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Spiegellose Systemkamera

Fujifilm X-T2: Parameter-Einstellungen (JPEGs)

Autor: Karl Stechl • 10.1.2018 • ca. 2:15 Min

JPEGs aus der Kamera oder RAW-Modus als Standard? Bei filigranen Motiven wie z. B. Blattwerk kann man durch externe Verarbeitung der RAW-(RAF-) Dateien in Photoshop oder Lightroom eine höhere Detailschärfe erreichen als mit JPEGs aus der Kamera. Unter- oder überbelichtete Aufnahmen lassen si...

JPEGs aus der Kamera oder RAW-Modus als Standard? Bei filigranen Motiven wie z. B. Blattwerk kann man durch externe Verarbeitung der RAW-(RAF-) Dateien in Photoshop oder Lightroom eine höhere Detailschärfe erreichen als mit JPEGs aus der Kamera. Unter- oder überbelichtete Aufnahmen lassen sich im RAW-Modus eher retten, und bei Motiven mit hohem Objektkontrast ist man mit RAWs generell besser dran, weil sich mehr Zeichnung in Lichter- und Schattenpartien zaubern lässt. 

Viele JPEGs aus der Fujifilm X-T2 kann man aber direkt verwenden. So machen Sie garantiert nichts falsch, wenn Sie JPEGs und RAWs parallel aufnehmen. Neben unkomprimierten RAWs (ca. 48 MB pro Datei) können Sie übrigens verlustfrei komprimierte verwenden, die nur halb soviel Speicherplatz belegen. 

Wenn Sie auf JPEGs aus der Kamera nicht verzichten wollen, sollten Sie die dazugehörigen Einstellparameter kennen und nötigenfalls modifizieren können. Zum Beispiel die Filmsimulation, die Fujifilm-Variante dessen, was andere Hersteller „Bildstile“ nennen. Die zugrunde liegenden Algorithmen simulieren bekannte Analogfilmtypen wie Provia (Standard-Einstellung), Velvia (lebendig) oder Astia (weich). Weitere wählbare Einstellungen sind Classic Chrome, Pro Negativ Hi, Pro Negativ Standard. Schwarzweiß gibt es auch mit Gelb-, Rot- und Grünfiltersimulation sowie in Sepia-Variante. 

Neu bei der X-T2 ist eine Spielart der SW-Filmsimulation namens Acros. Sie bietet etwas knackigere, schärfere Ergebnisse als die Standardvariante. Tipp: Im SW-Modus ist das gleichzeitige Aufnehmen von JPEGs und RAWs fast ein Muss. Sie sehen im Sucher ein Schwarzweißbild und müssen nicht gedanklich von Farbe nach Schwarzweiß abstrahieren. Die SW-Bilder aus der Kamera sind in vielen Fällen gut bis sehr gut. Dennoch existiert zusätzlich eine RAW-Datei, wenn Sie das Motiv doch lieber in Farbe hätten. Oder wenn Sie zu dem Schluss kommen, dass externe SW-Konvertierung letztlich doch die bessere Wahl ist. 

Übersicht mit Lightroom

Weitreichende Eingriffe ermöglicht die Kamera im JPEG-Modus bei der Tonwertkorrektur. Im Aufnahmemenü finden sich unter „Dynamikbereich“ die Einstellungen DR100, DR200 und DR400. Damit lässt sich die Tonalität in zwei Stufen erweitern; höhere Werte wie 200 und 400 helfen, bei kontrastreichen Motiven, Verluste in Schatten und Spitzlichtern zu vermeiden. Die mögliche DR-Erweiterung ist abhängig von der ISO-Einstellung: Bei ISO 200 ist nur DR100 möglich, bei ISO 400 auch DR200; zwischen ISO 800 und 6400 lässt sich zusätzlich DR400 einstellen.

Alternativ gibt es eine Automatik-Funktion für den Dynamikbereich. Im Bereich der Lichter arbeitet die interne Bildverarbeitung ziemlich gutmütig, während es auf der anderen Seite der Tonwertskala eher mal zum Absturz in zeichnungsloses Schwarz (Clipping) kommen kann. So oder so können Sie die Tonwertkurve für Lichter- und Schattenregionen gezielt anpassen. 

Dazu dienen die Parameter „Ton Lichter“ und „Schattier. Ton“. Ausgehend vom Standardwert (0) lässt sich der Lichter- bzw. Schattenkontrast in jeweils zwei Stufen in Richtung „Weich“ oder „Hart“ justieren. Die „Ton-Lichter“-Einstellung verändert die Tonwertwiedergabe oberhalb des mittleren Grau, während man mit „Schattier. Ton“ festlegt, ab welchem Punkt Schattenbereiche in Schwarz übergehen.

 Da die Kamera ordentlich nachschärft, wurde der Schärfe-Parameter immer wieder auf -2 gestellt, vor allem bei Motiven mit ausgeprägten Hell-Dunkel-Kanten, um Under-/Overshoot-Effekte im Zaum zu halten.