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Verwalten der E-Books

Autor: Peter Stelzl-Morawietz • 9.2.2011 • ca. 2:05 Min

Buchangebot und Technik unterschiedlich ...

Buchangebot und Technik unterschiedlich

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Gut gemacht und einfach zu bedienen: die E-Book-Verwaltungs-Software für den Acer-Reader.
© PC Magazin

Zur einfachen Bedienung gehört das Aufspielen und Verwalten der E-Books. Ein elektronisches Buch beansprucht gerade einmal rund ein MByte. Selbst auf den internen Speichern von meist zwei GByte passen also etwa 2.000 Bücher, die organisiert sein wollen. Ganz zu schweigen davon, dass mit Ausnahme des Kindle 3 alle Reader mit einer SD- oder Micro-SD-Karte erweiterbar sind.

Wie kommen die Bücher nun ins Lesegerät? Auch hier sind die Konzepte völlig unterschiedlich: Wie geradezu genial die Anbindung des Gerätes an den eigenen Buchshop funktionieren kann, macht Amazon vor. Der Kindle verbindet sich per WLAN (oder UMTS) mit dem Kindle-Store, schon lässt sich nach Beststellern, Empfehlungen oder gezielt nach Büchern, Zeitschriften und sogar Zeitungen suchen.

Inhaltlich aber ist Amazon bei deutschen E-Books - ganz im Gegensatz zum Heimatmarkt USA mit rund einer halben Million Titeln - mager aufgestellt. Das Angebot kann in keiner Weise mit den übrigen Anbietern konkurrieren. Dieser Aspekt ist wichtig, weil die meisten Buchshops hierzulande ihre digitalen Werke im ePub-Format anbieten. Während alle übrigen Reader ePub-Bücher darstellen können, kocht Amazon sein eigenes Süppchen.

Ein ähnliches Shop-Konzept wie Amazon in den USA verfolgt Thalia hierzulande: Mit seinen OYO-Reader verdient die Buchhandelskette beim Preis von knapp 140 Euro wenig. Aber sie schafft sich damit einen einfachen Zugriff auf seine E-Books, das Gleiche gilt bei Libri für das dem Acer-Modell, Bookeen braucht beim Orizon noch einen Buchpartner in Deutschland.

Tücken in der Praxis: DRM und Co

Bei allen übrigen Lesegeräten müssen die Bücher über das USB-Kabel vom Computer übertragen werden. Doch auch dies kann man einfach oder weniger einfach gestalten: Eine gute Software zum Einkaufen und Überspielen der E-Books bieten Acer und Sony.

Bookeen erklärt beim Opus immerhin noch genau, in welchem Ordner die gekauften Bücher zu speichern sind. Die Bedienungsanleitung des IRiver dagegen lässt die Käufer hier ganz im Dunklen tappen.

Allerdings steht IRiver mit solchen Problemen nicht alleine da. Als wäre der Formate-Dschungel um ePub, AZW, PDF und MobiPocket nicht schon genug, kommt das elektronische Rechtemanagement (DRM) hinzu.

In der Praxis hat der E-Book-Besitzer mit Hürden wie einer individuellen Software, dem Signaturprogramm Adobe Digital Editions, dem Erstellen einer Adobe-ID und der Autorisierung seines Readers zu kämpfen. Alleine die Erklärung "Download eBooks im ePub-Format" bei Libri.de umfasst umgerechnet sieben Druckseiten im PC-Magazin.

Angesichts dieser künstlich geschaffenen Komplexität stellt sich die Frage, ob die Hersteller denn gar nichts vom Kopierschutzdesas-ter der Musikindustrie gelernt haben. Immerhin verkaufen die Musik-Portale ihre Songs inzwischen als schlichte MP3-Dateien ohne Kopierschutz und DRM-Hürden.

Verwundert dürfte mancher Kunde auch beim Auspacken sein: Von Libri/Acer, Pearl und Thalia abgesehen gibt es kein Ladegerät, eine Schutztasche haben nur vier von neun Exemplaren und mit Ausnahme von Trekstor und Pearl legt keiner der Hersteller einen Kopfhörer dazu.