IP-TV und Web-TV
Zattoo, Amazon Prime Video, Youtube und mehr im Test
- IP-TV-Anbieter im Test: Telekom Entertain vs Vodafone TV, 1&1 und mehr
- Telekom Entertain TV, Vodafone TV und 1&1 Digital TV im Test
- NetCologne Net TV, M-Net TV Plus und EWE TV Home im Test
- Zattoo, Amazon Prime Video, Youtube und mehr im Test
- Netflix, Facebook, ZDF Mediathek im Test
- Fazit und So haben wir getestet
Zattoo

Der Schweizer Anbieter fährt mehrgleisig: Zum einen bietet er Endkunden verschiedene Web-Streaming-Varianten an – vom werbefinanzierten Gratis-Service bis zu Abos mit über 100 Sendern, davon 50 in HD, Online-Videorekorder und Restart/Replay. Zum anderen vermarktet er seine Ausspiel-Plattform als "B2B"-Angebot. Die IPTV-Testkandidaten 1&1, EWE, NetCologne und M-net haben sich für diese Dienstleistung entschieden.
Privatkunden, die ein Abo direkt bei Zattoo abschließen, können zwischen den Paketen "Premium" für 9,99 Euro/Monat (bis zu 30 Aufnahmen im Online-Videorekorder, zwei parallele Streams) und "Ultimate" für 19,99 Euro/Monat (bis zu 100 Aufnahmen im Online-Videorecorder, vier parallele Streams) wählen.
Im Rahmen unserer Web-TV-Tests haben wir das kostenlose Basis-Angebot für Endkunden getestet. Schon diese Variante überzeugt mit überragender Bildqualität, überragenden Ergebnissen bei der Übertragungswertung und guten Noten in den anderen Disziplinen. So fahren die Schweizer den Testsieg in der Kategorie Web-TV ein.
Testurteil für Zattoo: sehr gut (89 Prozent); Preis/Leistung: sehr gut
Amazon Prime Video

War "Amazon Prime Video" früher eine Dreingabe zur Versandkosten-Flatrate des Online-Giganten, bezahlen heute viele Kunden die Jahresgebühr von 69 Euro beziehungsweise den monatlichen Preis von 7,99 Euro allein für das Content-Angebot.
Das Basispaket umfasst viele Spielfilme, Serien und hochwertige Eigenproduktionen. Zusätzlich lassen sich aktuelle Blockbuster oder Serienhighlights kaufen oder leihen. Mit den "Amazon Channels" können die Zuschauer überdies einzelne Pay-TV-Sparten-kanäle abonnieren.
Für den Empfang geeignete Apps finden sich auf vielen Smart-TVs und Streaming-Boxen von AppleTV über FireTV bis hin zu Playstation und Xbox. Auch mobile Nutzung auf dem Smartphone oder Tablet ist möglich.
Die gemessenen Qualitätsparameter beim Videostreaming lassen noch Luft nach oben – die Bildqualität erzielt gerade noch die Note gut. Dieses Manko kompensiert Amazon jedoch mit voller Punktzahl bei den Übertragungsleistungen, sehr guter Bedienung und nicht zuletzt seinem überragenden inhaltlichen Angebot.
Testurteil für Amazon Prime Video: sehr gut (86 Prozen); Preis/Leistung: sehr gut
Youtube

Angetreten war die heute zu Google gehörende Webvideo-Plattform 2005 als Umschlagplatz für selbst produzierte Videoclips seiner User. Heute ist Youtube der wohl erste Anlaufplatz für Webvideos schlechthin. Nach der Einigung mit den Rechteinhabernin der Musikindustrie finden sich dort legale Musikvideos ebenso wie Firmenvideos, Video-Blogs oder spezielle Youtube-Magazinformate.
Das Gratisangebot finanziert sich zum Teil durch vorgeschaltete Werbung sowie durch Google Suchmaschinenmarketing. Zunehmend experimentiert Youtube aber auch mit kostenpflichtigen Abos.
Doch viele User stellen auch Inhalte ein, die sich in einer rechtlichen Grauzone bewegen. Wer ein bestimmtes Video sucht, hat deshalb in der Praxis beste Chancen, es auf Youtube zu finden. Youtube ist auf vielen Smart-TVs, Set-Top-Boxen, Spielekonsolen oder auch per App auf Tablet oder Smartphone zu empfangen.
In unseren Messergebnissen spiegeln sich der Erfolg der Plattform und die hohen Investitionen von Google in sehr guter Bildqualität und sehr guten Übertragungsleistungen wider.
Testurteil für Youtube: sehr gut (80 Prozent); Preis/Leistung: sehr gut
Vimeo

Technisch und in seiner Bedienung ähnelt Vimeo dem bekannteren Youtube. Doch dieser US-Dienst richtet sich vor allem an professionelle Inhaltsproduzenten. Sie sollen eine leistungsstarke Plattform zum Ausspielen ihrer Inhalte erhalten – und da sie für die Nutzung von Vimeo (über ein limitiertes Basisangebot hinaus) bezahlen, behalten sie anders als bei Youtube alle Nutzungsrechte an ihren Produktionen.
Für Zuschauer ist der Abruf kostenlos – allerdings gibt es bei Vimeo auch "Video on Demand"-Inhalte, für deren Abruf die Nutzer bezahlen müssen. Dabei handelt es sich meist um – durchaus sehenswerte – Independent-Produktionen und Dokumentationen. Ihre Kauf- und Leihpreise sind vergleichsweise günstig.
Die Messwerte zeigen, dass Vimeo seinem Anspruch im Großen und Ganzen gerecht wird: Die Bildqualität liegt über der von Youtube, bei den Übertragungsleistungen liegen beide Anbieter gleichauf. Dass Vimeo in der Endnote knapp hinter Youtube landet, liegt am schmaleren Content-Angebot und der weniger verbreiteten Unterstützung auf Endgeräten.
Testurteil für Vimeo: gut (79 Prozent); Preis/Leistung: sehr gut
Sky Ticket

Mit "Sky Ticket" reagierte der Pay-TV-Anbieter auf neue Nutzungsgewohnheiten beim TV- beziehungsweise Videokonsum. Programmpakete aus dem Sky-Angebot lassen sich per Streaming am PC oder Mac, auf Tablet oder Smartphone sowie auf Empfangsboxen wie AppleTV, Playstation, Xbox oder über einen speziellen Sky-TV-(HDMI-)Stick empfangen. Das monatlich kündbare Angebot startet bei 9,99 Euro (Serien-Paket "Entertainment"), das Paket "Cinema" gibt es für 14,99 Euro/Monat.
Wie bei Sky üblich, werden Neukunden mit Rabattaktionen für die ersten Monate gelockt. Insgesamt richtet sich das Angebot an Interessenten, die Sky nur hin und wieder nutzen und keinen 24- Monats-Vertrag abschließen wollen.
Die Messungen attestieren dem Streamingangebot insgesamt gute Bildqualität, die allerdings hinter Kandidaten wie Zattoo, Vimeo oder Youtube rangiert. Die Ausspiel-Infrastruktur scheint bereits am Anschlag zu laufen – darauf deuten jedenfalls leicht erhöhte WebTV-Fehlerraten über den gesamten Testzeitraum und langsame Reaktionszeiten hin.
Testurteil für Sky Ticket: gut (77 Prozent); Preis/Leistung: gut