Microsoft hat Cortana seit dem Release von Windows 10 fortwährend weiterentwickelt – das merkt man dem System im Dialog an. Die Spracherkennungsleistung ist sehr gut, die Antwortgeschwindigkeit erfreulich kurz und die Interaktion – gleich ob gesprochen oder getippt – flüssig. Die Sprachsynth...
Microsoft hat Cortana seit dem Release von Windows 10 fortwährend weiterentwickelt – das merkt man dem System im Dialog an. Die Spracherkennungsleistung ist sehr gut, die Antwortgeschwindigkeit erfreulich kurz und die Interaktion – gleich ob gesprochen oder getippt – flüssig. Die Sprachsynthese, die Wörter und Sätze für die Ausgabe aus zuvor eingesprochenen Silben und Lauten zusammensetzt, wirkt dagegen häufig nicht wie aus einem Guss – in diesem Punkt muss sich Cortana noch von den Konkurrenten geschlagen geben.
Typische Fragen zur Verkehrssituation, Navigation, zu interessanten Orten in der Umgebung (POIs), zur Wetterlage sowie Befehle zur Terminkoordination und Musikwiedergabe werden direkt beantwortet beziehungsweise ausgeführt. Auch das Öffnen von Apps, Smalltalk (Erzähle einen Witz, Sing mir ein Lied), die Suche nach Dokumenten auf dem Computer und in OneDrive sowie einfache Rechenaufgaben und Umrechnungen sind vorgesehen. Wissensfragen (Wer – Wie – Was) beantwortet Cortana jedoch deutlich häufiger als der hier vorbildliche Google-Sprachassistent mit der bloßen Anzeige von Websuchergebnissen.

Cortanas Gedächtnis ist das Notizbuch
Herzstück von Cortana ist das Notizbuch, in dem der Nutzer seine Interessen, Job- und Heimadressen sowie Nachrichtenthemen definiert. Diese Personalisierungsangaben bilden die Basis für die Cortana-Kommunikation mit personalisierten Ergebnissen. Über die Cortana-Apps für Android und iOS funktioniert der Microsoft-Assistent plattformübergreifend, sodass Termine, Erinnerungen und Benachrichtigungen geräteunabhängig zur Verfügung stehen. Da ist es ärgerlich, dass die Apps noch nicht in deutscher Sprache zur Verfügung stehen. Schlecht: Als Suchmaschine greift Cortana auf Bing zu – Google lässt sich nur über Browser-Add-ons einbinden.

Was Cortana noch immer fehlt, ist die wichtige Windows-weite Diktatfunktion. Weder in Eingabefeldern noch in Anwendungen kann man wie bei Siri sprechen, statt zu tippen. Entwickler können Cortana über Skills im Alexa-Stil erweitern. So kann Windows 10 künftig Smart-Home-Geräte oder Webdienste per Sprache steuern. Ausprobieren lassen sich einige englischsprachige Skills auf der Website von Microsoft. Offen ist, wann die Module hierzulande verfügbar sein werden.
Fazit: Allen Cortana-Weiterentwicklungen zum Trotz kommt man an PC und Notebook derzeit prima ohne Sprachassistenz aus – ohne etwas zu vermissen. Erst Skills dürften einen echten Mehrwert bieten.
