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Vergleichstest

E-Book-Reader im Vergleich

Lesegeräte für E-Books sind im Kommen, wie Amazons Kindle belegt, der vor Weihnachten für den internationalen Versand für Wochen ausverkauft war. PC Magazin hat neun aktuelle Modelle getestet.

Autor: Peter Stelzl-Morawietz • 9.2.2011 • ca. 2:40 Min

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© PC Magazin

Die ersten Lesegeräte für elektronische Bücher kosten mittlerweile unter 100 Euro, das Angebot deutscher Titel in digitaler Form liegt bei rund 50.000 und erstmals vermittelten die Verleger auf der Frankfurter Buchmesse im Herbst das Gefühl, E-Books seien ihnen willkommen. Mit dem OYO der Buc...

Die ersten Lesegeräte für elektronische Bücher kosten mittlerweile unter 100 Euro, das Angebot deutscher Titel in digitaler Form liegt bei rund 50.000 und erstmals vermittelten die Verleger auf der Frankfurter Buchmesse im Herbst das Gefühl, E-Books seien ihnen willkommen.

Mit dem OYO der Buchkette Thalia, dem brandneuen Cybook Orizon von Bookeen sowie dem bei Libri.de verkauften Acer-Gerät sind nun auch in Deutschland Lesegeräte verfügbar, die das Einkaufen ähnlich einfach machen wie beim US-Vorbild Kindle von Amazon, nämlich ganz ohne Computer.

Es tut sich also etwas bei den E-Book-Readern: Modelle, die noch vor sechs Monaten auf dem Markt waren, sind nicht mehr aktuell. Einige Anbieter haben sich ganz zurückgezogen. Amazon, Sony, IRiver und Bookeen haben neue Geräte vorgestellt und Medion sowie Trekstor kommen als neue Hersteller hinzu.

Verglichen haben wir neun aktuelle Reader, darunter den Kindle 3 von Amazon. Nicht berücksichtigt wurden dagegen Auslaufmodelle. Denn die aktuellen Geräte sind hinsichtlich Display und Handhabung so viel besser, dass es wenig Sinn macht, 40 Euro zu sparen, die ein älterer Reader billiger ist.

Lange Akkulaufzeit und gute Displays

Mit Ausnahme des Trekstor-Geräts verfügen alle Reader über ein Display auf Basis elektronischer Tinte (E-Ink und SiPix). Diese Technik bietet gegenüber LCD- oder LED-Anzeigen zwei Vorteile: Zum einen lassen sich diese Bildschirme unter allen Lichtverhältnissen gut ablesen - selbst im direkten Sonnenlicht.

Zweitens kommen sie praktisch ohne Energie aus, denn Strom benötigen sie nur für den Bildaufbau, also zum Umblättern. Deshalb wird die Akkulaufzeit auch nicht in Stunden, sondern in Seitenwechseln angeben. Standard ist 7.000-bis 12.000-maliges Umblättern, der Kindle schafft sogar 20.000. Einen dreiwöchigen Urlaub halten die Geräte somit ohne Aufladen durch.

Deutlich mehr Strom ziehen die Reader, wenn sie über ein WLAN oder ein UMTS-Modul verfügen und dieses eingeschaltet ist. Bei keinem der getesteten Modelle lässt sich die Funkverbindung mit einem mechanischen Schalter deaktivieren, das funktioniert nur über das Menü.

Schlusslicht bei der Laufzeit ist wegen des verbauten LCD-Displays der Trekstor-Reader: Hier ist nach knapp acht Stunden Schluss. Dafür lässt sich mit diesem Lesegerät auch im Dunklen lesen, weil es als einziges über ein beleuchtetes Display verfügt.

Mit Ausnahme vom Bookeen Cybook Opus (5 Zoll) und Trekstor (7 Zoll) sind alle Anzeigen mit 6 Zoll in der Diagonale gleich groß, sie lösen 600 mal 800 Pixel auf. Trotzdem zeigen sich im Test deutliche Unterschiede. Am meisten spiegeln der Pearl-Reader und der Cover Story von IRiver, bei allen übrigen spielen Lichtreflexionen keine Rolle.

Angenehm lesbar sind alle Testexemplare, wobei die Modelle von Amazon und Sony dank der neuesten Pearl-Technologie von E-Ink deutlich herausragen. Noch setzen alle Hersteller bei elektronischer Tinte auf "Schwarz-Weiß" mit Graustufen, ein erstes Gerät mit Farbdisplay hat Hanvon für das Frühjahr angekündigt.

Bedienung: Touchscreen oder Tastatur

Die Bedienung der Testmuster könnte unterschiedlicher kaum sein: Während IRiver, Sony, Thalia und Bookeen im Orizon auf einen Touchscreen plus Funktionstasten setzen, sind zwei Geräte nur über Tasten inklusive 4-Wege-Wippe zu bedienen. Eine Volltastatur verbauen dagegen Acer und Amazon.

In der Praxis entscheiden aber nicht diese Bedienkonzepte darüber, ob sich ein Gerät einfach benutzen lässt. Entscheidend sind vielmehr Aufbau und Bezeichnung des Menüs sowie die Reaktionszeit beim Drücken auf Tasten oder Touchscreen.

Negativ fielen hier der Opus von Bookeen, der Thalia OYO sowie der IRiver auf: Opus und OYO reagieren sehr langsam auf Drücken, beim Cover Story sind Symbole und Begriffe wie "Momentaufnahme" wenig aussagekräftig. Am anderen Ende der Skala stehen der Amazon Kindle, der Sony- und der Trekstor-Reader. Alle drei reagieren sehr schnell, ihr Menü ist gut strukturiert und daher auch ohne Anleitung einfach zu bedienen.