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Die Software hat alles im Griff

Konvergente und hyperkonvergente Ansätze

Autoren: Thomas Bär und Frank-Michael Schlede • 22.3.2016 • ca. 2:15 Min

Bei konvergenten Ansätzen, wie sie beispielsweise in den Produkten der Firma vBlock (die heute Teil des Speicherriesen EMC ist) zu finden sind, bleiben die Schichten Compute und Storage separat bestehen. Bei einigen konvergenten Lösungen dreht sich aktuell immer noch alles um die Hardware,...

Bei konvergenten Ansätzen, wie sie beispielsweise in den Produkten der Firma vBlock (die heute Teil des Speicherriesen EMC ist) zu finden sind, bleiben die Schichten Compute und Storage separat bestehen. Bei einigen konvergenten Lösungen dreht sich aktuell immer noch alles um die Hardware, aber auch hier gewinnt die eingesetzte Software immer mehr an Bedeutung: Mit ihrer Hilfe sollen dann verschiedene Hardwareschichten in Software umgesetzt werden. Das soll dann das gesamte Design solcher Ansätze schlanker und vor allen Dingen flexibler machen können. Unter dem Begriff "konvergentes Rechenzentrum" oder "homogenes Rechenzentrum" fassen viele Analysten auch Rechenzentrums-Installationen zusammen, bei denen allen (oder fast alle) Komponenten sowohl der Soft- als auch der Hardware und auch der Support von einem Anbieter kommen. Grundsätzlich ist das vom Standpunkt der Verwaltbarkeit sicher ein deutlicher Vorteil, den der Anbieter wird in der Regel auch die entsprechenden Managementlösungen bereitstellen, die den Administratoren helfen, das komplette konvergente Rechenzentrum im Griff zu behalten. Allerdings sieht die Realität in den meisten Rechenzentren doch anders aus: Hier finden sich Inseln oder auch als Silos bezeichnete Lösungen aus Soft- und Hardware von den unterschiedlichsten Anbietern und Herstellern, die alle unterschiedlich verwaltet und betreut werden müssen.

Anbieter mit hyperkonvergenten Lösungen, wie beispielsweise VMware mit EVO:RAIL oder die Firmen Nutanix und SimbliVity, führen die beiden Ebenen Soft- und Hardware in ihren Produkten zusammen. Allerdings sind hyperkonvergente Systeme grundsätzlich Software-zentriert. Der entscheidende Part, der sich von den konvergenten Systemen unterscheide, ist die integrierte Virtualisierung. Die Softwareschicht innerhalb solcher Produkte soll dabei sowohl die traditionellen Lösungen für das Systemmanagement als auch die für Verwaltung und Betreuung der Virtualisierung, wie sie heute in der Regel im Rechenzentrum noch im Einsatz sind, weitgehend ersetzen können.

Screenshot
Moderne Rechenzentren ändern sich: Immer mehr Funktionalitäten werden rein in Software abgebildet – die Evolution der Konvergenz
© Simplivity

Ein weiterer wichtiger Bestandteil solcher Maschinen ist neben dem jeweiligen Hypervisor und seinen virtuellen Maschinen auch die Storage-Software: Ihre Aufgabe besteht darin, die direkt mit dem System verbundenen (DAS - Direct Attached Storage) Festplatten beziehungsweise SSD-Medien in Form eines virtuellen Pools für die Anwendungen bereitzustellen. Das ist ein wichtiger Unterschied solcher Systeme im Vergleich zum traditionellen Ansatz in den Rechenzentren: Nicht nur die Prozessoren und Hauptspeicher (wie bei der traditionellen Virtualisierung), sondern auch die Speicher und das Speichernetzwerk werden hier in die virtuelle Welt überführt.

Die Hersteller heben unisono hervor, dass diese Lösungen dadurch ein häufig auftretendes Problem traditioneller IT-Infrastrukturen und ihrer Speichersysteme vermindern können: den sogenannten I/O-Blender-Effekt. Dieser tritt besonders dann auf, wenn eine Reihe von physikalischen Servern ein Storage-System zusammen benutzen. Da in modernen Rechenzentren auf diesen Servern in der Regel eine ganze Reihe von virtuellen Maschinen aktiv sind, werden sie mit ganz unterschiedlichen, miteinander konkurrierenden Lese- und Schreibanforderungen auf dem Storage-System zugreifen. Das kann dann wiederum zu Problemen beim Datenzugriff führen. Da das Speichernetzwerk aber bei einem hyperkonvergenten System ein Teil der Appliance ist, treten solche I/O-Bender weitaus seltener auf.