Fotos und Filme in 3D drehen und bearbeiten
3D entspricht dem menschlichen Sehen eher als 2D und vereinfacht daher das Filmen. 3D-Filmen ist ein Hobby, das eine neue Dimension von Realismus und Faszination gerade in der Heimvideografie eröffnet.

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- Funktionsreduktion
- Filmbearbeitung
- Panasonic HDC-SDT750 EG
Wie beeindruckend 3D-Filmen sein kann, haben wir beim Test des Panasonic HDC SDT750 erfahren. Er ist der erste Consumer-HD-Camcorder der 1.000- Euro-Klasse mit 3D-Optik. Dieser 9,5 Zentimeter lange Tubus besteht aus zwei Linsensystemen mit einem Abstand von rund 1,5 Zentimetern, die zwei parallel...
Wie beeindruckend 3D-Filmen sein kann, haben wir beim Test des Panasonic HDC SDT750 erfahren. Er ist der erste Consumer-HD-Camcorder der 1.000- Euro-Klasse mit 3D-Optik.
Dieser 9,5 Zentimeter lange Tubus besteht aus zwei Linsensystemen mit einem Abstand von rund 1,5 Zentimetern, die zwei parallele Bilder aufnehmen und diese auf der Bildebene der normalen Frontlinse scharf abbilden. Als Ergebnis erscheint eine Datei mit zwei fast quadratischen Teilbildern nebeneinander. "Side by Side" nennt das der 3D-Fachmann. Fast alle Marken-TVs der neuesten Generation können das als 3D-Bild interpretieren.
Über eine HDMI-Verbindung zum Fernseher kann man die Szenen der Kamera auch live in 3D betrachten. Doch es existiert bereits günstige Software, die 3D-Szenen zu Filmen zusammenschneidet und als Blu-ray ausgibt.
Bevor die ersten Raumbilder im Kasten sind, müssen die Linsenpaare aneinander angeglichen werden. Das erfordert ein wenig Zeit. Die Schutzkappe des Vorsatzes enthält die Markierungen zum Einstellen. Ein Menü konditioniert das Linsensystem.
Diese Konvergenz-Anpassung hält auch härteren Stößen stand, solange der Vorsatz aufgesteckt bleibt. Wird er jedoch neu angesteckt, ist in jedem Fall eine Kontrolle nötig.
3D-Filmen in der Praxis

Enttäuschend ist zunächst, dass sich mit dem Einschalten der 3D-Funktion die meisten schönen Features der Kamera verabschieden: Der Nutzer kann weder zoomen noch manuell fokussieren. Auch Gesichtserkennung, Blendenjustage und parallele Fotografie mit 12 Megapixeln fallen weg.
Sogar die intelligente Automatik, die dem Filmer sonst vorschreibt, ob er im Portrait- oder Nachtmodus zu filmen hat, verabschiedet sich. Der Automatik helfen nur noch der Weißabgleich, der Wackelschutz und eine Gegenlichtfunktion - weit unten im Menü.
Die enge Parallaxe erzeugt streng genommen ein etwas anderes 3D, als es der Mensch mit seinen 6,5 cm Augenabstand gewohnt ist. Da muss der Prozessor beim Errechnen der Bilder noch ein wenig tricksen. Das Ergebnis ist erstaunlich räumlich.
Begeisterung bei den Gefilmten ist vorprogrammiert. In Beispielpräsentationen befanden nur zwei Damen, die Aufnahmen verfälschten die Realität: Sie seien eindeutig zu füllig abgebildet. Wie Pappkameraden dargestellt sahen sich einige männliche Zuschauer.

Für diesen Eindruck, der bisweilen auch in Kinoproduktionen auftaucht, gibt es einen Grund: Die freistellende Tiefenschärfe steigt mit der Brennweite. Werden Hintergründe auf kleinem Betrachtungsraum schnell unscharf, steht das 3D-Objekt unnatürlich freigestellt vor einem unscharfen Raum - ohne dass sich das Auge anstrengen müsste, wie es das im wahren Leben tut.
Dort fokussiert es ein bestimmtes, meist näheres Objekt und vernachlässigt die Wahrnehmung des unscharfen Hintergrundes, der doppelt erscheint. Probieren Sie es mal aus.
Der Raumeffekt mit dem cleveren Panasonic-Vorsatz funktioniert besonders gut aus kurzen Distanzen zwischen 50 cm und drei Metern. Der Konvergenzpunkt, bei dem der Tiefeneindruck der Bildebene der Mattscheibe entspricht, liegt bei rund zwei Metern. Alles, was näher liegt, scheint aus dem Bildschirm in den Raum zu ragen.