Membranen und eingeschränktem Gehäusevolumen trotz perfekt abgestimmter Bass-Reflex-Öffnungen keine richtig tiefen Bässe produzieren.Abhilfe schafft der nur 15,5 cm hohe Downfire-Subwoofer ASF 75 SC. Diese aktive Bass-Einheit lässt sich nahezu überall platzieren und sorgt für ein solides Tieftonfundament, das ausgewachsenen Hi-Fi-Anlagen nicht nachsteht.Anders als konventionelle Subwoofer kann der Besitzer den ASF 75 SC nicht nur am Boden unter einem Beistelltisch verschwinden lassen, sondern die ganze Einheit auch an der Wand aufhängen. Eine entsprechende Halterung gehört zum serienmäßigen Lieferumfang. In Wandfarbe gestrichen, fällt der leistungsfähige Bassmacher damit nicht auf. Canton setzt auch hier auf eine leichte, aber steife Alu-Membran.

Als sinnvolle Ergänzung empfehlen sich insbesondere auch die Zwei-Wege-Kompakt-Lautsprecher Canton Plus Media 3, die mit ihren integrierten 2 x 20 Watt starken Endstufen ohne externe Verstärker auskommen. Damit eignen sich die kleinen Kraftzwerge auch perfekt als Computermonitore im Arbeitszimmer oder für das Zusammenspiel mit direkt angeschlossenen MP3-Playern.
"Ode Toilette" gefällig?
Wer sein Esszimmer unsichtbar beschallen möchte oder im Badezimmer Wert auf eine "Ode Toilette" legt, der wird bei den InCeiling-Lösungen fündig. Trotz aller Kompaktheit verlangen die Lautsprecher der neuen 800er- oder der bewährten Classic-Serie keine faulen Klangkompromisse. Das gilt insbesondere für die neue Baureihe, bei der die hochwertigen Kunststoff-Chassis durch noch leistungsfähigere Hoch- und Tief-Mitteltöner aus Aluminium ersetzt werden. Diese koaxial aufgebauten Lautsprecher verlangen Einbauöffnungen zwischen 15 und 28 Zentimetern und lassen sich dank cleverer, leicht zugänglicher Arretierungen gut handhaben. Das Abstrahlverhalten wurde speziell für den Einsatz in der Decke optimiert. Um die Abbildung und die Hochtonwiedergabe zu verbessern, lassen sich die schwenkbar im Zentrum des Tief-/Mitteltöners angebrachten Hochtonkalotten auf den Hörplatz ausrichten.

Da nicht jeder überall zwei Lautsprecher pro Raum einsetzen möchte, bietet Canton den InCeiling 865 DT mit gemeinsamem Tief-/Mitteltöner und doppelten Hochtönern an. Dieser Technikkniff verspricht einen verblüffenden Stereo-Effekt aus nur einem 20,4 cm großen Decken-Einbaulautsprecher. Gegenüber den kleinen runden InCeiling-Lautsprechern wirken die Vertreter der InWall-Serie reichlich konventionell - etwa so wie ein üblicher Zwei-Wege-Lautsprecher, dessen Gehäuse hinter der Schallwand entfernt wurde. Doch mit einem solchen "Striptease" ist es für die Entwickler um den akustischen Vordenker Frank Göbl keinesfalls getan. Wie bei den Decken-Schallwandlern erfordert die nahtlose Integration in eine große, ebene Fläche eine komplette Neuabstimmung. Dazu verwendet das Team um Göbl nicht nur aufwendige Computersimulationen der neuesten Generation, sondern auch riesige Holzkonstruktionen, die den Effekt der in Decken und Wänden gegebenen endlosen Schallwand simulieren.
Die Frequenzweichen selbst sind zwar anders abgestimmt, um dem Einsatzzweck Rechnung zu tragen, aber insbesondere bei der neuen 800er-Serie ebenso aufwendig berechnet und bestückt wie die Pendants der legendären Canton-Boxen.Apropos Boxen: Selbst in der freien Natur braucht kein Klangliebhaber auf den natürlichen, feinauflösenden Klang der Marke aus dem Taunus zu verzichten. Das Programm der InWall-, InCeiling- und OnCeiling- Modelle wird abgerundet durch acht Outdoor-Boxen der Plus- und Pro-Serie.