Vergleichstest
Sechs Smart-TV-Portale im Test
Internet und Fernsehen - der Begriff "Smart TV" ist bei Herstellern weit verbreitet. Doch nicht allen Anwendern ist klar, was das intelligente Fernsehen alles kann und welcher TV-Hersteller was bietet. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Portale vor.

Das Internet schleicht sich seit Jahren in unseren Alltags ein und begleitet uns auf Reisen, erledigt Einkäufe und ermöglicht kostenlose Anrufe. Auch das Wohnzimmer wird immer mehr vom Internet erfüllt. Apps steuern den Bildschirm, mit dem Tablet kann man bequem vom Sofa aus surfen, und Fernseher sind in der Lage, sich via LAN, Powerline oder WLAN mit dem Netz zu verbinden.
Auch der Begriff "Smart TV" ist nicht mehr neu. Doch derzeit versteht jeder TV-Hersteller etwas anderes unter dem Schlagwort. Grundsätzlich soll Smart TV den Fernseher intelligenter machen. Intelligenter heißt, dass er sich an das Fernsehverhalten des Nutzers anpasst und nicht umgekehrt.
Mehr Freiheit für die Nutzer
Früher war die Primetime noch strikt geregelt: Wer nicht pünktlich um 20:15 Uhr vor dem TV-Gerät seinen Platz eingenommen hatte, verpasste den neusten Blockbuster - es sei denn, vorher war im Timer die Aufnahme gestartet worden. Zudem bestimmten die TV-Anstalten selbst, welche Sendung wann läuft und welche nicht.
Das intelligente Fernsehen ändert diese Abhängigkeit nun und schafft eine ganz neue Dimension der Freiheit. Vom Sofa aus kann der Zuschauer über Video on Demand oder Mediatheken bestimmen, was er sehen möchte. Die Tagesschau um 23 Uhr sehen oder eine Dokumentation von vergangener Woche ganz gemütlich am verregneten Sonntag - das ist mit Smart TV kein Problem mehr.

Auch das Abrufen von Videoclips über YouTube, das Telefongespräch auf satten 55 Zoll via Skype oder der integrierte Browser zum Nachlesen der aktuellen Fußball-Ergebnisse gehören zum Thema Smart TV: eine volle Ausstattung eben, bei der man gerne den Überblick über Leistung und eigenen Nutzen verliert. Zwar wirbt jeder TV-Hersteller mit der Ausstattung "Smart TV", doch nicht alle Apps und Anwendungen sind auf allen Fernsehern enthalten.
Interview: Frank Eschholz über die Smart TV Alliance
Die Smart TV Alliance soll hier Abhilfe schaffen. Verschiedene TV-Hersteller haben sich 2012 dazu bereit erklärt, eine gemeinsame Infrastruktur für ihre Smart TVs zu schaffen, um möglichst gleichen Content zu bieten. Die Umsetzung ist derzeit jedoch noch Zukunftsmusik. Bisher sind alle Portale noch unterschiedlich aufgebaut, die vorinstallierten Anwendungen unterscheiden sich noch immer enorm.
Daher muss vor der Kaufentscheidung erst einmal feststehen, wie man das intelligente Fernsehen selbst nutzen möchte und welcher Hersteller dafür am besten geeignet ist. Hinzukommt, dass sich in diesem Punkt selbst einzelne Modelle eines Herstellers noch unterscheiden: Die Erklärung dieser Portale ist selbst hier nur eine Momentaufnahme. Ständig entwickeln sich die Angebote weiter und nicht alle Anwendungen und Spielereien sind auf allen Modellen eines Herstellers verfügbar. Schwer, hier den Überblick zu behalten.

Das wichtigste Kriterium für die Unabhängigkeit vom TV-Programm sind die Video-on-Demand-Angebote.
Filme nach Wunsch und jederzeit
Unter Video on Demand versteht man den Film auf Abruf. Über die bekannten Portale wie Maxdome, Acetrax, Video Unlimited oder Videociety lassen sich die neusten Spielfilme auf Knopfdruck bestellen und vom Sofa aus genießen. Damit bekommt die Videothek ultimative Konkurrenz. Wer am Abend einen neuen Blockbuster sehen möchte, muss nicht erst eine Videothek aufsuchen, um ihn sich auf DVD oder Blu-ray zu holen, sondern stöbert einfach in den genannten Apps der Hersteller, um den Film dort auszusuchen.
Einer der bekanntesten Anbieter ist Maxdome. Mit einer Auswahl von über 45.000 Serien, Filmen und Dokumentationen hat der VoD-Dienst viele andere bereits überholt. Bezahlt wird hier wie bei vielen anderen Anbietern auch per Lastschriftverfahren oder mittels Prepaid-Guthaben. Durchschnittlich liegt der Preis pro Film bei etwa vier Euro.
Ratgeber: TV-Aufnahmen übers Heimnetz
VoD hat jedoch auch Nachteile: etwa die Bildqualität. Nicht alle VoD-Dienste bieten eine HD-Auflösung. Die sonst bei Blu-ray üblichen 25 MBit/s werden nur mit 2,5 bis maximal 8 MBit/s durchs Netz gejagt. Von der perfekten Bildqualität müssen hier also Abstriche gemacht werden.

Eine weitere Möglichkeit, das TV-Programm selbst zu gestalten, sind Mediatheken. Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF gehören mittlerweile zum Standard auf den meisten TV-Geräten. Nutzer können in wenigen Schritten die Tagesschau oder bereits gelaufene Dokumentationen nach Belieben abrufen und ansehen. Auch Sender wie SAT.1 oder ProSieben drängen immer mehr auf den TV-Bildschirm. Mit der App MySpass kommen beispielweise Comedy-Sendungen wie TV total, Ladykracher oder auch Stromberg zeitunabhängig auf den Schirm.
Musik ohne Werbung und Moderation
Neben Filmwünschen erfüllt Smart TV auch den Wunsch nach individueller Musik. Die Apps von QTom oder AUPEO! bieten Internet-Radio nach individuellem Geschmack. AUPEO! reagiert zum Beispiel auf die Vorlieben und Hörgewohnheiten des Nutzers und sucht darauf basierend die nächsten Titel. Während bei VIVA und MTV noch Werbung und Anmoderationen den Musikgenuss stören, kann der Nutzer über diese Apps problemlos und ohne Unterbrechung Musik hören.
Doch dank Internet-Verbindung kann Smart TV eben mehr als Musik und Videos wiedergeben. Sowohl Chatten als auch Telefonieren sind hier möglich. Nachdem erste Hersteller wie Panasonic und Philips den Online-Telefondienst Skype auf ihren Fernsehern eingeführt haben, erfreut sich Skype auch hier zunehmender Beliebtheit: gratis registrieren und weltweit über das Internet telefonieren.
Samsung, Philips, Panasonic, Sony und LG bieten den Dienst in ihren aktuellen Modellen bereits an. Ein Highlight bei Philips: Der Hersteller liefert bei seiner 8000er-Serie bereits eine sonst kostenpflichtige Kamera mit. Bei Samsung ist eine Kamera bereits im Rahmen des hier getesteten UE55ES7090 integriert.
Teure Kameras zum Nachrüsten
Panasonic dagegen bietet Kameras zum Nachrüsten an. Billig ist das nicht: Je nach Modell fallen dafür rund 100 Euro und mehr an. Das liegt daran, dass die Kameras nicht nur eine HD-Auflösung bieten, sondern auch mit mehreren Mikrofonen ausgestattet sind, um den Zuschauern das Telefonieren vom Sofa aus zu ermöglichen.

Die Qualität von Skype war bei unseren Tests durchweg akzeptabel. Wer den Umgang mit der Software auf dem PC oder Laptop gewohnt ist, weiß, dass die Verbindung nicht immer ruckelfrei ist. Auch bei den Anwendungen auf dem TV-Gerät war dies der Fall, was aber nicht dramatisch war.
Skype ermöglicht es den TV-Herstellern, die soziale Welt des Fernsehgeräts Stück für Stück zu erschließen. Neben dem persönlichen Gespräch oder Chat via Skype sind auch Anwendungen wie Facebook oder Twitter nicht neu.
Neue Interpretation sozialer Netze
Philips und Sony interpretieren das Social TV anders als bisher. Mit der Social-TV-App von Philips und der Twitter-App von Sony lässt sich nun parallel zum TV-Programm verfolgen, was andere Zuschauer dazu posten. Man kann dadurch rege über aktuelle Szenen oder mögliche Fortsetzungen diskutieren und verpasst dabei die Serie selbst nicht.
Testbericht: Google TV - Sony NSZ-GS7
Philips optimiert diese Funktion aufgrund seiner neuen Fernbedienung. Zwar bieten andere Hersteller auch großzügige Eingabefelder für Buchstaben und Sonderzeichen, doch müssen sie noch einzeln angewählt werden. Philips dagegen hat ab seiner 8000er-Serie in seine Fernbedienungen eine komplette Computer-Tastatur integriert. Damit macht die Nutzung von Facebook, Twitter & Co. erst richtig Spaß.
Altersbeschränkte Inhalte einfach sperren
Spaß verspricht Smart TV auch für Familien. Auf immer mehr Portalen sind nun auch Anwendungen für Kinder zu finden. Kinderkino.de und ABC for Kids bieten Unterhaltung und Lernspaß. Beim Einrichten des Smart-TV-Portals am eigenen Fernseher lässt sich auch eine PIN-Sperre für Anwendungen aktivieren, die erst ab 18 Jahren freigegeben sind.

Zusätzlich gibt es mehr Spiele für die ganze Familie. Die intelligenten Fernsteuerungen der unterschiedlichen Hersteller helfen dabei, diese auch zu genießen. Die intelligente Remote von LG erinnert etwa an die Spielkonsole Wii, Samsung trumpft in den neusten TV-Generationen mit Gesten- und Sprachsteuerung und dem Spielspaß Angry Birds auf.
Und nicht nur bei Spielen legen die Hersteller immer mehr Wert auf die einfache Bedienbarkeit der TVs. Mit der erwähnten drehbaren Fernbedienung von Philips werden das Eingeben von Web-Adressen in den Browser und bestimmte Suchanfragen erheblich vereinfacht. Auch die Internet-Anbindung ist nicht mehr so mühsam wie zuvor. Wählt der Anwender die Verbindung über WLAN aus, muss er auch sein Passwort eingeben.

Anstatt dies mit dem Abtasten der einzelnen Ziffern erledigen zu müssen, kann die Fernbedienung einfach als Tastatur verwendet werden - intelligentes Fernsehen mit intelligenter Bedienung eben. Andere Hersteller wie etwa Loewe bieten dazu eine einfache Steuerung über Tablets oder Smartphones an. Mit der Assist Media App wird das iPad zur kostenlosen Fernbedienung für den Loewe-TV.
Ohne Smart TV zum intelligenten Portal
Wichtig ist bei der ganzen Vernetzung, dass die Software-Aktualisierung der TVs von Zeit zu Zeit durchgeführt wird. Damit kommen auch die neusten Apps schnell auf den TV. Für alle, die noch keinen Internet-fähigen Fernseher besitzen, gibt es spezielle Boxen zum Nachrüsten. VideoWeb und Eminent etwa bieten diese Boxen mit einem großen Repertoire an Apps an. Dabei muss die Box nur mit dem TV-Gerät und dem Internet verbunden werden, damit sich das smarte Fernsehen auch auf ältere TVs bringen lässt.
Bei der LG-Box Smart TV Upgrader SP820 gibt es neben dem intelligenten Portal sogar noch die Magic Remote als Fernsteuerung mit dazu. Sie führt einen etwa schnell zu den Premium-Inhalten. Dort findet der Nutzer Online-Videotheken wie Maxdome oder Acetrax, kostenlose Comedy-Clips bei MySpass, Musikvideos bei QTom oder Webradio-Sender über vTuner.
Bei der anderen Variante mit Apple TV hat der Nutzer beispielsweise Zugang zum riesigen Video-on-Demand-Angebot des iTunes Store, zum Musik-Cloud-Dienst iTunes Match, um überall auf seine Musik zugreifen zu können, und zu anderen Online-Diensten wie YouTube oder Flickr. Einen Web-Browser gibt es jedoch nicht. Der größte Vorteil von Apple TV ist die leichte Bedienung, die kein Konkurrent erreicht.
Fazit
Die Vielfalt an Smart-TV-Angeboten ist sehr groß und unübersichtlich. Hier lassen sich stets nur die Portale der Hersteller mit den genannten TV-Modellen vergleichen. Bei anderen Produktserien eines Herstellers kann das smarte Portal und vor allem die einfache Bedienung gleich wieder ganz anders aussehen.
Wer viel will, ist mit den Portalen von Samsung und LG gut bedient. Wer sich auch mit den wichtigsten Apps und einer tollen Oberfläche zufriedengibt, kann ruhigen Gewissens zum Philips-Angebot greifen. Die Highlights des niederländischen Herstellers sind die mitgelieferte Kamera für Videotelefonie und die intelligente Fernbedienung.
Standpunkt
Etwas unübersichtlich ist das Angebot an Smart-TV-Portalen zugegebenermaßen schon: viele Apps, viele Namen und viel Spielraum. Mit der Smart TV Alliance wird das zum Glück besser. Bis dahin kann man vor allem große Hersteller wie Philips und Samsung empfehlen. Bei ihren Portalen sind VoD-Dienste, soziale Netzwerke sowie Skype an Bord.
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