Um Siri, Apples einstigen Vorreiter in Sachen Betriebssystem-Spracherkennung und proaktiven Assistenzfunktionen, ist es still geworden. Zwar liegt die durchschnittliche Nutzungszeit von Apples Sprachsystem nach einer Untersuchung von Verto Analytics bei rund drei Minuten täglich, wohingegen Googles...
Um Siri, Apples einstigen Vorreiter in Sachen Betriebssystem-Spracherkennung und proaktiven Assistenzfunktionen, ist es still geworden. Zwar liegt die durchschnittliche Nutzungszeit von Apples Sprachsystem nach einer Untersuchung von Verto Analytics bei rund drei Minuten täglich, wohingegen Googles Sprachassistent gerade einmal auf halb so viel Nutzungszeit kommt. Doch im Vergleich zur letzten Analyse verliert Siri in der Nutzergunst.

Noch immer nur für Apple-Hardware
Windows- und Android-Nutzer sperrt Siri konsequent aus, nur auf Apple-Geräten steht das System zur Verfügung – es gibt keine systemübergreifenden Apps und kein Web-Interface. Die Sprachsteuerung von Smart-Home-Geräten ist für Siri ein alter Hut. Allerdings beschränkt sich die Schnittstelle auf wenige Produkte, deren Hersteller Apples restriktives HomeKit lizenziert haben. Hohe Kosten und ein aufwendiges Prüfverfahren lassen viele Geräteproduzenten auf das HomeKit-Zertifikat verzichten. Eine kostenfreie und vor allem flexible Schnittstelle zu Fremdgeräten wie die Alexa Skills fehlt Siri. Daran ändert auch der für Ende des Jahres angekündigte Netzwerklautsprecher HomePod nichts. Er ist zwar mit Siri ausgestattet, soll aber in erster Linie zum Musikhören dienen.
Als Alleinstellungsmerkmal punktet Siri mit einer sehr guten Diktatfunktion: Ein Druck auf das Mikrofon in der Bildschirmtastatur, und Sie können systemweit Text sprechen, statt ihn zu tippen.

Personalisierung nicht up to date
Beim Vergleich von Siri auf dem iPhone 7 und Google Assistant in der englischsprachigen Vorabversion auf dem Galaxy S8 zeigt sich, dass es dem Apple-Helfer an Geschick fehlt, da er sich Anfragen nicht merkt. Suchen Sie etwa nach den bekanntesten Songs einer Band und möchten dann weitere Titel anzeigen lassen, quittiert Siri mit "Ich verstehe leider nicht". Anders als Google Assistant besitzt der Apple-Helfer kein offensichtliches Kurzzeitgedächtnis, das chronologische Anweisungen für schlüssige Resultate miteinander verknüpft. Gegenüber Google gerät Siris Antwortlogik auch durch eine geringere Datenbasis ins Hintertreffen: Auf die breit gefächerten Nutzeranalysen aus den zahlreichen Google-Diensten kann Apple nicht zugreifen.
Fazit: Am iPhone, iPad, Mac und für Nutzer von HomeKit-Geräten ist Siri die beste Wahl. Windows-Nutzern und Verwendern nicht mit HomeKit kompatibler Smart-Home-Hardware bietet Siri keine Vorteile.