Wer Alexa nutzen möchte, benötigt einen Amazon-Echo-Lautsprecher oder einen Dot-Receiver, der mittels Bluetooth oder über Kabel mit einem Lautsprecher kommuniziert. Obwohl beide erst seit Mitte Februar in Deutschland frei zu kaufen sind, hat Amazon sich mit der vor allem für intelligente Heimger...
Wer Alexa nutzen möchte, benötigt einen Amazon-Echo-Lautsprecher oder einen Dot-Receiver, der mittels Bluetooth oder über Kabel mit einem Lautsprecher kommuniziert. Obwohl beide erst seit Mitte Februar in Deutschland frei zu kaufen sind, hat Amazon sich mit der vor allem für intelligente Heimgeräte und Mediareceiver ausgelegten Alexa-Sprachsteuerung nach vorne katapultiert. Auch im aktuellen Fire-TV-Stick steckt die Alexa-Spracherkennung. Musik abspielen, Beleuchtung und Heizung regeln, Brot und Butter auf die Einkaufsliste setzen oder auf Zuruf schnell einen 6-Minuten-Timer für Frühstückseier stellen – das klappt bei Alexa intuitiv und mit hohem Komfortfaktor. Wer etwa beim Filmegucken etwas zu trinken aus der Küche holt, dabei das Licht vergisst, braucht vom Sofa aus nur Alexa, Küche Licht aus zu rufen. Gerade die Einfachheit, mit der Alexa funktioniert, sorgt für Begeisterung.

Praxisvorsprung durch Alexa-Skills
Die Stärke des Amazon-Systems ist, dass es sehr einfach mit Skills erweiterbar ist. Die kleinen Sprach-Apps erlauben die Interaktion mit Drittanbieterprodukten. Wer etwa smarte Leuchten von Philips oder Osram zu Hause hat, Räume über eine Heimautomatisierung von Homematic, Telekom, Digitalstrom oder Devolo überwacht oder die Heizung mit Tado steuert, kann mit passenden Skills Alexa zum Hausmeister machen, der sich auf Zuruf um alles kümmert. Amazon hat das System sehr offen gestaltet, jeder Hersteller kann Alexa mit eigener Hardware oder Webdiensten koppeln und so ein smartes System anbieten. Viele der Skills benötigen derzeit noch einen Rufnamen, funktionieren also nur, wenn man sie anspricht, was mitunter schwer zu merkende Sätze wie "Alexa, sage Myfox, den Alarm zu aktivieren" nötig macht, um die Myfox-Alarmanlage scharfzuschalten. Amazon kontrolliert die Funktionen der im Skills Store angebotenen Module offensichtlich nicht. Nur so ist die große Zahl an unbrauchbaren Skills zu erklären.

Gut gemachte Alexa-Webschnittstelle
Sprachumfang und Wissensbasis von Alexa sind gemessen an den ins Betriebssystem integrierten Assistenten von Google, Microsoft und Apple gering. PCs und Smartphones lassen sich mit Alexa auch nicht im Stil von Cortana oder Siri steuern. In diesem Punkt zeigt sich die Ausrichtung von Alexa primär auf Amazon-Dienste, Medienwiedergabe und Heimautomation. Für Android und iOS gibt es Alexa-Apps und mit dem HTC U11 das erste Handy mit On-Bord-Alexa zum Zugriff auf Amazon- und Smart-Home-Dienste. Ganz ohne App lässt sich Alexa auch im Browser aufrufen, wenngleich nur für Konfigurationsaufgaben. Die Gratis-App Reverb (https://reverb.ai) bringt Amazons Alexa-Spracheingabe aufs Smartphone.
Fazit: Alexa ist alltagstauglich. Was Praxisnutzen, Reichweite und Spaßfaktor betrifft, liegt das System von Amazon trotz eingeschränktem Funktionsumfang mit großem Abstand vorne.