Funktionsreduktion
- Fotos und Filme in 3D drehen und bearbeiten
- Funktionsreduktion
- Filmbearbeitung
- Panasonic HDC-SDT750 EG
Alles gut dank Automatik ...
Alles gut dank Automatik

Wer etwas Praxis gesammelt hat, erkennt, dass die Funktionsreduktion akzeptabel ist: Die Automatiken arbeiten gut genug, um zahlreiche gute Takes in den Kasten zu bekommen. Und die angenehm weitwinklige Festbrennweite zwingt den Filmer zwar häufig ans Motiv heran, verhindert im Zusammenspiel mit dem Stabilisator aber auch Verwackeln.
Der größte Vorteil: Durch den Verzicht auf das Zoomen erübrigt sich eine ständige Konvergenz-Anpassung. Durch Zoomen verändert sich die Brennweite und damit subjektiv der Abstand des Objekts vom Betrachter - und damit sein räumlicher Bezug. Der Mensch reagiert sehr empfindlich auf eine spontane Änderung dieser Bezüge, etwa bei einem Schnitt im Film.
Die Profis kämpfen mit dieser Materie bei jeder Kinoproduktion, Spezialisten verbreiten komplexe Theorien. Manche Zuschauer fühlen sich dadurch unwohl. Das ändert sich bei der Arbeit mit dem Panasonic-Vorsatz: Der Filmer muss schlicht aufs Objekt zugehen, wenn er es näher filmen will - und damit bleiben die Konvergenzen gewahrt. Die Anschlüsse der Szenen sind stimmig.

Als Phänomen bei der Betrachtung eigener Aufnahmen mit Shutterbrille am 3D-Monitor erwies sich der Umgang der menschlichen Sinne mit Bildrauschen. Die teilweise bei In-door-Sequenzen und vor allem bei Schwachlicht deutlich sichtbaren Rausch-Artefakte stören Zuschauer bei 3D kaum wesentlich weniger.
Auch ihre Bereitschaft, Wackler zu akzeptieren, steigt enorm. Verzitterte Bilder werden plötzlich ohne Weiteres hingenommen. Auch Klagen über Unschärfen blieben aus. Im Gegenteil, das 3D-Bild wirkte sehr detailreich, dabei ist die Horizontal-Auflösung doch eben mal schnell um die Hälfte reduziert. Es scheint fast so, als mache 3D die Filmaufnahme im Amateurbereich einfacher.
Unser Fazit lautet daher: 3D verzeiht Fehler beim Filmen.
Auch der Trend zu Filmaufnahmen mit großen Chips wie beispielsweise mit Spiegelreflex-Fotoapparaten wird von 3D umgekehrt. Unnatürlich eingeengte Schärfentiefe-Bereiche werden in 3D zur Qual. Schließlich will sich das Auge befreien und dorthin schauen, wohin es will. Porträtierte Personen, mit offener Blende aufgenommen, stehen im Foto durch ihre Position im Raum ja automatisch frei.

Der 3D-Filmer wünscht sich seine kleinen Chips zurück. Generell ist das Betrachten von selbstgedrehten 3D-Aufnahmen ein großer Spaß - und der Vorsatz reicht völlig aus, um das 3D-Erlebnis zu studieren.
Dass der Surround-Sound automatisch zum 3D-Bild passt, ist ein Trugschluss. Toninformationen von außerhalb des Bildausschnittes wirken eher noch mehr deplatziert als bei 2D-TV. Auch schnitttechnisch ist die Surround-Orgie noch immer ein exotischer Arbeitsbereich. Darum stellten wir in der Praxis das Surround-Mikrofon ab und lieber das zusätzlich wählbare Stereomikrofon ein.
Dennoch ist durch die ungeschickte Anordnung des Objektivs auf der Oberseite nur eine begrenzte Richtwirkung erzielbar. Die Interviews aus ein bis zwei Meter Entfernung klangen recht näselnd. Auch Geräusche im Raum wie Lüfter oder Hintergrundgemurmel werden recht stark mit aufgezeichnet.