Interview zum Deutschland-LAN der Telekom
Die Telekom bietet mit dem neuen Deutschland-LAN eine große Cloud-TK-Anwendung für Geschäftskunden. PC Magazin sprach mit Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden.

PC Magazin: Die Telekom hat mit dem Deutschland-LAN eine große Cloud-Anwendung gestartet. Wo liegen die Vorteile für den Kunden? Dirk Backofen: Es gibt zwei ganz wesentliche Dinge. Der Kunde muss keinerlei Investitionen in Hard- und Software tätigen. Er bekommt eine entsprechende Leistung aus ...
PC Magazin: Die Telekom hat mit dem Deutschland-LAN eine große Cloud-Anwendung gestartet. Wo liegen die Vorteile für den Kunden?
Dirk Backofen: Es gibt zwei ganz wesentliche Dinge. Der Kunde muss keinerlei Investitionen in Hard- und Software tätigen. Er bekommt eine entsprechende Leistung aus dem Netz, die immer up to date ist, mit dem zweiten Vorteil, dass es eine gemanagte Lösung ist. Da ist alles im monatlichen Preis dabei.
Daraus ergibt sich noch ein dritter Vorteil, wenn der Kunde das mit den Kosten vergleicht, die er mit einer bei sich selbst installierten Anlage hätte, kann er in vielen Fällen bis zu dreißig Prozent sparen. Er muss keine Hardware-Kosten aufbringen, und er hat keinerlei zusätzliche Kosten für Personal, das die IT- und TK-Komponenten pflegt und wartet.
PCM: Die ganze Konfiguration erfolgt also über das Netz.
Backofen: Ja, jedes Telefon hat eine feste IP-Adresse, und das Netz weiß, welche Telefonnummer dieser zugeordnet ist. Das unterstützt auch das Thema Security.
PCM: Kümmern Sie sich um die hausinterne LAN-Vernetzung der verschiedenen Komponenten?
Backofen: Ja, das ist aber nicht im Standardangebotspreis enthalten, weil wir bei jedem Kunden unterschiedliche Szenarien vorfinden. Der eine hat alles schon, der andere hat seine LAN-Infrastruktur vor fünf oder acht Jahren gebaut mit Routern und Switches, die noch nicht voice-ready waren. Da muss etwas nachgerüstet werden.
PCM: Werden die Daten verschlüsselt?
Backofen: Punkt eins: Alle Daten werden in Deutschland gehostet. Die Datenübertragung selbst findet ganz normal mit SSL statt. Voice-over-IP ist im Prinzip selbst ein Protokoll, das nicht ohne Weiteres mitgelesen werden kann. Das wird nicht noch einmal zusätzlich verschlüsselt.
PCM: Welches Protokoll ist das?
Backofen: Wir arbeiten mit dem internen Voice-over-IP-Protokoll von Sony Ericson. Der Datentransfer erfolgt dabei nicht über das Internet, sondern über unsere Switching-Center. Für die Sprachverbindung gehen wir nicht ans öffentliche Netz.
PCM: Gibt es Backups?
Backofen: Die Daten der Telefonanlagen sind ständig im Regel-Backup, die vom Hosted-Exchange genauso. Wenn der Kunde für seine Daten vor Ort zusätzlich einen Backup-Service haben möchte, kann er den optional auch erwerben.
PCM: Garantieren Sie eine permanente Verfügbarkeit?

Backofen: Wir erfüllen die Garantien, die im Rahmen der Regelverfügbarkeit in den AGBs stehen. Wenn der Kunde Service-Level-Agreements mit uns abschließen möchten, können wir das machen. Die Verfügbarkeit für dieses Produkt, soll bei der Voice-Seite genauso sein, wie die ISDN-Verfügbarkeit. Der Kunde soll keinen Unterschied merken.
PCM: Was passiert, wenn der Server ausfällt, dann geht gar nichts mehr?
Backofen: Ja, das ist dasselbe, wie wenn vor Ort die Telefonanlage ausfällt. Dann kann auch niemand telefonieren. Aber, wir denken darüber nach, so genannte Smart-Connectoren vor Ort zu launchen, die haben wir noch nicht, sie sind auf der Road-Map angedacht. Mit denen könnte der Kunde eine Art Notbetrieb durchführen, sodass er zumindest intern telefonieren könnte.
PCM: Ist so etwas wie Deutschland-LAN im Endkundenbereich geplant?
Backofen: Wir machen keine Vorankündigungen für Produkte, die später kommen. Aber wir launchen viele innovative Produkte zuerst im Business-Markt, um dann mit diesen Erfahrungen, die Dinge auch in den Massenmarkt zu projizieren. Seien Sie gespannt, was in den nächsten Jahren passiert.
Deutschland-LAN
Das Paket umfasst die komplette Hard- und Software einer Telefonanlage, also Festnetztelefone (IP Desk Phone SNOM 320), Handys (Nokia E72) und PC-Software. Die eigentliche Logik und Steuerung der Anlage erfolgt als Server-Dienst in der Cloud. Auf allen Geräten findet der Anwender ein interaktives Telefonbuch, das ähnlich einem Messenger den Status der Kontakte anzeigt.
Eingehende Anrufe landen auf allen Telefonen gleichzeitig. Enthalten ist ferner eine symmetrische 10-Mbit/s- Standleitung mit Firewall, Telefon- und Internetkosten im deutschen Festnetz und in Handynetze. Telefonate vom Handy sind ins Festnetz und auf andere Deutschland-LAN-Handys kostenfrei. Für E-Mails gibt es einen gehosteten Exchange-Server.
Bis Ende August kostet das Einführungsangebot 495 Euro netto, dann 695 Euro. Der Tarif ist deutschlandweit im Angebot und umfasst die ersten fünf Arbeitsplätze.