Das Network Attached Storage hat sich vom dummen Speichersubsystem zum kleinen Server gemausert. Die Geräte lassen sich über schicke Oberflächen im Browser fast wie ein Windows-Server bedienen.NAS-Speicher bieten Kontingentverwaltung, Mail-Server, automatisches Backup als Quelle und Z...
Das Network Attached Storage hat sich vom dummen Speichersubsystem zum kleinen Server gemausert. Die Geräte lassen sich über schicke Oberflächen im Browser fast wie ein Windows-Server bedienen.
NAS-Speicher bieten Kontingentverwaltung, Mail-Server, automatisches Backup als Quelle und Ziel sowie vieles mehr. Den früher großen Kapazitätsverlust durch RAID-Konfigurationen haben die Hersteller durch eigene Dateisysteme - allesamt auf Linux basierend und somit nicht proprietär - inzwischen stark gemildert. Ein voller Server-Ersatz sind die NAS durch die schwachen CPUs zwar nicht, aber viel sparsamer: Nur rund 30 Watt nimmt eine gute NAS mit vier Festplatten bei Zugriffen auf.
Bei der Wahl der richtigen Speicherbox gilt es vor allem die Zahl der möglichen Festplatten zu bedenken. Ein Gerät mit acht Einschüben kann sich lohnen, wenn zu erwarten ist, dass die Menge der Daten des Unternehmens schnell steigt. Man beginnt mit vier Laufwerken, von denen dann eines ohne Datenverlust ausfallen kann, und legt nach und nach Festplatten nach. Hot Spares können dazu dienen, defekte Laufwerke ohne physischen Eingriff zu ersetzen.
Bei Geräten mit mehreren Netzwerkschnittstellen können diese ebenfalls als Ersatz dienen, bei manchen Herstellern wie Synology aber ohne Managed Switches auch für doppelten Gesamtdurchsatz zusammengeschaltet werden. Die Festplatten setzen auch hier eine Grenze - derzeit in der Praxis bei ca. 150 MByte/s. Noch schneller geht es nur mit SSDs, die aber im Verhältnis zur Kapazität viel mehr kosten. Viele NAS sind durch externe Boxen ohne CPUs oder USB-Festplatten in der Kapazität erweiterbar.

NAS sichert NAS
Ebenso sündteuer sind immer noch die für Server vorgesehenen Enterprise-Festplatten - aber zum Glück gibt es mit NAS-Laufwerken günstigere Alternativen. Auf diese sollte man in jedem Fall setzen, wenn einem die eigenen Daten lieb sind. Billige PC-Festplatten verschleißen in einer NAS schneller, unter anderem, weil ihre Vibrationen sich gegenseitig beeinflussen. Zudem gibt es bei NAS-Drives längere Garantie auf die Hardware.
Generell sind Festplatten aber, auch in einer NAS, Verschleißteile. Daher ist ein Backup der NAS unerlässlich, am besten mit einer zweiten NAS automatisch über Nacht. Dieses Gerät kann dann, etwa durch geringere Redundanz bei den Festplatten, auch kleiner dimensioniert sein. Ein Backup ist allein schon deswegen sinnvoll, weil das Wiederherstellen der Daten einer defekten 4-TByte-Festplatte bei einer im Betrieb befindlichen NAS je nach Gerät mehrere Tage dauern kann. In dieser Zeit kann der Ausfall einer weiteren Platte der Box fatal sein.